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Commerzbank: Die Erholung des US-Dollars

28.05.2015 09:06 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: autsawin uttisin / shutterstock.com.

Der Euro hat seine Erholung zum USD fast punktgenau an der steilen Abwärtstrendlinie beendet, die sich seit Mitte vergangenen Jahres etabliert hat. Zur puren Markttechnik kamen freilich noch die Zuspitzung der Griechenlandproblematik, vor allem aber „dollarfreundliche“ Nachrichten. So mehren sich die Zeichen, dass die US-Konjunktur die Schwäche des Auftaktquartals allmählich hinter sich lässt. Dies jedenfalls ist auch die Einschätzung der Fed, die laut der jüngsten Rede ihrer Chefin Janet Yellen noch in diesem Jahr die Leitzinswende zu vollziehen gedenkt. Dem USD bescherte dies wieder mehr Zinsunterstützung. Doch bezweifeln wir, ob diese schon bald für ein neues Zyklushoch des USD zum EUR sorgen wird.

Zinsen und Anleihen

Gestern konzentrierte sich die Aufmerksamkeit der Marktteilnehmer auf die Verhandlungen zwischen Griechenland und den Kreditgebern am Rande des G7-Treffens in Dresden. Wie so häufig zuvor streute die griechische Seite Hoffnungen, dass man sich in den Positionen annähern würde und eine Lösung nicht mehr fern sei. Die Rentenmärkte reagierten darauf gelassen. Griechische Staatstitel legten nur minimal zu und Bundesanleihen blieben gefragt. Die Rendite 10-jähriger Papiere gab nur leicht auf 0,53% nach. Finanzminister Schäuble widersprach dann auch in einem ARD-Interview der griechischen Seite. Nach seiner Einschätzung sind die Gespräche „noch nicht sehr viel weitergekommen“. Die Stimmungsindikatoren aus dem Euroraum bestätigten unter dem Strich das Bild einer sehr zögerlichen Aufhellung. Das belgische Unternehmensvertrauen stieg stärker als er-wartet an und notiert aktuell mit -4,9 (nach -6,2) auch einen Tick über dem langjährigen Durchschnitt. Angesichts der seit zwei Jahren konstant über 8% liegenden Arbeitslosenquote ist der Anstieg des Unternehmensvertrauens für Belgien allenfalls ein erster Lichtblick. Dagegen ist die gute Stimmung der deutschen Verbraucher mehr als nur ein Lichtblick – das GfK Verbrauchervertrauen ist nochmals leicht angestiegen. Sowohl die Konjunktur- und Einkommenserwartungen wie auch die Konsumneigung befinden sich im Aufwind. Der private Verbrauch stützt die Inlandsnachfrage, somit nimmt die Abhängigkeit von der Exportnachfrage langsam ab. Angesichts der hohen Überschüsse im Außenhandel ist diese Korrektur zu begrüßen – sofern die Exporteure nicht durch staatliche Eingriffe in ihrer Wettbewerbsfähigkeit geschwächt werden.

Aktien

Die „Griechenlandthematik“ ist derzeit der Faktor, der die Aktienmärkte in Europa am stärksten bewegt. Zunächst hatten sich die Indizes am Vormittag bei geringen Umsätzen nur wenig verändert. Der festere Dollar stützte die Märkte, aber gleichwohl hielten die Diskussionen um Griechenland und die Frage nach dem Zeitpunkt der US-Leitzinserhöhung an. Für deutliche Gewinne sorgten dann Aussagen von griechischen Regierungsvertretern, die von einer baldigen Einigung sprachen. Sollte dies zutreffen, wäre ein Belastungsfaktor für die Märkte zunächst vom Tisch. Gleichwohl zeigt die Erfahrung der vergangenen Monate, dass alle bisherigen Hoffnungen immer wieder enttäuscht wurden. Allerdings gehen wir weiterhin davon aus, dass keine Seite ein Interesse an einem Ausstieg Griechenlands aus dem Euro hat und deshalb eine Einigung das Basisszenario bleibt. Auf Ebene der Einzelwerte sorgten weiterhin Übernahmeaktivitäten (u.a. Imperial Tobacco Group +3,3%, IAG +3,2%, CRH +3,6%) und Analystenkommentare für Bewegung. So sorgte eine negative Einschätzung zur Münchner Rück (+0,3%) dafür, dass der Titel nicht vom Fleck kam, während eine Kaufempfehlung Hochtief (+3%) nach oben half. An den US-Märkten ging es ebenfalls deutlich aufwärts. Der Nasdaq Comp. verzeichnete ein neues Allzeithoch. Hauptreiber waren auch hier Hoffnungen auf eine Einigung mit Griechenland. IT und Healthcare (+1,8% bzw. +1,1%) führten die Branchenperformancerangliste an, während der rückläufige Ölpreis den Energiesektor (-0,1%) als einzige Branche im Minus schließen ließ. In Asien zeigt sich heute ein uneinheitliches Bild. Während es in Japan den elften Tag in Folge nach oben geht, notieren die Indizes in China zum ersten Mal seit 7 Tagen im Minus. U.a. waren es Spekulationen über mögliche „Abkühlungsmaßnahmen“ von staatlicher Seite, die für Gewinnmitnahmen sorgten.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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