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National-Bank: Länderparlamente stimmen über Griechenland ab

27.02.2015 08:52 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Zweifelsohne richten sich die Blicke heute auf den deutschen Bundestag sowie die anderen Länderparlamente, die der Verlängerung des Stützungspakets für Griechenland noch zustimmen müssen. Im Bundestag wird es eine breite Zustimmung aus allen politischen Lagern geben. Viel interessanter wird jedoch sein, ob und wenn ja, wie, die Bundesregierung die Parlamentarier auf ein wahrscheinlich notwendiges drittes Hilfspaket einstimmen wird. Die griechische Administration sorgt aufgrund der Äußerungen der vergangenen beiden Tage sowieso schon für reichlich Missstimmung. Erst wird einer Vereinbarung zugestimmt, um sie sofort wieder in Frage zu stellen. Berechenbare und vertrauensbildende Politik ist das jedenfalls nicht. Zudem scheint die getroffene Vereinbarung bei vielen Syriza-Abgeordneten durchzufallen, so dass die Zustimmung bei einer Abstimmung im griechischen Parlament gefährdet ist. Dass ein Kreditnehmer, der mehr oder weniger mit dem Rücken zur Wand steht, seinen Kreditgebern die Bedingungen für eine Verlängerung eines Kredites diktieren kann, wäre ein Novum. Man muss den Eindruck gewinnen, die griechische Administration möchte gar kein Abkommen, sondern versucht nur, für das Scheitern der Verhandlungen und damit für eine Staatspleite einen Schuldigen zu identifizieren. Dass das Land jahrelang weit über seine Verhältnisse gelebt hat, wird ignoriert. Damit steht letztlich nach einer Zustimmung zu der Verlängerung des Stützungsprogramms fest, dass die Zukunft des Landes im Euroraum keineswegs gesichert ist.

Ansonsten nimmt die Debatte über die Leitzinswende in den USA Fahrt auf. Verschiedene Fed-Vertreter bereiten die Märkte darauf vor. Die Terminierung bleibt offen. Die Kernrate der US-Verbraucherpreise zeigte gestern vergleichsweise deutlich, dass man in den USA kaum von deflationären Tendenzen sprechen kann. In Europa deuten die Stimmungsindikatoren der EU-Kommission eine Erholung der Konjunktur an. Die Geldmengenentwicklung unterstützt diese These.

Heute wird man auf die europäischen Verbraucherpreise schauen. Aus Deutschland kommen bereits die vorläufigen Daten für Februar. Dann dürfte sich der Blick auf die nächste Schätzung des US-BIP für Q4 2014 richten. Ansonsten stehen noch der Chicagoer Einkaufsmanagerindex sowie der Indikator der Uni Michigan an. Beide sollten "eigentlich" besser ausfallen, als es derzeit erwartet wird. Die Reden der US-Notenbanker sind hinsichtlich der Leitzinsdiskussion zu beachten. Konkreter als die Aussagen aus den letzten Tagen wird es aber nicht werden.

Der Bund Future dürfte mit leichten Kursverlusten in den Handelstag starten. Danach dürfte er sich zwischen 158,90 und 160,20 bewegen. Das Ausmaß von Gewinnmitnahmen ist durch das QE-Programm begrenzt. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries sollte zwischen 1,93 und 2,07% liegen.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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