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National-Bank: Keine Einigung mit Griechenland

17.02.2015 08:21 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Nahezu erwartungsgemäß sind die Gespräche zwischen den Finanzministern der Eurogruppe und Griechenland geplatzt. Die Eurogruppe will Griechenland durchaus mehr Zeit einräumen, damit die dortige Regierung ihre Pläne konkretisieren kann. Doch soll das nur durch die Verlängerung des laufenden Programms mit all seinen Auflagen und Kontrollen erfolgen. Zugleich beharrt die Eurogruppe darauf, dass sich das Land an die bisher gemachten, vertraglichen geregelten Zusagen halten soll. Genau das wird von der griechischen Regierung abgelehnt. Man beharrt dort weiterhin auf einem neuen Vertrag, der der Regierung mehr Freiheiten gewährt. Nach wie vor ist aber immer noch nicht klar, was die griechische Administration tatsächlich insgesamt will. Weder in der vergangenen Woche noch gestern wurde ein Plan vorgelegt, wie man sich auf Seiten Griechenlands die Zukunft einer Vereinbarung vorstellt. Weiterhin sind nur die aus dem Wahlkampf und den Besuchen bei verschiedenen Regierungschefs darlegten Fragmente bekannt, die nur eines deutlich machen: Man will irgendwelche Erleichterungen und Freiheiten, ohne dafür Gegenleistungen anzubieten. Dass das mit dem Geld anderer kaum durchzuführen ist, scheint den griechischen Politikern nicht klar oder völlig egal zu sein. Zugleich wird ebenfalls negiert, dass die drastischen Anpassungsmaßnahmen von einem niedrigen Niveau aus Erfolge zeigen. Der Chef der Eurogruppe hat nun unmissverständlich deutlich gemacht, dass es so nicht weiter geht. Bis Freitag hat Griechenland jetzt noch Zeit, die Verlängerung des aktuellen Programms unter den bekannten Auflagen zu beantragen, da das der letzte Zeitpunkt sein dürfte, ab dem man noch die parlamentarischen Zustimmungen für das entsprechende Vorgehen einholen könnte. Ob es zu der Verlängerung kommt, ist derzeit völlig offen. Der Druck auf Griechenland, auch von der EZB, die sich allmählich intensive Gedanken über die Beendigung der Nutzung von ELA durch die griechische Notenbank machen muss, ist hoch. Kommt es zu keiner Verlängerung oder Einigung in letzter Sekunde, wird die EZB handeln müssen. Der griechische Bankensektor hätte dann vermutlich ein erhebliches Liquiditätsproblem.

Der Waffenstillstand in der Ukraine scheint weitestgehend zu halten. Doch ist völlig offen, ob die Vereinbarungen vom Treffen in Minsk eingehalten werden. Der Nervosität über eine neuerliche Eskalation bleibt.

An Konjunkturdaten ist der ZEW von Interesse. Alles andere als eine Verbesserung wäre eine Überraschung. Außerdem sind Stimmen aus der Fed immer von Interesse. Hier dürfte allmählich die Leitzinswende konkretisiert werden.

Der Bund Future dürfte freundlich in den Tag starten. Sowohl die vorerst gescheiterten Gespräche zu einer weiteren Stützung Griechenlands als auch die unübersichtliche Situation in der Ukraine wirken stützend. Die spanischen Geldmarktemissionen werden gut aufgenommen werden. Der Bund Future sollte zwischen 158,50 und 159,80 notieren. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries sollte zwischen 1,92 und 2,05% liegen.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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