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National-Bank: Griechenland leistet die fällige Zahlung an den IWF

10.04.2015 08:59 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

An den europäischen Rentenmärkten konnten die Kurse der Staatsanleihen teils deutlich zulegen. Besonders die Peripherie war wieder gefragt. Die Rendite für 10-jährige Bundesanleihen konnte ein neues alltime-low erreichen. Zeitweise war die deutsche Staatsanleihekurve sogar bis zu einer Laufzeit von acht Jahren negativ. Bis zum Handelsschluss konnten die Gewinne jedoch nicht verteidigt werden. Am Nachmittag setzten erste Gewinnmitnahmen ein. Ein großes Ausmaß nahmen sie jedoch nicht an, da das QE-Programm weiterhin eine zentrale Stütze am europäischen Bondmarkt ist. Bahnbrechende neue Nachrichten gab es gestern nicht: Die deutsche Industrieproduktion fiel deutlich schwächer aus als die Markterwartung, was angesichts der schwachen Auftragseingänge aber keine "echte" Überraschung mehr darstellte. Die Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung am Nachmittag lagen etwas unterhalb der Schätzungen. An sich ist das keine großartige Meldung wert. Man sollte das jedoch im Zusammenhang mit dem letzten Arbeitsmarktbericht sehen. Die Erstanträge sowohl vor als auch nach dem Arbeitsmarktbericht für März signalisieren nämlich, dass sich der US-Arbeitsmarkt in einem sehr robusten Zustand befindet. Möglicherweise wird er mit dem Arbeitsmarktbericht für April die eine oder andere positive Überraschung geben, die den Bericht für März in einem anderen Licht erscheinen lässt.

Konjunkturdatenseitig gibt es heute sehr wenig. Die Informationen werden wenig Einfluss auf das Marktgeschehen haben. Ähnliches dürfte für die Aussagen der US-Notenbanker gelten. Die Marktakteure werden sich zwar Hinweise auf das timing des ersten Leitzinsschrittes der Fed erhoffen. Doch die beiden Fed-Vertreter werden ihre alt bekannten Positionen (Kocherlakola: so spät wie möglich, vielleicht in 2016, Lacker: am besten sofort) wiederholen. Der Neuigkeitswert dieser Informationen ist überschaubar. Zu Griechenland wird es ebenfalls wenig Neues geben. Immerhin hat der IWF die fällige Kreditrückzahlung erhalten. Dass die Situation im dortigen Finanzsektor wahrscheinlich sehr angespannt ist, kann an der erneuten Erhöhung der ELA-Volumina auf nun ca. 73 Mrd. € abgelesen werden. Langsam wird es Zeit, dass den Einlagenabflüssen aus den Banken Einhalt geboten wird. Das lange, orthodoxe Osterwochenende könnte ein geeigneter Zeitpunkt sein, um die Notbremse durch die Einführung von Kapitalverkehrskontrollen ohne Schlupflöcher zu ziehen. Außerdem ist zu hoffen, dass die griechische Administration die Botschaft der Experten der Eurogruppe verstanden hat: Die Geduld der Partner nähert sich dem Ende. Am 24. April wollen die Finanzminister der Eurogruppe zu Griechenland entscheiden. Vorher muss eine mit nachvollziehbaren und prüfbaren Zahlen und Fakten erstellte Reformliste vorliegen. Die deadline für das Vorliegen dürfte der kommende Freitag sein.

So langsam gerät die nächste Tagung des EZB-Rats in den Fokus. Die Tagung endet bereits am Mittwoch mit der üblichen Pressekonferenz. Im Vergleich zu den vergangenen Tagungen sollte diese ereignisarm sein. Neuigkeiten oder zusätzliche Maßnahmen wird es nicht geben.

Nach einer etwas leichteren Eröffnung des Bund Futures heute Morgen könnten gegen Nachmittag / Abend erneut weitere Gewinne mitgenommen werden. Allerdings dürften die Gewinnmitnahmen nicht allzu stark ausfallen, da das QE-Programm stützen wird. Insgesamt dürfte der Bund Future zwischen 158,60 und 159,50 schwanken. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries sollte zwischen 1,88 und 2,04% liegen.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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