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National-Bank: Treffen der Notenbanker in Jackson Hole beginnt

27.08.2015 08:29 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Gestern konnten die US-Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter positiv überraschen. Während im Durchschnitt ein Rückgang, auch wegen des starken Vormonatswertes erwartet wurde, stiegen die Auftragseingänge noch einmal mit 2% im Monatsvergleich kräftig an. Sicher spielten wieder einige Sondereffekte eine Rolle, und aus zwei Monaten mit deutlichen Zuwächsen kann kein Trend abgeleitet werden. Es könnte sich aber um das erste Zeichen handeln, dass es nun im verarbeitenden Gewerbe in den USA etwas besser läuft. Schließlich war dieser Sektor der Wirtschaft bisher eher der Problembereich der US-Wirtschaft. Für gute Stimmung auf den Kapitalmärkten sorgten Aussagen des Chefs der New Yorker Fed, William Dudley, der im FOMC stimmberechtigt ist: Aufgrund der gestiegenen Risiken für die Weltwirtschaft sei das Einleiten der Leitzinswende im September nicht zwingend notwendig. Daraus schlossen die Marktteilnehmer, dass die Fed die Leitzinsanhebung wieder weiter in die Zukunft verschieben werde. Entsprechend waren „risky assets“ gefragt, was sich heute Morgen in Asien fortsetzt. Allerdings hat er damit das Einleiten der Zinswende im September nicht ausgeschlossen. Obwohl das heute in Jackson Hole beginnende Treffen führender Notenbankvertreter nicht ganz so hochkarätig besetzt ist wie in den vergangenen Jahren – Janet Yellen und Mario Draghi nehmen bspw. nicht teil, ist es durchaus wahrscheinlich, dass es von dort den einen oder anderen Impuls geben wird. Die Notenbanker haben ja genug Themen, mit denen sie sich auseinandersetzen müssen. Eines könnte z. B. lauten, was die Notenbanken unternehmen können, wenn sich die Weltwirtschaft tatsächlich abkühlen sollte und sie die jeweils lokalen Volkswirtschaften nicht über traditionelle Geldpolitik über die Anpassung des Leitzinses stützen können. Ein erneuter Einstieg oder die Ausweitung von QE kann kaum die Lösung sein.

Neben Jackson Hole werden sicher Konjunkturdaten Beachtung finden. Im Euroraum dürfte nach den Aussagen von EZB-Vertretern zu den Abwärtsrisiken bei der Inflation und zur Flexibilität des QE-Programms die Entwicklung des Geldmengenaggregats M3 von Interesse sein. Nach nunmehr rund sechs Monaten EZB QE-Programm sollte sich in den Daten eine Verbesserung der Kreditnachfrage erkennen lassen. Ansonsten dürfte die EZB tatsächlich erneut in Zugzwang kommen. Hierzu kann es heute wieder Anmerkungen von der EZB geben. Am Nachmittag ist die nächste Schätzung für das Q2-BIP der USA von Interesse. Der im Vergleich zur ersten Schätzung erwartete kräftige Anstieg ist durchaus möglich. Das würde insbesondere im Hinblick auf die überwiegend positiv ausgefallenen US-Indikatoren der letzten Wochen den Druck auf die Fed doch wieder erhöhen, die Leitzinswende möglichst bald einzuleiten, auch wenn aufgrund der Sondersituation auf den Rohstoffmärkten kein Preisdruck ablesbar ist.

Der Bund Future sollte schwächer in den Handelstag starten und im Tagesverlauf zwischen 152,85 und 154,50 schwanken. Die Auktion der 7jährigen T-Notes dürfte am Abend etwas auf die Kurse drücken. Die Geldmarktemission Italiens wird problemlos absorbiert werden. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries sollte zwischen 2,08 und 2,24% schwanken.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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