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Commerzbank: Ölpreiserholung auf tönernen Füssen

17.04.2015 09:27 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Avigator Fortuner / shutterstock.com.

Die Ölpreise haben sich zuletzt wieder erholt. Hintergrund sind geringere Zuwächse beim Lageraufbau in den USA und eine global relativ robuste Nachfrage, wie auch die Erhöhung der IEA-Prognose um 90 tsd. Fass/Tag auf durchschnittlich 93,6 Mio. Fass/Tag für 2015 nahelegt. 2015 soll die Nachfrage damit um 1,1 Mio. Fass/Tag nach nur 0,7 Mio. Fass/Tag steigen. Die IEA berichtet aber auch einen Angebotsanstieg im März um 1,0 Mio. Fass/Tag gegen Februar auf 95,2 Mio. Fass/Tag, was vor allem auf eine höhere OPEC-Produktion zurückzuführen ist. Eine Marktverengung, sprich ein Lagerabbau ist wohl noch weit entfernt. Insbesondere wenn die Iran-Sanktionen aufgehoben werden sollten, ist damit nicht vor Mitte 2016 zu rechnen.

Zinsen und Anleihen

An den Rentenmärkten herrschte gestern eine freundliche Stimmung. Treibende Kraft war bei Bundesanleihen die Botschaft von der Ratssitzung der EZB, die ihr Anleihekaufprogramm in aller Konsequenz durchzuziehen gedenkt und jegliche Zweifel, dass Knappheiten etwa bei Bundesanleihen sie von dieser Linie abbringen könnten, von sich wies. Unter diesem Eindruck unterschritt die Rendite 10-jähriger Bundesanleihen erstmals die Marke von 0,10%; selbst 9-jährige Restlaufzeiten rentieren zeitweise unter der Nullmarke, 30-jährige im Tief bei 0,48%. Wie hier die EZB keine bedenklichen Verzerrungen erkennen kann, bleibt ihr Geheimnis. In den USA hielten sich die Renditen vor dem Hintergrund enttäuschender Konjunkturdaten auf niedrigem Niveau, der USD gab nach. Die Baubeginne erholten sich im März deutlich weniger als erwartet vom witterungsbedingten Einbruch des Vormonats; die annualisierte Rate lag bei lediglich 926.000 (+2,0% M/M). Enttäuschend ist auch, dass die weniger witterungsabhängigen und damit auch weniger volatilen Baugenehmigungen seit etwa einem halben Jahr mehr oder minder auf der Stelle treten, d.h. eine über die übliche Frühjahrsbelebung hinausgehende Aufwärtstendenz nicht zu greifen ist. Ein Aktivposten ist und bleibt indes der Arbeitsmarkt; der 4-Wochendurchschnitt der Erstanträge zur Arbeitslosenversicherung hat sich unter der 300.000er-Schwelle etabliert; die Zahl der in diesem Zyklus auf ungeahnte Rekordhöhen angestiegenen „Verlängerungsanträge“ liegt mittlerweile weit unter dem langfristigen Mittel. Der Philly Fed Index stieg im April leicht an (7,5 Punkte nach 5,0).

Aktien

Die europäischen Aktienmärkte verzeichneten gestern klare Verluste. Als Treiber dürfte dabei im Wesentlichen die sich verschärfende Rhetorik in der Griechenlandthematik gedient haben, auch wenn die Börse in Athen nach zwischenzeitlichen Verlusten im Plus schloss. Zwar fielen die wenigen Unternehmensberichte gemischt aus, boten aber keinen Anlass für marktbreite Abgaben. So fiel Diageo (-3,6%) mit einem unerwarteten Umsatzrückgang auf, im Gegenzug konnte Unilever (+2,6%) mit dem Zahlenwerk überzeugen. Wir gehen von typischen Gewinnmitnahmen nach den deutlichen Kursgewinnen der vergangenen Wochen aus. Dies zeigt sich auch daran, dass die Branchen zu den stärksten Verlierern gehörten, die zuvor auch am stärksten gewonnen hatten wie der Chemiesektor (-2%), Banken und IT (je -1,4%). Lediglich die Haushaltsgüter (+0,3%) konnten sich dank Unilever im Plus halten. Bei den Einzelwerten stand die Aktie von Zalando im Fokus, die nach starken Zahlen um 16% zulegen konnte. Insgesamt erscheint uns – auch angesichts der Unsicherheit über das weitere Vorgehen in Brüssel und Griechenland – das Kurspotenzial nach oben kurzfristig begrenzt und wir erwarten eine Phase der Konsolidierung. In den USA ging es gestern hin und her. Nach einem schwächeren Start sorgten gute Quartalsberichte aus dem Bankensektor für Kursgewinne. Allerdings hielt die positive Stimmung nicht lange an und die Sorgen über die laufende Berichtssaison dominierten wieder. Die schwächeren Makrodaten spielten dabei aber nur eine geringe Rolle. M&A-Aktivitäten und Ankündigungen von Aktienrückkäufen unterstützten den Markt. Am Ende schlossen die Indizes so gut wie unverändert. In Asien dominieren heute Morgen die Minuszeichen. Die Ausnahme stellt weiter-hin der chinesische Markt dar, an dem es weiter deutlich nach oben geht.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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