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Raiffeisen: Bank of America, Celgene, Griechenland-Krise und Staatsanleihen im Blickpunkt

16.07.2015 09:29 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Erwartungsgemäß stimmte bei der heute Nacht abgehaltenen Parlamentsabstimmung in Athen eine klare Mehrheit (229 von 300 Abgeordneten) für die von den Euroländern als Vorbedingung für die Aufnahme von Verhandlungen über ein ESM-Hilfspaket geforderten Maßnahmen. Von den 64 Gegenstimmen stammten 32 von Syriza-Abgeordneten, von denen sich weitere sechs der Stimme enthielten. Auch bei der am Samstag abgehaltenen Abstimmung über das Reformpaket war die Regierung auf die Stimmen der gemäßigten Oppositionsparteien angewiesen, allerdings stimmten damals nur 17 Syriza-Abgeordnete nicht mit „Ja“. Einmal mehr zeigt sich, dass die innenpolitische Situation in Griechenland einen großen Risikofaktor darstellt. So sprach sich gestern die Mehrheit des Syriza-Zentralkomitees gegen die Reformauflagen aus. Nichtsdestotrotz hat Griechenland nun die Voraussetzung für die formale Aufnahme von Verhandlungen über ein ESM-Programm erfüllt, heute und morgen müssen dem noch einige nationale Parlamente zustimmen. Neben einer für 10 Uhr angesetzten Telefonkonferenz der Euro-Finanzminister wird besonders die reguläre EZB-Sitzung im Fokus stehen. EZB-Präsident Draghi dürfte Hinweise auf den weiteren Umgang mit der ELA-Fazilität geben. Datenseitig steht heute in den USA mit dem Philadelphia Fed Index der zweite regionale Stimmungsindikator dieser Woche auf dem Programm, in der Eurozone werden die fi nalen Infl ationsdaten für den Monat Juni veröffentlicht. Auf dem Primärmarkt emittierte gestern Deutschland 2025 fällig werdende Anleihen (EUR 4,1 Mrd.; Emissionsrendite: 0,88 %), während Portugal sechs- und zwölfmonatige sowie Griechenland dreimonatige (EUR 0,81 Mrd.; 2,7%; Rendite und bid to cover ratio unverändert) Geldmarktpapiere begeben hat. Für heute haben sich Spanien und Frankreich mit Anleihen angekündigt.

Aktienmärkte
Die US-Aktienmärkte haben gestern nahezu unverändert geschlossen. Nach wie vor stehen Quartalszahlen im Fokus. So übertraf etwa die US-Großbank Bank of America die Konsensuserwartungen. Auch der Vermögensverwalter Blackrock überraschte mit seinen Gewinnzahlen. Bei den Übernahmen ist zudem eine anhaltende Aktivität zu beobachten. U.a. möchte Celgene den Konkurrenten Receptos für USD 7,2 Mrd. übernehmen. In Japan fiel die Dynamik ebenfalls nicht allzu stark aus. Der Nikkei 225 legte nur etwas mehr als ein halbes Prozent zu. In Europa sollte heute das positive Abstimmungsergebnis in Griechenland für etwas Rückenwind sorgen. Ansonsten stehen noch etliche US-Quartalsberichte zur Veröffentlichung an (siehe Datenkalender). Mit Blick auf die ersten Indikationen dürften die europäischen Aktienmärkte heute leicht höher eröffnen.

Credit
Nachdem am Dienstag die LBBW den EUR denominierten Covered Bond Primärmarkt sehr erfolgreich wiedereröffnete, folgten gestern Covered Bond Emissionen von Lloyds und Westpac. Diese waren die ersten nicht deutschen EUR denominierten Benchmark Emissionen seit einem Monat (11. Juni 2015). Lloyds platzierte EUR 1,5 Mrd. (Laufzeit 5 Jahre, erwartet Aaa/AAA, Orderbuch EUR 2,75 Mrd.) bei MS+7 BP. Westpac platzierte EUR 1 Mrd. (Laufzeit 6 Jahre, erwartet Aaa/AAA, Orderbuch EUR 1,1 Mrd.) bei MS+ 17 BP. Am Orderbuch der Westpac ist ersichtlich, dass es trotz höherer Primärmarkt-Prämie derzeit schwierig sein kann Anleihen, insbesondere ohne EZB-Unterstützung, zu platzieren. Laut aktuellem „Default Report“ der Ratingagentur Moody’s lag die globale High-Yield Ausfallsrate Ende Q2 2015 unverändert bei 2,3 %. In Europa sank die Rate von 2,2 % auf 2,0 % leicht. Für Ende 2015 rechnet Moody’s in Europa mit einem weiteren Rückgang (auf 1,7 %), während in den USA ein Anstieg von aktuell 2,0 % auf 3,0 % prognostiziert wird.

Zentraleuropa / Osteuropa
- CZ: Tschechische Regierung gegen EFSM-Finanzierung für Griechenland
- PL: Voraussichtliche Beschleunigung der Löhne im Juni
- PL: Lockerung der Deflation bestätigt
- RO: Verringerung des Leistungsbilanzdefizits im Mai
- RU: Rückgang der Industrieproduktion in Juni um 4,8 % p.a.
- HR: Jährliche Stagnation des VPI im Juni

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Raiffeisen Zentralbank Österreich AG (RZB). Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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