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Nord LB – US-Arbeitsmarkt: Blauer Himmel – nur die Löhne sind eine dunkle Wolke!

02.07.2015 15:34 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Bart Sadowski / shutterstock.com.

Vor einigen Minuten sind in den Vereinigten Staaten von Amerika aktuelle Daten zur Lage am Arbeitsmarkt des Landes veröffentlicht worden. Im Berichtsmonat Juni konnte die US-Wirtschaft 223.000 zusätzliche Stellen schaffen, was im Rahmen der Erwartungen lag. Die Revisionen der für die beiden Vormonate gemeldeten Zahlen zum Aufbau von neuen Jobs sind mit 60.000 Stellen weniger unerfreulich. Die Arbeitslosenquote ging dagegen deutlicher als erwartet auf 5,3% zurück, was teilweise der geringeren Zahl an Erwerbstätigen geschuldet war. Der Gesamteindruck ist leicht positiv.

Die Lage auf dem US-Arbeitsmarkt hellt sich tatsächlich zunehmend auf. Selbst gegenüber der konjunkturellen Schwächehase in den Wintermonaten zeigte sich der Stellenaufbau relativ immun: So betrug der monatliche Beschäftigungsaufbau in den vergangenen 16 Monaten mit einer Ausnahme mehr als 200.000. Seit Anfang 2013 fiel die Arbeitslosenquote von 8% auf nun 5,3%. Es ist der niedrigste Stand seit Mai 2008.

Das einzige richtige Haar in der Suppe ist allerdings die Lohnentwicklung: Im Juni stagnierte die Veränderungsrate der Stundenlöhne – nach einem Vormonatsanstieg von nach unten revidierten 0,2% M/M. Die Wochenstunden stagnierten bei 34,5. Zusammen mit dem Beschäftigungsaufbau steigt dennoch die Lohnsumme tendenziell, was sich über eine zu erwartende stärkere Konsumnachfrage auch auf die Preise auswirken dürfte.

Die Federal Reserve wird den soliden Beschäftigungsaufbau, den deutlichen Rückgang der Arbeitslosenquote und die Preisentwicklung zu berücksichtigen haben. So rechnen wir für die kommenden Wintermonate – auch aufgrund der Basiseffekte beim Ölpreis – mit einer Inflationsrate von über 2%. Das Risiko der Federal Reserve zu spät zu agieren, nimmt jedenfalls monatlich zu. Insofern dürfte sie, wenn die Lage um Griechenland nicht doch noch komplett eskaliert, im September die Zinsen anheben.

Fazit: Die Zahlen zur Lage am US-Arbeitsmarkt sind im Grunde positiv zu bewerten. Sie liefern den geldpolitischen Falken im FOMC weitere Argumente, im September bereits die Leitzinsen anzuheben. Zuletzt äußersten sich zunehmend viele Notenbanker entsprechend offensiv. Insofern steigt die Wahrscheinlichkeit für eine erste Zinsanhebung – vermutlich auch noch in diesem Quartal. Der Euro in US-Dollar und der Dax reagierten kaum, die Renditen zehnjähriger US-Treasuries fielen leicht auf 2,40%.

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Nord LB. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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