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National-Bank: Frankreich erhält mehr Zeit zur Reduzierung des Haushaltsdefizits

26.02.2015 08:55 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Die zweite Ansprache von Janet Yellen brachte nichts Neues. Eine Leitzinserhöhung steht nicht unmittelbar bevor. Zugleich nehmen die Zweifel wieder zu, ob diese noch im ersten Halbjahr des laufenden Jahres erfolgen wird. Dass sich die Fed nicht näher in die Karten schauen lässt, sollte nicht überraschen, da sie ihre Entscheidungen datenabhängig macht. Bislang stehen die Konjunkturdaten einer ersten Leitzinsanhebung im Juni nicht entgegen, auch wenn die Preise bisher eher disinflationäre Tendenzen aufweisen. Neue Erkenntnisse brachten die Aussagen von Mario Draghi vor dem Europäischen Parlament nicht. Er verteidigte das QE-Programm und wies daraufhin, dass es ja bereits zu wirken beginne, denn die Kreditzinsen für Unternehmen und Verbraucher seien ja bereits rückläufig. Ob es zu einer stärkeren Kreditnachfrage kommt, die letztlich für Investitionen und Arbeitsplätze sorgt, bleibt jedoch abzuwarten. Immerhin gab es bereits im Lending Survey der EZB für das Q4 2014 ermutigende Signale. In der Geldmengenentwicklung könnte sich das durchaus niedergeschlagen haben. Ansonsten forderte Draghi erneut Strukturreformen auf den Güter- und Arbeitsmärkten ein. Ihm dürfte es daher überhaupt nicht gefallen, dass die französische Regierung schon wieder mehr Zeit für das Erreichen des vereinbarten Defizitziels erhalten hat. Die EU-Kommission hat einen Aufschub um zwei Jahre bis 2017 genehmigt. Damit dürfte das Tor sehr weit geöffnet worden sein, so dass andere Länder (bestimmt Italien) demnächst ebenfalls um Aufschub bitten. Eine glaubwürdige Konsolidierungs- und Reformpolitik sieht anders aus. Dazu kamen erneut Stimmen aus Griechenland, die einen Schuldenschnitt und den Stopp von Privatisierungen ohne Abstimmung mit der Troika wollen. Das lässt daran zweifeln, ob sich die griechische Regierung an künftige Vereinbarungen halten wird.

Außerdem ist der Datenkalender sehr gut gefüllt. Es werden zahlreiche Stimmungsindikatoren der EU-Kommission veröffentlicht, die eine leichte Verbesserung anzeigen sollten. Der deutsche Arbeitsmarkt sollte laufen, und die Konsumenten dürften gemäß GfK weiterhin Geld ausgeben wollen. Die US-Daten sollten weitestgehend im Rahmen ausfallen. Etwas Belastung dürfte von der Auktion der 7jährigen US-T Notes ausgehen, während die italienischen Staatsanleihen gut aufgenommen werden. Der Bund Future dürfte etwas verbessert in den Tag starten und dann zwischen 159,00 und 160,20 notieren. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries sollte zwischen 1,90 und 2,05% liegen.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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