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Raiffeisen: Wal-Mart, Griechenland, China und Staatsanleihen im Blickpunkt

19.08.2015 10:03 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Deutschland plant heute die Neuemission einer Anleihe mit Laufzeit bis September 2017 (DE0001104610). Es sollen EUR 5 Mrd. aufgenommen werden. Am Sekundärmarkt liegt die 2-jährige Rendite derzeit bei -0,24 %. Der deutsche Staat wird mit der heutigen Emission also Geld verdienen. Im Deutschen Bundestag wird heute über das dritte Griechenland-Hilfspaket abgestimmt. Bei der gestrigen Probeabstimmung in der Fraktion von Bundeskanzlerin Merkel stimmten 56 Abgeordnete gegen die neuen Hilfen. Das sind knapp 20 % aller Abgeordneten von CDU/CSU. Zahlreichen weiteren Abweichlern wurde zudem nahe gelegt, ihren Urlaub nicht zu unterbrechen und an der heutigen Abstimmung erst gar nicht teilzunehmen. Mit den Stimmen des Regierungspartners SPD wird das Hilfspaket dennoch eine breite Mehrheit erhalten. In den USA stehen die wichtigsten Veröffentlichungen der Woche an. Am Nachmittag werden die Verbraucherpreiszahlen für Juli bekannt gegeben. Die wichtige Kernteuerung – Inflation ohne Energie und Nahrungsmittel – dürfte bei knapp 2 % p.a. verharrt haben. Am Abend wird dann das Sitzungsprotokoll der jüngsten FOMC-Zinsentscheidung von Ende Juli veröffentlicht. Die Marktakteure erhoffen sich konkrete Hinweise auf die Frage, wie viel besser „etwas besser“ ist. In der Stellungnahme zur Zinsentscheidung hatte die Notenbank mitgeteilt, eine Zinsanhebung sei nun angebracht, wenn sich die Lage am Arbeitsmarkt etwas weiter verbessert („… some further improvement in the labour market“). Wie genau die Währungshüter „etwas besser“ definieren, ließen sie offen. Sollte aus dem Protokoll tatsächlich hervorgehen, dass unter „etwas besser“ ein solider Arbeitsmarktbericht im Juli und August zu verstehen ist, dürfte dies vom Markt Richtung Zinsanhebung schon im September interpretiert werden, vor allem da sich der Arbeitsmarkt im Juli bereits positiv entwickelt hat.

Aktienmärkte
Die wichtigsten US-Aktienindizes haben gestern leichte Verluste aufgewiesen. Insgesamt spielte sich alles in einer sehr engen Bandbreite ab, wobei auch das Handelsvolumen klar unterdurchschnittlich ausfiel. Bei den Unternehmen stand die Einzelhandelskette Wal-Mart mit ihren Zahlen bzw. ihrem Ausblick im Fokus, welche die Erwartungen nicht treffen konnten. Mit einem Kursverlust von 3,4 % bildete Wal-Mart auch das Schlusslicht im Dow Jones Industrial Average. In Japan tendierte der Nikkei 225 deutlich schwächer. Heute stehen speziell in Europa einige interessante Unternehmensergebnisse zur Veröffentlichung an. Ansonsten werden die Aktieninvestoren aber wohl mit Spannung auf das US-Zinssitzungsprotokoll warten. Die europäischen Aktienmärkte sollten laut den ersten Indikationen heute leicht schwächer eröffnen.

Credit
Nach dem die wöchentlichen Ankaufvolumina (CBPP3) der EZB in den ersten August Wochen noch deutlich über den Erwartungen lagen, (EUR 2,6 Mrd. und EUR 2,3 Mrd.) schlug sich nun die Sommerpause auf den CB-Märkten auch bei den EZB Ankäufen nieder. Bedingt durch den fehlenden Primärmarkt und den schwierigen Bedingungen am Sekundärmarkt, betrug das wöchentliche Ankaufvolumen „nur“ noch EUR 1,4 Mrd., was gleichbedeutend war mit einem der niedrigsten wöchentlichen Ankaufvolumina seit Bestehen des Programmes. In einem wenig aktiven EUR Primärmarkt platzierte die Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) eine zweijährige Anleihe (A1/A/A+) mit einem Volumen von EUR 1 Mrd. bei 3mE+24 BP. Ansonsten waren lediglich Emittenten aus dem Quasi-Sovereign Bereich am EUR Primärmarkt aktiv. Bei den Europe iTraxx Indizes sahen wir im bisherigen Wochenverlauf nahezu keine Veränderungen.

China
Chinesische Aktienmärkte setzten ihre Verluste weiterhin fort. Die größten Sorgen dürfte Investoren die auslaufende Unterstützung des Aktienmarktes seitens der Regierung machen. Diese kündigte bereits letzten Freitag an, Aktienkäufe zu reduzieren, da die Volatilität zurückgeht. Laut Bloomberg dürfte auch die Abwertung des Renminbi für erhöhte Unsicherheit sorgen. Der Hang Seng CE ist -1,2 % im Minus, während der Shanghai Composite bei -2,5 % notiert.

Zentraleuropa / Osteuropa
- CZ: Erzeugerpreisindex niedriger als erwartet
- PL: Anstieg des Einkaufsmanagerindex unterstützt unsere optimistische Prognose für die Industrieproduktion
- PL: Arbeitsdaten für Juli ergeben nach wie vor ein optimistisches Bild
- PL: Gemäßigte Kommentare des geldpolitischen Ausschusses
- RU: Beschleunigung des Erzeugerpreisindex im Juli auf 1,5% p.m.
- RS: Starke Zunahme der Staatsverschuldung im Juli
- UA: Verlangsamung des Rückgangs der Industrieproduktion von 18,1% p.a. im Juni auf 13,4% im Juli

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Raiffeisen Zentralbank Österreich AG (RZB). Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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