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Nord LB – Japan Verbraucherpreise: Talfahrt der Preissteigerung

27.03.2015 11:49 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

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Die Talfahrt der japanischen Preissteigerungsrate hält an und überraschte heute negativ. Die Preise des gesamten Warenkorbes stiegen im Februar um 2,2% im Jahresvergleich. Die Kernrate befindet sich nun schon bei 2,0%Y/Y, also dem ausgerufenen Inflationsziel der Bank of Japan.

Auch wenn die Zahl optisch hoch wirkt, darf nicht vergessen werden, dass der Großteil der Preissteigerungen der Erhöhung der Konsumsteuer im vergangenen April zuzuschreiben ist. Bereinigt um den Effekt schrammt die Preissteigerung haarscharf an der Deflationsgrenze vorbei! In der letzten Geldpolitiksitzung gab Gouverneur Kuroda auch unumwunden zu, dass die magische 0%-Schwelle temporär unterschritten werden könnte.

Am aktuellen Rand drücken vor allem die Energieträger die Preisentwicklung. Nahrungsmittel haben sich hingegen verteuert. Angesichts der wieder anziehenden Rohölpreise sollte sich dies nicht all zu lange fortsetzen. Das negative Vorzeichen der Kerninflation, also der Preissteigerung ex-Nahrungsmittel, wird dennoch kommen, voraussichtlich mit der Veröffentlichung der April-Zahlen. Vorerst wird die Bank of Japan keine weiteren geldpolitischen Maßnahmen treffen, da sie den Energiepreiseffekt ebenfalls für ein temporäres Phänomen hält. Ab April wird es dann aber spannender.

Die immer einen Monat schnellere Statistik für Tokio zeigt, dass zumindest in der Hauptstadt der Negativtrend der Preise an Dynamik verloren hat.

Neben der Preisüberraschung enttäuschten die Einzelhandelsumsätze vom Februar, die heute ebenfalls veröffentlicht wurden. Dabei darf aber nicht vergessen werden, dass im Vorjahr aufgrund des steuererhöhungsbedingt vorgezogenen Konsums deutlich mehr als normal eingekauft wurden, daher sollte die negative Zahl nicht überbewertet werden.

Dennoch gaben japanische Aktien heute nach. Das dominierende Thema war hier aber eher die Eskalation auf der arabischen Halbinsel sowie wenig berauschende chinesische Konjunkturzahlen gewesen sein. Der Yen notiert zum US-Dollar in etwa auf Vortagsniveau und zeigte keine größeren Reaktionen auf die japanischen Zahlen.

Fazit: Die Talfahrt der japanischen Preissteigerung geht weiter. Berücksichtigt man den Effekt der Konsumsteuererhöhung vom vergangenen April, dann befindet sich die Kernrate der Inflation nahe der Deflationsgrenze. Damit hat die japanische Notenbank ihr Ziel wahrscheinlich deutlich verfehlt. Ein Großteil der nachgebenden Inflation ist jedoch der Preisentwicklung der Energieträger zuzuschreiben und wird dementsprechend eher temporär sein, insofern ist auch vorerst nicht mit Aktionismus seitens der Bank of Japan zu rechnen.

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Nord LB. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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