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National-Bank: Tagung des EZB-Rates wirft sein Schatten voraus

03.03.2015 09:08 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Während die europäischen Konjunkturdaten insbesondere durch die endgültigen Werte der Markit Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe sowie den überraschenden, wenn auch nur leichten Rückgang der Arbeitslosenquote durchaus ein erfreuliches Bild für den Euroraum abgaben, enttäuschten die US-amerikanischen Daten erneut. Der ISM Index für das verarbeitende Gewerbe fiel noch etwas schwächer aus, als es erwartet wurde. Immerhin liegt er jedoch noch deutlich über der Marke von 50 Punkten. Auch die Verbraucher zeigten sich weniger ausgabenfreudig, als es vorher geschätzt wurde. Immerhin scheinen die Deflationsrisiken für die USA überbewertet zu werden. Die Kernrate des PCE-Deflators verharrte auf Jahresbasis bei 1,3%. Das ist nicht sonderlich viel und von der 2%-Zielmarke der US-Notenbank deutlich entfernt. Allerdings dürfte es den Notenbankern zunehmend schwerer fallen, ein Aufschieben einer Leitzinserhöhung allein mit Preisdaten zu begründen. Heute ist der Datenkalender vergleichsweise leer. Die deutschen Einzelhandelsumsätze dürften gut ausgefallen sein, was der Stimmung der deutschen Konsumenten geschuldet ist. Ansonsten werden die Marktteilnehmer bereits auf die Pressekonferenz nach der Tagung des EZB-Rats am Donnerstag und den US-Arbeitsmarktbericht am Freitag warten. Mario Draghi wird am Donnerstag vermutlich etwas optimistischere Wachstumsprojektionen vorlegen. Allerdings warten die Marktteilnehmer auf nähere technische Details zum QE-Programm. Dazu hat die EZB bereits einiges verlautbaren lassen, was "eigentlich" genügend Orientierung geben sollte. Vielleicht wäre es jedoch sinnvoll, alle Bedingungen für das Programm in einem einzelnen Dokument zusammenzufassen. Abgesehen von dem Setzen der Leitplanken wird die EZB die konkrete Umsetzung den nationalen Notenbanken überlassen. Sie tragen ja für den Ankauf der Staatsanleihen auch das Risiko.

Das Verhalten der griechischen Regierung bleibt ebenfalls Thema: Während aus Eurogruppenkreisen verlautet wurde, dass man bereits an einem dritten Stützungspaket für Griechenland arbeite, scheint die dortige Regierung vieles daran zu setzen, ihre Glaubwürdigkeit in Frage zu stellen. Man hat den Eindruck, dass gerade getroffene Vereinbarungen sofort wieder in Frage gestellt werden. Daher sollte man keine allzu großen Erwartungen an die für den 9. März (Eurogruppentreffen) angekündigten konkreten Reformvorschlägen der griechischen Regierung haben. Vermutlich wird es sich wieder um Erleichterungen für das Land mit Schuldenrestrukturierung drehen, was nicht akzeptabel wäre. Derzeit gewinnt man den Eindruck, die griechische Regierung tue alles, um den "Grexit" zu provozieren, um dann die "Schuld" bei den Partnern zu suchen.

Der Bund Future sollte heute Morgen etwas schwächer in den Tag starten und dann zwischen 158,60 und 159,50 notieren. Das QE-Programm der EZB wird größere Kursrückgänge verhindern. Die Primärmarktaktivitäten von Zypern und Belgien mit Geldmarktemissionen sowie von Österreich und voraussichtlich Finnland mit Bonds werden den Markt nicht belasten. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries sollte zwischen 2,00 und 2,16% liegen.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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