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Nord LB – Bank of Japan: Optimismus nimmt zu

22.05.2015 14:48 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

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Einmal mehr erfolgt auf der regulären Sitzung des geldpolitischen Komitees keine Änderung des aktuell laufenden Maßnahmenkatalogs. Die Bank of Japan sieht vor dem Hintergrund der anziehenden Wirtschaftsleistung auch keinerlei Veranlassung dazu.

Konkret geht die Notenbank dabei auf die Verbesserungen bei den Exporten, den robusten Privaten Konsum und die Erholung im Baubereich ein. Tatsächlich ist das BIP Wachstum im I. Quartal als robust anzusehen, nachdem die Erwartungen des Konsens mit einem Wachstum von 0,6% Q/Q übererfüllt wurden. Die japanische Wirtschaft wuchs damit prozentual auch schneller als die deutsche und die US-amerikanische.

Ein Punkt, der momentan etwas Sorgen machen könnte, ist das Anwachsen der Lagerbestände der Unternehmen. Notenbankgouverneur Kuroda sah auf der Pressekonferenz kein größeres Risiko. Wir beurteilen das ähnlich, denn nach dem Lagerabbau der letzten Quartale kann dies ein ganz normaler zyklischer Effekt sein. Auch einen weiteren kritischen Punkt entschärfte der Chefdirigent der BoJ – er sieht keine Blasenentwicklung auf den japanischen Finanzmärkten.

Um die Preisentwicklung machen sich die Mannen um Kuroda wenig Sorgen. Diese verfehlen zwar das Inflationsziel deutlich, woran aber vor allem das günstige Rohöl einen erheblichen Anteil hat. Dies würde dafür sorgen, dass die Preissteigerungsrate am aktuellen Rand nahe der Null bleibt, aber stelle keine Gefährdung des langfristigen Ziels dar.

Dabei ist hervorzuheben, dass die Bank zuletzt das Timing der Zielerreichung angepasst hatte. Insofern läuft doch nicht alles ganz nach Plan. Wir haben dies als ein mögliches Zeichen einer QE-Ausweitung interpretiert. Die Notenbank wird aber sicher noch zwei bis drei Monate abwarten wollen. Insbesondere die Preisstatistiken von April bis Juni sind interessant, da diese erstmals unverzerrt durch den Effekt der Konsumsteuer sind und die Gehaltsverhandlungen vom März so langsam zum Tragen kommen sollten. Diese drei Monate werden voraussichtlich die Entscheidungsgrundlage der Bank darstellen.

Der Yen wertete im Umfeld der Notenbanksitzung zum Dollar um 0,2% auf. Der Nikkei zeigte sich recht volatil, in der Summe legte er jedoch zu.

Fazit: Die japanische Notenbank ist zunehmend optimistisch in Bezug auf die aktuelle Wirtschaftsentwicklung. Die Exporte laufen gut, der Private Konsum ist robust und der Bausektor erholt sich. Das BIP im I. Quartal ist nicht nur besser als erwartet, sondern auch stärker als etwa in Deutschland oder den USA. Einzig die Inflation fällt aus dem Rahmen, dies wird aber nach wie vor als (Öl-)Sondereffekt abgetan. Die Preisstatistiken der Monate April bis Juni werden voraussichtlich die Entscheidungsgrundlage für die Notenbank sein. Bis zum Sommer erwarten wir daher keinerlei Anpassung des geldpolitischen Katalogs.

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Nord LB. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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