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Nord LB – Chinesischer Aktienmarkt: Nun gibt es umfangreiche Hilfen aus Peking

06.07.2015 11:43 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Abseits von Athen, Berlin und Brüssel sind Politiker und Regulatoren ebenfalls in erhöhter Alarmbereitschaft. Denn auch die vergangene Handelswoche verlief für den chinesischen Aktienmarkt alles andere als glimpflich. Der Shanghai Composite sackte zum Wochenschluss auf 3.687 Zähler und entfernte sich damit deutlich von der Marke von 4.000 Indexpunkten. Damit weitete sich der Rückprall vom Jahreshoch von vor wenigen Wochen auf fast 30% aus.

Nachdem bereits die geldpolitischen Maßnahmen vom letzten Juniwochenende verpufft sind, folgten nun am vergangenen Samstag und Sonntag neuerliche Ankündigungen. Demnach werden Neuemissionen gestoppt bzw. ausgesetzt, da die Börsengänge dem Handel wichtige Liquidität entziehen. Auch aus dem Umfeld der People’s Bank of China (PBOC) kommen zusätzliche Maßnahmen: So wurde am Sonntag gemeldet, dass die Zentralbank einem staatsnahen Margin Händler, der China Securities Finance Corporation, Liquiditätshilfen zur Verfügung stellen würde.

Peking ist zudem extrem bemüht, panikartige Verkäufe zu unterbinden. Insofern überrascht auch der Appell der offiziellen Parteizeitung „People’s Daily“, im Rahmen dessen Investoren zur Geduld und zum Vertrauen in die Aktienmärkte aufgerufen wurden, kaum. Auf der Internetseite der Asset Management Association of China wurde am Samstag beispielsweise verkündet, dass hochrangige Führungskräfte von 25 Investmentgesellschaften chinesische Titel kaufen und diese für mindestens 12 Monate halten würden. Zudem gab die Securities Association of China an, das 21 Brokerunternehmen 15% ihrer Nettoaktiva – mindestens USD 19,3 Mrd. – für ein Aktienkaufprogramm zur Verfügung stellen. Darüber hinaus sagte Central Huijin Investment Ltd. – eine Geschäftseinheit des China Sovereign Wealth Fund – weitere Aktivitäten am Sekundärmarkt zu.

Der Shanghai Composite startete am Montag zwar fester in die neue Handelswoche. Von einem Stimmungswechsel ist allerdings noch nicht zu sprechen. Dies mag auch daran liegen, dass der chinesische Leitindex auch nach der Kurskorrektur der vergangenen Wochen im bisherigen Jahresverlauf deutlich zulegen konnte, was die Gefahr von weiteren Rückschlägen nicht unerheblich erscheinen lässt. Regulatorische Maßnahmen Pekings, die insbesondere eine Eindämmung der Spekulation zum Ziel haben, dürften zudem die Kursphantasien dämpfen.

Chinesischen Presseberichten folgend signalisierte der Vorsitzende der China Securities Regulatory Commission (CSRC) bereits weiteres Kapital zur Unterstützung des Aktienmarktes. Gemeinsam mit der erfolgten Zusage von Liquiditätshilfen durch die PBOC besteht durchaus eine hohe Wahrscheinlichkeit dafür, dass ein Crash abgewendet wird. Allerdings existiert hier auch ein nicht vernachlässigbares Risiko für einen Imageschaden. Schließlich ist Peking bemüht, die eigenen Finanzmärkte international salonfähig zu machen – staatliche Eingriffe passen hier nicht gut ins Bild.

Fazit: Peking hat sich auch am vergangenen Wochenende gegen die Talfahrt an den Aktienmärkten gestemmt. Die Maßnahmen dienen vor allem dem Zweck, das Vertrauen der Investoren wieder herzustellen. Zu neuen Höhen dürfte der Shanghai Composite Index wohl vorerst nicht aufsteigen. Gleichwohl sollte durch die Maßnahmen ein weiterer Kursverfall abgewehrt werden können. Insbesondere die Aussicht auf staatliches Kapital bzw. die Liquiditätsbereitstellung seitens der PBOC dürften sich als Beruhigungspillen erweisen. Langfristig könnte dieser Rückgriff auf staatlichen Interventionismus allerdings einen Imageschaden bedeuten.

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Nord LB. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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