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National-Bank: Neue Vorschläge aus Griechenland unzureichend

10.06.2015 09:14 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Zu Handelsbeginn sah es gestern so aus, als ob es eine Stabilisierung der Renditen geben könnte. Im weiteren Tagesverlauf gab es wie in den Vortagen massiven Abgabedruck. Dafür verantwortlich gemacht werden zum einen gute US-Daten aus der zweiten Reihe sowie die Rückkehr der Inflationserwartungen für den Euroraum. Dabei dürfte es „eigentlich“ kaum überraschend sein, dass die Preisdynamik im Euroraum wieder zunehmen könnte. Zum einen ist das die Auswirkung der Schwäche des Euro. Schließlich werden gerade Rohstoffe in USD abgerechnet. Zum anderen ist die Talfahrt der Ölpreise seit geraumer Zeit beendet. Die Notierungen steigen wieder. Dementsprechend dürften von beiden Faktoren irgendwann preistreibende Effekte ausgehen. Außerdem sollte man nicht übersehen, dass die wirtschaftlichen Perspektiven im Euroraum sukzessive besser werden, auch wenn das in vielen Regionen noch nicht am Arbeitsmarkt ankommt. Es ist aber absehbar, dass sich das in Zukunft ändern wird. Dementsprechend stabilisieren sich die Inflationserwartungen, und das Deflationsgespenst wird ad acta gelegt. Dass diese Entwicklung jedoch den Nebeneffekt haben könnte, der zu einer vorzeitigen Beendigung des QE-Programms durch die EZB führen kann, ist nicht zu erwarten. Mario Draghi dürfte an der Geldpolitik festhalten, denn der Aufschwung ist weiterhin fragil. Man darf inzwischen sowieso sehr gespannt sein, was die höheren Renditen für Staatsanleihen gerade für die schwächeren Euroländer bedeuten. Ihre finanziellen Spielräume nehmen durch die nun höheren Zinsbelastungen ab. Die aktuellen Kapitalmarktrenditen dürften zwar immer noch unter den Planansätzen der jeweiligen mittelfristigen Haushaltsplanung liegen. Doch dürfte der Unterschied kleiner werden, so dass der Raum für zusätzliche Ausgaben geringer wird. Das dürfte die EZB ebenfalls auf der Agenda haben, auch wenn sie durch die Volatilität an den Rentenmärkten „hindurch schaut“.

Die Konjunkturdaten jenseits des Atlantiks kommen aus der zweiten Reihe. Hierzulande werden allenfalls die Daten zur Industrieproduktion aus Frankreich und Italien für den April Beachtung finden. Die Industrie in beiden Ländern sollte gut in Q2 gestartet sein. Ansonsten dürfte das Griechenlanddrama die Märkte weiterhin beschäftigen. Ein Durchbruch dürfte selbst dann nicht zu erwarten sein, wenn das Treffen zwischen deutscher Kanzlerin, französischem Präsidenten, EU-Kommissionschef und griechischem Ministerpräsidenten zustande kommen sollte.

Spannend wird in diesem Zusammenhang sein, zu welchen Renditen Griechenland Geldmarktpapiere platzieren kann. Es sollte teuer werden. Heute Morgen dürfte der Bund Future behauptet in den Tag starten und im weiteren Tagesverlauf zwischen 148,60 und 150,40 notieren. Die Aufstockung der 10jährigen US-Treasuries dürfte gegen Abend zu einem Belastungsfaktor werden. Außerdem sieht es ganz danach aus, als ob die Marktakteure die „1%“ für 10jährige Bunds sehen wollen. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries sollte zwischen 2,35 und 2,52% liegen.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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