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National-Bank: Cash-Reserven der griechischen Regierung werden immer geringer

18.05.2015 08:56 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Sollte die US-Notenbank den Zeitpunkt für eine erste Leitzinsanhebung bereits verpasst haben? Die Konjunkturdaten der vergangenen Tage und Wochen machen es zumindest alles Andere als einfach, eine baldige Zinserhöhung zu argumentieren. Am Freitag ging der vorläufige Wert des Verbrauchvertrauensindikators der Uni Michigan um mehr als sieben Punkte im Vergleich zum Vormonat zurück. Mit weit über 80 Punkten ist der Wert zwar immer noch sehr gut. Allerdings deutet sich an, dass die Konsumlust der US-Verbraucher nachlässt, was möglicherweise ein Ergebnis der wieder höheren Ölpreise ist. Außerdem konnte die Industrieproduktion die Markterwartungen wieder einmal nicht erreichen. Sie ging im Vormonatsvergleich erneut zurück, wobei der Vormonatswert nach oben revidiert worden ist. Dennoch fehlt es der US-Industrie offenbar an Schwung. Zudem ging die Kapazitätsauslastung leicht zurück. Von einem Wert von 80%, der vor Monaten einmal erreicht worden ist, ist sie mit aktuell etwas mehr als 78% deutlich entfernt. Zudem signalisiert dieser Wert, dass es derzeit keine Risiken für eine stärkere Teuerungsdynamik gibt. Heute wird es von Seiten der US-Konjunkturdaten jedenfalls keine neuen Impulse für die Märkte geben, da diejenigen, die veröffentlicht werden, aus der zweiten Reihe kommen. Dass es von dem Fed-Redner heute neue Erkenntnisse geben wird, ist nicht zu erwarten. Vermutlich wird er, sofern er das Thema Leitzinserhöhung überhaupt streifen sollte, die Haltung der Fed bekräftigen, dass sie den Leitzins im laufenden Jahr anheben möchte.

Ob die Schwankungsintensität bei den Bundesanleihen im Laufe der Woche tatsächlich wieder abnehmen wird, ist derzeit offen. Neue Impulse von Konjunkturdaten wird es heute nicht geben. Erst gegen Ende der Woche wird es hierzulande interessant. Mario Draghi betonte jüngst, dass die EZB entgegen der Annahmen vieler Marktteilnehmer ihr QE-Programm planmäßig bis September 2016 fortsetzen werde. Die EZB wird einen nachhaltigen Anstieg der Konsumentenpreise auf die Zielmärkte abwarten. Außerdem wird die EZB sich vermutlich einem Trend steigender langfristiger Renditen für Staatsanleihen entgegenstellen, so gut sie es eben kann, denn vorerst können sich die meisten Euroländer keine höheren Renditen leisten.

In der Griechenlandfrage scheint es nun tatsächlich in die letzte Runde zu gehen: Griechenland hat zwar die fällige Tranche des IWF-Kredits begleichen können. Dazu wurden jedoch die Reserven, die das Land beim IWF hinterlegt hat, genutzt, was ein sehr ungewöhnliches Vorgehen ist. Das dürfte Ausdruck der Cash-Situation des Landes sein. Reserven dürften dementsprechend kaum noch vorhanden sein. Dennoch zeigt sich die griechische Regierung in vielen Fragen bisher wenig kompromissbereit, so dass der Ausgang des griechischen Dramas weiterhin völlig offen ist. Fortschritte bei den Verhandlungen sollte man trotz der augenscheinlich sehr angespannten Kassenlage des Landes heute nicht erwarten.

Die Geldmarktemissionen zahlreicher Euroländer dürften sich problemlos platzieren lassen. Auch für die belgischen Staatsanleihen sollte sich auf dem aktuellen Niveau durchaus viele Käufer finden lassen.

Der Bund Future sollte wenig verändert in den ersten Handelstag der Woche starten und sich im Tagesverlauf zwischen 153,00 und 154,20 bewegen. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries sollte zwischen 2,10 und 2,22% liegen.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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