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National-Bank: Schwache US-Konjunkturdaten sorgen für Fragezeichen hinter der Leitzinswende

01.06.2015 09:27 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Die Hoffnungen der griechischen Regierung, am Wochenende eine Einigung mit den Partnerländern zur Freigabe der 7,2 Mrd. € zu erhalten, haben sich zerschlagen. Ob es am Wochenende überhaupt Fortschritte bei den Gesprächen zwischen Vertretern der Troika und der griechischen Administration gab, ist unklar. Wieder einmal haben am Sonntagabend der französische Präsident, die deutsche Kanzlerin und der griechische Regierungschef miteinander gesprochen. Auch aus diesem Gespräch ist bislang nicht bekannt geworden. Doch die Zeit drängt wohl tatsächlich, denn bald werden die nächsten Kreditrückzahlungen an den IWF fällig. Es hat den Anschein, dass die Positionen von Geldgebern und Griechenland immer noch weit auseinander liegen. Das Risiko eines Grexit steigt dementsprechend von Tag zu Tag. Ohne Auswirkungen bleibt das auf die anderen Peripherieländer nun doch nicht, was ein Blick auf die Risikoprämien von deren Staatsanleihen zu Bundesanleihen zeigt. Insbesondere Portugal kommt unter Druck. Dass man in Griechenland das Risiko eines Grexit ebenfalls als gegeben einschätzt, lässt sich an dem Einlagenschwund der dortigen Banken erkennen. Dieser hat nach Daten der EZB jüngst wieder zugenommen.

Neben Griechenland spielen Konjunkturdaten eine wichtige Rolle. Die Informationen aus den USA fielen am Freitag überwiegend enttäuschend aus, wobei man sich von dem schrumpfenden BIP in Q1 nicht unbedingt täuschen lassen sollte, da einige Sondereffekte wirkten. Immerhin war auf den privaten Verbrauch Verlass, was sich zudem am finalen Wert des Indikators der Uni Michigan ablesen ließ. Allerdings schwächelt die Industrie: Der Chicagoer PMI brach ein, so dass der ISM für das verarbeitende Gewerbe heute die Erwartungen nicht erfüllen dürfte. Die übrigen US-Daten sollte im Rahmen der Prognosen ausfallen, wobei die PCE-Deflatoren weder Inflations- noch Deflationsrisiken anzeigen dürften. Hinweise darauf, ob nach den jüngsten US-Daten die Leitzinswende in den USA noch weiter aufgeschoben wird, könnte es evtl. von den US-Notenbankern geben, die sich heute äußern.

In Europa werden die endgültigen Markit PMIs für das verarbeitende Gewerbe kaum von den Vorabschätzungen abweichen. Die deutschen Preisdaten dürften eine etwas stärkere Preisdynamik zeigen, was aber niemanden beunruhigen wird. Am Nachmittag werden die Daten zum EZB-Ankaufprogramm bekanntgegeben. Die EZB dürfte planmäßig aktiv gewesen sein.

In den letzten Handelstag der Woche dürfte der Bund Future gut behauptet starten. Im weiteren Tagesverlauf sollte er zwischen 154,85 und 156,00 schwanken. Er bleibt wegen Griechenland gut gestützt. Wegen der anstehenden EZB-Tagung am Mittwoch werden sich die Marktakteure jedoch zurückhaltend zeigen. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries sollte zwischen 2,07 und 2,22% liegen.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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