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National-Bank: US-Leitzinswende bleibt „datenabhängig“

30.07.2015 08:27 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Das mit Spannung erwartete Ende der FOMC-Tagung brachte im Ergebnis wenig Neues. Die Erklärung am Ende der Tagung machte deutlich, dass die US-Notenbanker immer noch unentschlossen, vielleicht zögerlich hinsichtlich der Einleitung der Trendwende im Leitzinszyklus sind. Alles bleibt wie bisher datenabhängig. Nun darf man gespannt sein, wie die Notenbankrhetorik der nächsten Tage und Wochen aussieht und ob eine Leitzinswende im September verbal vorbereitet wird oder ob es doch in Richtung Dezember geht. Mit den Aussagen zum Arbeitsmarkt in der Erklärung werden sich die Marktakteure noch stärker auf die US-Arbeitsmarktberichte für die Monate Juli (nächste Woche Freitag) und August konzentrieren. Hier könnte der Schlüssel für die Einleitung der Leitzinswende liegen. Fallen sie beide einigermaßen vielversprechend aus, dürfte die Wahrscheinlichkeit für den September-Termin steigen. Heute zumindest gibt es mit den US-BIP-Daten für Q2 eine wichtige Information: Die wirtschaftliche Erholung sollte nach dem schwachen Q1 kräftig ausgefallen sein. Ansonsten hätten die Notenbanker eine zusätzliche Begründung, warum sie trotz nahezu Vollbeschäftigungsniveau abwarten. Auch aus Europa gibt es zahlreiche Daten. Ob sich die deutsche Preisdynamik im Monatsvergleich tatsächlich beschleunigt hat, bleibt abzuwarten; wenn ja, dürfte das eher auf Einmaleffekte bedingt durch die Feriensaison zurückzuführen sein. Auch die Stimmungsindikatoren der EU-Kommission gilt es zu beachten. Sie sollten zeigen, dass sich die Stimmung leicht aufgehellt hat. Daneben wird am Morgen das Economic Bulletin der EZB (ehemals Monatsbericht) veröffentlicht. Allerdings wurden Teile bereits vorab in den vergangenen Tagen veröffentlicht, so dass es kaum etwas Überraschendes an neuen Informationen enthalten sollte.

Vermutlich wird es auch wieder Nachrichten aus Griechenland geben, da die Verhandlungsführer der geldgebenden Organisationen vor Ort sind. Zugleich hat der griechische Ministerpräsident gestern erklärt, dass er keinen zusätzlichen Belastungen über die Mitte Juli getroffenen für Griechenland zustimmen werde. Vielleicht sollte die griechische Administration einfach einmal „liefern“. Dann wird es keine zusätzlichen Forderungen durch die Geldgeber geben. Die Nachrichten dürften zurzeit aber ignoriert werden. Erst wenn die Börse wieder eröffnet wird, dürften sich die Marktteilnehmer kurz mit Griechenland beschäftigen.

Der Bund Future dürfte mit geringen Kursverlusten in den Handelstag starten. Im weiteren Tagesverlauf sollte er zwischen 152,80 und 154,20 schwanken. Die Konjunkturdaten werden den Takt vorgeben. Insbesondere das US-BIP für Q2 wird im Fokus stehen. Dass die Berichtssaison für Impulse am Rentenmarkt sorgt, ist derzeit nicht zu erwarten. Während die italienischen Staatsanleihen gut aufgenommen werden dürften, sollte es durch die Auktion der 7jährigen T-Notes tendenziell Druck auf die Notierungen gegen Abend geben. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries sollte sich zwischen 2,24 und 2,40% bewegen.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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