Raiffeisen: Biotech-Aktien, Nikkei 225 und Staatsanleihen im Blickpunkt

Heute veröffentlicht die EZB ihre Februardaten der Kredit- und Geldmenge in der Eurozone. Bereits vor Beginn der Anleihekäufe im März hatte sich die Kreditvergabe an den Privatsektor kontinuierlich verbessert. Für Februar erwarten wir hier zum ersten Mal seit April 2012 im Jahresabstand einen leichten Zuwachs (+0,2 % p.a.). Die überraschend starke Nutzung des dritten TLTRO-Refinanzierungsgeschäfts der Notenbank (das zugeteilte Volumen lag mit knapp EUR 100 Mrd. deutlich über dem Konsens von EUR 40 Mrd.) lässt auf eine Fortsetzung dieser positiven Entwicklung hoffen. Auch die Geldmenge M3 ist in den Vormonaten vor dem Hintergrund expansiver Geldpolitik bereits deutlich angewachsen: +4,1 % gegenüber dem Vorjahresmonat im Jänner nach +3,8 % im Dezember. Für Februar erwarten wir hier eine unverändert hohe Veränderungsrate von +4,2 % p.a. Mit diesen Daten werden auch aggregierte Bankbilanzzahlen für einzelne Euroländer veröffentlicht. Vor dem Hintergrund der Nachricht, die griechische ELA Grenze sei gestern durch die EZB um EUR 1,2Mrd. angehoben worden, wird mit Spannung erwartet, wie sich die Einlagensituation der griechischen Banken im Februar entwickelt hat. Am Primärmarkt plant heute Italien die Aufstockung zweier Inflationsindexierter Anleihen (Laufzeit 2024 und 2026). Das geplante Volumen liegt bei jeweils max. EUR 1,5 Mrd. Darüber hinaus soll eine Nullkupon-Anleihe mit Laufzeit 2017 um EUR 1,5 - 2 Mrd. aufgestockt werden.

Aktienmärkte
Spürbarer Verkaufsdruck war gestern an den US-Börsen zu beobachten. Vor allem an der Nasdaq – und dort speziell bei Biotechnologie- und Halbleitertiteln – setzte es herbe Kursrückgänge. Nennenswerte Kursgewinne konnten gestern an den US-Börsen einerseits Energietitel einfahren, andererseits aber auch die Aktien von Unternehmen, die in Zusammenschluss- oder Übernahmeaktivitäten genannt werden (Kraft Foods / H. J. Heinz bzw. Kofax / Lexmark International). An der Tokioter Börse gestaltete sich das Bild heute Früh durchaus ähnlich. Der Nikkei 225 Index verbuchte den stärksten Verlust der letzten zehn Wochen und auch hier verloren Halbleiteraktien überproportional stark. Für zusätzliche Verunsicherung sorgen natürlich auch die jüngsten Entwicklungen im arabischen Raum. Bei diesen Vorgaben muss damit gerechnet werden, dass sich auch die europäischen Aktienmärkte zunächst nicht von den gestern erlittenen Verlusten erholen werden können. Datenseitig stehen heute keine großen Brocken auf der Agenda.

Credit
Aufgrund der angekündigten Fusion überprüft S&P derzeit die Ratings von Heinz (BB-) und Kraft Foods (BBB). Das finale Rating für die neu zu bildende Gruppe Kraft Heinz Co. dürfte sich laut S&P auf BBB- belaufen. SAP (A2/A) hat in drei Tranchen mit Laufzeiten von 2, 5 und 10 Jahren insgesamt EUR 1,75 Mrd. emittiert. Die Air France KLM Hybridanleihe (EUR 400 Mio., kein Rating, erster Call in 5,5 Jahren) wurde zu einer Rendite von 6,375 % emittiert. Daneben waren gestern noch diverse Financial Emissionen (Credit Suisse, WL Bank, Anglo American) zu beobachten. Die sehr hohe Primärmarktaktivität in den vergangenen Tagen und Wochen dürfte ein gewichtiger Grund für die schwache Sprea dentwicklung in diesem Zeitraum sein.

Zentraleuropa / Osteuropa
- CZ: CNB nimmt abwartende Haltung ein
- PL: EUR/PLN auf niedrigstem Niveau seit mehr als 2 Jahren
- RO: Senkung der Umsatzsteuer im Jahr 2015 als Option weiterhin gewichtet
- RU: VPI weiterhin bei 0,2% p.w.
- RS: Nicht konsolidiertes Budget im Februar 2015 im negativen Bereich

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Raiffeisen Zentralbank Österreich AG (RZB). Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!