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National-Bank: Verhandlungen mit Griechenland verzögern sich weiter

27.07.2015 09:17 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Die Konjunkturdaten vom Freitag fielen weder für den Euroraum noch für die USA besonders überzeugend aus. Die vorläufigen Markit Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitenden und das Dienstleistungsgewerbe insbesondere für die beiden Kernländer Deutschland und Frankreich konnten nicht überzeugen. Dennoch stehen die Zeichen im Euroraum weiterhin auf Wachstum. Vor diesem Hintergrund darf man auf die Werte für den Ifo-Geschäftsklimaindex für Deutschland und den Euroraum gespannt sein. Obwohl der Ifo für Deutschland immer wieder von der Richtung abweicht, die die Markit Indikatoren vorgeben, dürfte das dieses mal nicht der Fall sein. Die Stimmungslage der Unternehmen könnte, wenn auch auf sehr hohem Niveau, einen kleinen Dämpfer erfahren haben. Daneben ist sicher die Entwicklung von M3 von großem Interesse. Die Wirkung des QE-Programms der EZB sollte sich dort erneut ablesen lassen. Die Kreditnachfrage und die Kreditvergabe vor allem in der Peripherie Eurolands dürfte sich erneut leicht belebt haben.

In den USA enttäuschte am Freitag die Zahl verkaufter neuer Immobilien, zumal auch noch der Vormonatswert nach unten revidiert wurde. Das war so nicht zu erwarten, da die Aktivität im Immobilienbereich ansonsten bei steigenden Preisen zugenommen hat. Und die Entwicklung der Hypothekensätze sollte dafür auch nicht verantwortlich sein, denn sie sind nach wie vor sehr gering. Heute stehen in den USA die Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter an. Diese sollten im Monatsvergleich zwar deutlich anziehen. Doch den schwachen Vormonatswert dürften sie nicht ausgleichen. Die US-Industrie dürfte immer noch nicht so richtig in Gang kommen. Das wird die Fed sicher in ihren geldpolitischen Überlegungen berücksichtigen. Dennoch dürften die US-Notenbanker auf der morgen beginnenden FOMC-Tagung die Vorbereitungen für die erste Leitzinserhöhung nach vielen Jahren vorantreiben. Zudem müssen sich die US-Notenbanker wieder einmal mehr mit der internen Datensicherheit beschäftigen, nachdem Ende letzten Monats versehentlich vertrauliche Daten veröffentlicht wurden.

Ganz ohne Blick auf Griechenland wird der heutige Tag nicht sein. Der Beginn der Verhandlungen zwischen der Troika plus ESM sowie den griechischen Unterhändlern über das dritte Stützungsprogramm verzögert sich weiter. Mit der Aufnahme der Verhandlungen wird nun morgen gerechnet. Ob sich damit der Zeitplan der griechischen Regierung für den Abschluss der Verhandlungen noch halten lässt, ist offen. Aus den Erfahrungen der vergangenen Monate dürfte die Antwort „nein“ lauten. Daher täte die Eurogruppe gut daran, die Vorbereitungen für die Bereitstellung einer weiteren Tranche für eine Brückenfinanzierung zu treffen. Die griechischen Kapitalverkehrskontrollen bleiben vorerst in Kraft. Die Börse dem Vernehmen nach geschlossen.

Insgesamt dürfte sich der Bund Future behauptet in den ersten Handelstag der Woche starten und sich zwischen 153,00 und 154,60 bewegen. Die Geldmarkttransaktionen von Deutschland und Frankreich werden sich problemlos zu deutlich negativen Renditen platzieren lassen. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries sollte sich zwischen 2,21 und 2,37% bewegen.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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