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Nord LB – Der Bär ist los am Rohölmärkt: Brent rutscht unter die Marke von 50 US-Dollar

03.08.2015 18:07 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Avigator Fortuner / shutterstock.com.

Heute ist der Preis für ein Barrel Brent unter die Marke 50 US-Dollar gerutscht. Zwar konnte sich die Nordseesorte zwischenzeitlich wieder etwas erholen. Dass die vor allem psychologisch bedeutende Schwelle gerissen wurde, ist allerdings als offenkundiges Symptom eines Bärenmarktes anzusehen.

Die jüngsten Veröffentlichungen zur konjunkturellen Verfassung Chinas – einem der weltweit größten Ölkonsumenten – waren alles andere als rosig, was ohne Frage auf den Notierungen für Brent & Co. lastet. Der heutige Preisrutsch muss aber vor allem mit der Nachrichtenlage aus Teheran in Verbindung gebracht werden. Demnach wird die iranische Regierung nach Angaben des Ölministeriums die heimische Rohölproduktion bereits im November in umfangreichem Ausmaß an die Weltmärkte bringen. Mit der Einigung im Atomstreit ist hierfür der Weg weitestgehend frei.

Die OPEC insgesamt dreht zudem ebenfalls sprichwörtlich den Hahn weiter auf. Angetrieben von Saudi Arabien blieb auch im Juli die Rohölproduktion des Kartells insgesamt mit nahezu rekordverdächtigen 32,107 Mio. Barrel pro Tag extrem hoch. In Verbindung mit der unerwartet widerstandsfähigen US-Frackingindustrie – Marktbeobachter waren von deutlich spürbareren Verwerfungen bei den unkonventionellen Förderprojekten ausgegangen – deutet alles auf ein anhaltend üppiges Rohölangebot hin.

Die Kombination aus einer schwächelnden Nachfrage aus Fernost und der mehr als auskömmlichen Versorgungslage ist schon als explosive Mischung zu beurteilen. Dies gilt insbesondere vor dem Hintergrund des ohnehin schon seit geraumer Zeit existierenden Überangebots. Dieses dürfte sich nun noch einmal hartnäckiger halten.

Auch wenn die anziehende konjunkturelle Dynamik in den USA sowie die zunehmend robuste Wirtschaftsaktivität in UK; Japan und in der Eurozone insgesamt für eine steigende Nachfrage sprechen, muss davon ausgegangenen werden, dass der Verbrauchsimpuls zeitverzögert auftreten wird. Kurzfristig ist daher von einem Bärenmarkt beim Rohöl auszugehen, in dem auch der Sprung über die Marke von 60 US-Dollar je Barrel Brent zum Jahresende zunehmend unwahrscheinlich wird. Insbesondere bei weiteren negativen Überraschungen aus dem Reich der Mitte sowie nochmaligen Fördermengenausweitungen durch die OPEC-Länder könnte kurzfristig sogar die Marke von 45 US-Dollar ins Blickfeld rücken.

Fazit: Am Rohölmärkt ist Bärenstimmung. Der Preis für ein Barrel der Sorte Brent ist zwischenzeitlich unter die Marke von 50 US-Dollar je Barrel gerutscht. Sowohl die Stimmungseintrübung in Chinas Industrie als auch die Erwartung eines sich hartnäckig haltenden Überangebots lasten auf den Notierungen.

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Nord LB. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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