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National-Bank: Verhandlungen mit Griechenland machen kaum Fortschritte

03.08.2015 09:10 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Die US-Konjunkturdaten, die am Freitag veröffentlicht worden waren, sendeten durchwachsene Signale. Der Chicagoer PMI stieg deutlich an. Der endgültige Wert des Konsumentenvertrauens der Uni Michigan fiel dagegen stärker als erwartet, und die Arbeitskosten stiegen nur sehr wenig an. Das hilft zur Abschätzung des Timings für den ersten Zinsschritt der Fed kaum weiter. Allerdings gibt es diese Woche reichlich Daten, die etwas mehr Aufschluss über die US-Wirtschaft geben dürften. Heute werden die persönlichen Einkommen und Ausgaben, der PCE-Deflator, der ISM für das verarbeitende Gewerbe sowie die Bauausgaben veröffentlicht. Die PCE-Deflator, der von der Fed als wichtiger Gradmesser für die Entwicklung der Preise herangezogen wird, wird keinen Inflationsdruck anzeigen, allerdings auch keine Deflationsrisiken. Der ISM für das verarbeitende Gewerbe dürfte positiv überraschen. Insbesondere die Unterkomponenten Auftragseingänge, Preise und Beschäftigung sind von großem Interesse. Sollten sich die Perspektiven bei der Auftragskomponente verbessert haben, so wäre das ein Anzeichen für ein Ende der Durststrecke bei der US-Industrie. Schließlich kommt sie trotz des wirtschaftlichen Aufschwungs in den USA kaum vom Fleck. Zudem ist von Interesse, wie sich die einzelnen US-Notenbanker hinsichtlich der Leitzinswende positionieren. Dazu gibt es heute eine weitere Stimmen.

Die endgültigen Markit Einkaufsmanagerindizes für diverse Euroländer sowie den Euroraum dürften nur wenig von der Schätzung abweichen. Außerdem dürfte Griechenland wieder auf der Agenda stehen. Die Verhandlungen machen dem Vernehmen nach wenig Fortschritte. Griechenland fordert laut Berichten etwa 24 Mrd. Euro als erste Tranche. Die Partner wollen dafür Gegenleistungen, so u. a. das Rückgängigmachen von Einstellungen im öffentlichen Dienst, Die Änderung der Besteuerung von Bauern sowie die Besteuerung der Reeder. Hier scheinen die Verhandlungen zu stocken. Außerdem sieht man auf Seiten der Partner bislang wohl keine Fortschritte bei der Implementierung der vom griechischen Parlament beschlossenen Maßnahmen. Am Wochenende wurden vom IWF Zweifel an dem Privatisierungsvolumen von 50 Mrd. Euro laut. Auch bleibt offen, wie der IWF in das Stützungsprogramm eingebunden werden soll, wenn das Problem der Schuldentragfähigkeit nicht gelöst ist. In wie weit der Rücktritt des Leiters des griechischen Statistikamts den Fortgang der Gespräche beeinflussen wird, ist erst einmal offen. Immerhin soll die griechische Börse mit starken Einschränkungen für Inländer wieder geöffnet werden.

Schlechte Nachrichten gab es heute Morgen aus China. Der PMI für das verarbeitende Gewerbe fiel schwächer aus als geschätzt. Die Sorgen über das Wachstum im Land sind wieder da.

Der Bund Future sollte gut behauptet in die neue Woche starten. Die Sorge um die wirtschaftliche Aktivität in China, Griechenland und die US-Konjunkturdaten werden die Entwicklung bestimmen. Der Bund Future sollte zwischen 153,75 und 155,10 notieren. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries sollte sich zwischen 2,15 und 2,32% bewegen.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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