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Raiffeisen: Hewlett-Packard, Walt Disney, China und Staatsanleihen im Blickpunkt

21.08.2015 09:27 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Nach der Einigung mit den Euroländern auf Hilfs- bzw. Reformpaket und dem Erhalt der ersten Geldtranche verkündete der griechische Premierminister Tsipras gestern seinen Rücktritt. Die wahrscheinlich erforderlichen Neuwahlen sollen am 20. September stattfinden. Das politische Kalkül von Tsipras dürfte sein, zum einen Abgeordnete seiner Partei, die seine Politik nicht mittragen, auszuschalten und zum zweiten aus den Wahlen mit Syriza gestärkt hervorzugehen. Angesichts seiner Popularität ist ihm dieses Husarenstück sogar zuzutrauen. Am Datenkalender sind heute vor allem die Schnellschätzungen der Einkaufsmanagerindizes interessant. In den USA geben vorliegende regionale Konjunkturumfragen wenig Anhalt, während der Empire State Index einen überraschenden Einbruch verbuchte, stieg der Philly Fed Index stärker als erwartet. In der Eurozone, Deutschland und Frankreich setzen wir durchgehend Verbesserungen bei den Erhebungen an. Fallende Rohstoffpreise und die Vermeidung eines Grexit sollten sich positiv auf die Geschäftslage bzw. Stimmung im Verarbeitenden Gewerbe und Dienstleistungssektor auswirken. Spanien auktionierte gestern am Primärmarkt ein Gesamtvolumen von rund EUR 3,5 Mrd. Die Staatsanleihen mit Laufzeiten 2018, 2024 und 2025 waren 2,2 bis 1,5fach überzeichnet und wurden zu einer durchschnittlichen Rendite von 0,34 %, 1,71 % bzw. 1,92 % auktioniert.

Aktienmärkte
Wachstumssorgen um China (diese erfuhren durch den schwachen PMI heute Bestätigung), die möglicherweise bald anstehende erste Zinsanhebung der US-Notenbank und Neuwahlen in Griechenland sorgen aktuell für ein schwaches globales Aktienmarktumfeld. Dementsprechend setzte sich gestern der Abverkauf an zahlreichen Leitbörsen fort. Der FTSE 100 blickt damit auf einen Kursrückgang von mehr als 10 % vom Jahreshöchststand zurück, der S&P 500 notiert aufgrund der gestrigen Kursverluste seit Jahresbeginn wieder im negativen Terrain. Zu den Tagesverlierern an der Wall Street zählte auch Apple. Hier drückte ein Bericht, wonach die Smartphone-Absätze in China im Q2 rückläufig waren, auf die Stimmung. Nach einem Analystendowngrade deutlich unter Druck kam die Aktie von Walt Disney. Der Medienkonzern hatte im Zuge seiner Quartalszahlen eine gesunkene Abonnentenzahl beim Sportbezahlsender ESPN verkündet. Nachbörslich verfehlte Hewlett-Packard dann mit seinen Ergebnissen den Analystenkonsens. Der Hardware-Riese leidet momentan unter der Flaute am PC-Markt. Im Zuge einer Restrukturierung wird das Unternehmen aufgeteilt. Auch in Tokio setzte sich heute Morgen die Abwärtsbewegung bei den Leitindizes fort. Immerhin konnte die Schnellschätzung des japanischen Einkaufsmanagerindexes positiv überraschen. Mit 51,9 Punkten erreichte die Umfrage den höchsten Wert seit Jänner. Aktuelle Futures-Indikationen deuten auf eine tiefere Handelseröffnung in Europa hin.

Credit
Laut der Chefin der europäischen Bankenaufsicht, Daniele Nouy, werden nächstes Jahr die europäischen Banken einem Stresstest unterzogen. Die Anzahl der überprüften Institute soll dabei allerdings niedriger als zuletzt ausfallen. Nouy schätzt eine Überprüfung von 50 oder 60 Instituten für wahrscheinlich. Zum genauen Zeitpunkt und Prüfkriterien wollte sich die Bankaufseherin noch nicht äußern. Moody’s erwartet, dass das slowenische Bankensystem nächstes Jahr wieder in die Gewinnzone zurückkehren wird, nachdem in den letzten fünf Jahren Verluste geschrieben wurden. Fitch prognostiziert, dass sich der Markt der AT1 Anleihen nach einer starken Emissionsaktivität seit Mitte Juli weiterhin stark etablieren sollte. Die Nachfrage nach AT1 Anleihen sollte insbesondere bei Anleihen starker Emittenten robust bleiben. Der Primärmarkt befindet sich weiterhin im Sommermodus und somit kam es gestern zu keiner relevanten Platzierung.

China
Der vorläufi ge Caixin Einkaufsmanagerindex (PMI) für das Verarbeitende Gewerbe verschlechterte sich im August weiter und lag somit mit 47,1 Punkten deutlich unter den erwarteten 48,2 Punkten. Neuaufträge und neue Exportaufträge bleiben besonders schwach (46,3 und 46 Punkte). Der Abwärtsdruck auf die chinesische Wirtschaft scheint somit weiterhin stark, die Stützungsmaßnahmen dürften in den kommenden Monaten unserer Ansicht nach verstärkt werden, um eine konjunkturelle Stabilisierung zu gewährleisten. Chinesische Aktien reagierten heute Morgen sowohl am Festland wie auch in Hongkong mit starken Verlusten.

Zentraleuropa / Osteuropa
- CZ: Tschechische Regierung erhöht Mindestlohn
- PL: Sitzungsprotokoll des geldpolitischen Ausschusses in Bezug auf Inflationsrisiken und BIP eher ausgewogen
- PL: Konsumentenvertrauen besser als Einzelhandelsdaten vermuten lassen würden
- RO: 1-jährige Schatzanweisungen bei einer durchschnittlichen Rendite von 1,35 % auktioniert
- RU: Internationale Reserven erreichen USD 362,9 Mrd.
- HR: Auktion von Schatzanweisungen angekündigt

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Raiffeisen Zentralbank Österreich AG (RZB). Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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