4investors Exklusiv

Aktien

Branchen- und Themenspecials

Ihre privaten Finanzen

National-Bank AG

National-Bank: US-Immobilienmarktdaten fielen stark aus

20.05.2015 08:31 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bereits die technischen Ausführungen zum QE-Programm der EZB ließen darauf schließen, dass sich die Notenbanker sehr intensiv mit den Auswirkungen der Durchführung der Anleiheankäufe auseinandergesetzt hatten. Gestern wurde dementsprechend einmal mehr sehr deutlich, dass den Notenbankern sehr wohl bewusst ist, welche Friktionen ihr Handeln auf den Kapitalmärkten verursacht: Das Mitglied des EZB-Direktoriums, Benoit Caeure, hat kurz erläutert, wie die EZB bzw. die nationalen Notenbanken vorgehen werden, um keine zu großen Friktionen im Anleihehandel während der erfahrungsgemäß reduzierten Liquiditätssituation in den Märkten in den Sommermonaten auszulösen. Vor den Sommermonaten, Juli/August, und wahrscheinlich danach werden die Notenbanken etwas mehr Material als die 60 Mrd. €/Monat ankaufen. Diese Aussagen zusammen mit denjenigen von Mario Draghi machen zugleich deutlich, dass die EZB ihr QE-Programm ohne Abstriche fortführen wird. Die gesamte Tapering-Diskussion ist zum aktuellen Zeitpunkt „eigentlich“ überflüssig, auch wenn es nun weitere Aussagen von Mitgliedern des EZB-Rats gibt, nach denen die Deflationsrisiken gebannt seien. Es ist nicht davon auszugehen, dass die EZB das Programm vorzeitig beenden wird. Vor diesem Hintergrund gingen andere Informationen nahezu unter. Die ZEW-Indikatoren brachen erwartungsgemäß ein, weil sich die Situation auf den Kapitalmärkten in den vergangenen vier Wochen besonders geprägt durch den starken Anstieg der Renditen für Staatsanleihen verschlechtert hat. Erfreuliches gab es dagegen aus den USA: Die Zahl der Baubeginne stieg ebenso deutlich an wie die Zahl der Baugenehmigungen. Wahrscheinlich hat also doch das Wetter im ersten Quartal des laufenden Jahres in den USA für einen Aufschub der Bauaktivität gesorgt.

Das heutige Augenmerk dürfte vor allem auf dem Protokoll der letzten Tagung des FOMC liegen. Seitdem gab es zwar eine große Zahl von wenig überzeugenden US-Konjunkturdaten, was die Aussagefähigkeit des Protokolls begrenzt. Allerdings sollte sich ein roter faden finden lassen, aus dem hervorgeht, dass die US-Notenbanker an einer ersten Leitzinserhöhung im laufenden Jahr festhalten. Vielleicht gibt es doch noch Hinweise darauf, wie es mit dem Juni-Termin steht, der inzwischen hingegen unwahrscheinlich geworden ist und ob sich die US-Notenbanker sorgen darüber machen, dass sie vielleicht den optimalen Termin für die Einleitung der Leitzinswende bereits verpasst haben.. Wenig Beachtung wird heute Morgen dagegen den Erzeugerpreisdaten aus Deutschland geschenkt werden. Die Entwicklung um Griechenland bleibt ebenfalls im Fokus. Der Eurogruppenchef klang dazu jedoch wenig optimistisch. Eine Einigung in dieser Woche und damit auf dem Staats- und Regierungscheftreffen hält er für nahezu ausgeschlossen.

Insgesamt sollte der Bund Future mit den US-Vorgaben gut behauptet eröffnen und im weiteren Tagesverlauf zwischen 153,30 und 154,30 schwanken. Die Geldmarktemissionen Portugals dürften ebenso gut aufgenommen werden wie diejenigen Spaniens – allerdings noch mit positiven Renditen. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries sollte zwischen 2,21 und 2,34% liegen.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

4investors-News - National-Bank AG

DGAP-News dieses Unternehmens