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Raiffeisen: Oracle, FedEx, FOMC Sitzung und Anleihen im Blickpunkt

18.06.2015 09:27 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Die gestern Abend beendete FOMC Sitzung fiel „taubenhafter“ aus als erwartet. Der Zeitpunkt der ersten Zinsanhebung hänge ausschließlich von den künftigen Konjunkturdaten ab. Sollten sich die Daten positiv entwickeln, sei eine Zinsanhebung noch in diesem Jahr möglich. Zuvor wolle das FOMC aber weitere klare Hinweise, dass die Konjunkturdelle im ersten Quartal tatsächlich nur eine Delle war. Außerdem wolle man eine weitere Verbesserung am Arbeitsmarkt abwarten sowie hinreichende Sicherheit, dass sich die Inflationsrate mittelfristig wieder dem Zielwert von 2 % p.a. annähere. Allerdings weisen die Projektionen des FOMC nach wie vor noch zwei Zinsanhebungen in diesem Jahr aus. Die Schätzungen der Fed zu Arbeitslosenquote und Inflation waren in unseren Augen bisher schon zu pessimistisch. Mit den neuen Schätzungen hat sich dieser Umstand weiter verschärft. Wir rechnen daher weiter mit zwei Zinsanhebungen in diesem Jahr (September und Dezember).

Datenseitig stehen heute die USA im Fokus. Bei den Verbraucherpreiszahlen (Mai) rechnen wir bereinigt um saisonale Einflüsse mit einem kräftigen Anstieg um 0,5 % p.m. (0,1 % p.a.). Die meiste Aufmerksamkeit dürfte heute jedoch dem Treffen der Eurogruppe geschenkt werden. Eine Einigung mit Griechenland ist aber wenig wahrscheinlich. Es fehlen weiterhin Gegenmaßnahmen zu den von Griechenland abgelehnten Reformen. Auf dem Primärmarkt haben gestern Griechenland (3M; Emissionsrendite: 2,7 %) und Portugal (3M, 11M; 0,044 % und 0,159 %) Geldmarktpapiere begeben. Deutschland begab Anleihen mit Fälligkeit 2025 (EUR 2,49 Mrd.; Emissionsrendite: 0,81 %). Für heute haben sich Spanien (2018, 2020, 2025) und Frankreich (2018, 2019, 2020 sowie inflationsindexiert 2022, 2023, 2040) mit Anleihen angekündigt.

Aktienmärkte
Die Aussagen der Fed den Zins-Aufwärtspfad äußerst gemäßigt zu gestalten verbreitete beim S&P 500 gestern leichten Rückenwind. Im Fokus standen aber auch Unternehmensergebnisse. Hier verfehlte der Logistikkonzern FedEx mit seinen Gewinn- und Umsatzzahlen für das letzte Quartal den Analystenkonsens. Auch der Ausblick blieb hinter den Konsenserwartungen zurück. Der starke US-Dollar und Konkurrenz durch Cloud-basierte Produkte setzten der Unternehmenssoftwareschmiede Oracle zu, welche mit ihren Ergebnissen ebenfalls den Mittelwert der Einzelwertanalysten verfehlte. Die US-Notenbankaussagen führten auch zu einer Aufwertung des Yen, dies belastet heute wiederum die japanischen Leitindizes. Hier beginnt die Bank of Japan heute ihr zweitägiges Meeting. Es wird allgemein erwartet, dass die japanische Notenbank hier keine Änderung in ihrem geldpolitischen Kurs vornimmt. Futures-Indikationen für europäische Aktienbenchmarks notieren aktuell mit negativen Vorzeichen. Heute steht neben einigen Wirtschaftsdaten sicherlich wieder die Griechenland-Problematik im Fokus.

Credit
Gestern hat sich der iTRAXX Main CDS Index an das Hoch von Mitte Oktober 2014 herangetastet. Damit sind seit Wochenbeginn die Ausfalls-Risikoprämien ohne Unterbrechung angestiegen. Am Primärmarkt platzierte das US-Agrarunternehmen Archer Daniels Midland (A2/A/A) zwei EUR Tranchen, darunter eine variabel verzinste Anleihe (EUR 500 Mio., 4 J, 3-M-Euribor+50 BP). In Anbetracht eines negativen 3-M-Euribor verfügt die F RN über einen Kupon-Floor von 0 %. Die zweite Anleihe ist fix verzinst (EUR 800 Mio., 8 J, MS+88 BP). Die französische Atos (nicht geratet) beginnt ab 22. Juni mit einer Reihe von Investorenmeetings. Eine EUR Anleiheemission wird erwartet.

China
Chinesische Immobilienpreise scheinen sich langsam zu stabilisieren, es wurde auf Monatsbasis nur mehr in 41 von 70 Städten ein Rückgang verzeichnet, im April waren es noch 47 Städte gewesen. Die Erholung verläuft allerdings schleppend, auf Jahresbasis fielen immer noch in 69 von 70 Städten die Preise. Chinesische Aktien notieren heute Morgen sowohl am Festland wie auch in Hongkong im Minus, nachdem die Märkte diese Woche mit einer hohen Anzahl an Börsengängen konfrontiert sind.

Zentraleuropa / Osteuropa
- CZ: Am tschechischen Markt sind die Blicke auf Griechenland gerichtet
- PL: Industrieproduktion im Mai könnte durch geringere Zahl von Arbeitstagen
gedämpft worden sein
- PL: Gesteigertes Lohnwachstum durch Deflation
- RU: Wöchentlicher VPI bei 0,1% p.w.
- RS: Voraussichtliche Abkühlung des Wachstums der öffentlichen Schulden
- BA: Neue politische Krise kommt zu ungünstigem Zeitpunkt

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Raiffeisen Zentralbank Österreich AG (RZB). Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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