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EUROGRAPHICS: „Deutliches Umsatzplus“ - der Marktanteil soll sich verdoppeln

13.02.2015 07:08 Uhr - Autor: Michael Barck  auf twitter

Bernhard Gürster, Vorstand des Börsenneulings EUROGRAPHICS, stellt sich im Interview mit www.4investors.de den Fragen der Redaktion.

Seit Anfang Dezember notiert die EUROGRAPHICS Aktie an der Münchener Börse. Im Interview mit www.4investors.de geht Bernhard Gürster, Vorstand des Unternehmens und im Management für die Produktentwicklung und den Vertrieb verantwortlich, auf die Planungen des Unternehmens ein. Der Umsatz soll wachsen und der Konzern könnte sich auch durch Übernahmen vergrößern. Im Markt sei „einiges in Bewegung und diese Entwicklung möchten wir durchaus aktiv mitgestalten“, sagt Gürster.


www.4investors.de: Die erste Hälfte Ihres Geschäftsjahres 2014/2015 ist vorbei. Wie sind die Geschäfte gelaufen?

Gürster:
Unser aktuelles Geschäftsjahr ist bisher gut angelaufen und auch unsere Auftragsbestände für das zweite Halbjahr sind sehr vielversprechend. Zwar liegen die genauen Zahlen für das erste Halbjahr noch nicht vor, aber ich möchte mich jetzt schon mal ein wenig aus dem Fenster lehnen und sagen, dass wir wohl ein deutliches Umsatzplus im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verzeichnet haben.

www.4investors.de: Nach dem Ergebnissprung im Geschäftsjahr 2011/2012 sind die Gewinne von EUROGRAPHICS wieder prozentual spürbar gefallen. Was war der Hintergrund dieser Entwicklung und mit welchem Trend rechnen Sie für das laufende Jahr?

Gürster:
Der Gewinnsprung war das Ergebnis der tiefgehenden Neuausrichtung, der wir uns in den Jahren 2009 und 2010 unterziehen mussten – diese war aufgrund von Marktveränderungen unvermeidbar und wir haben sie erfolgreich abgeschlossen. Zusätzlich haben wir in den vergangenen Jahren unsere Marktstellung als alleiniger Systemanbieter im Markt deutlich ausgebaut und unsere internen Prozesse noch mehr an die Bedürfnisse unserer Kunden angepasst. Dass dies der richtige Weg ist, sehen wir an den kontinuierlich steigenden Umsätzen. Dass wir temporär im vergangenen Geschäftsjahr eine Ergebnisdämpfung hatten, lag im Wesentlichen in den Investitionen und Kosten für unser Online-Angebot begründet. Für das laufende Jahr als auch die kommenden Jahre erwarten wir neben einer weiteren Steigerung des Umsatzes auch eine entsprechende, deutliche Besserung im Ergebnis.

www.4investors.de: Mit Ausnahme des Jahres 2012/2013 zeigte der Umsatztrend bei EUROGRAPHICS in den letzten Jahren nach oben. Wie sehen die Planungen für das Gesamtjahr aus?

Gürster:
Wir sehen den langfristigen Wachstumstrend intakt. Im vergangenen Geschäftsjahr 2013/2014 haben wir einen Umsatz von 22,5 Millionen Euro erzielt, rund 4 Prozent über dem Vorjahr. Für das aktuelle Geschäftsjahr rechnen wir mit einer erneuten Steigerung um etwa 4 Prozent bis 5 Prozent auf 23,5 Millionen Euro.

www.4investors.de: Wird sich der Cashflow verbessern, nachdem 2013/2014 operativ eine Million Euro Abfluss verzeichnet wurde?

Gürster:
Bei der Betrachtung des Cashflows aus dem Vorjahr ist wegen der Konzernfinanzierung durch die AG die Bestandssituation auf Konzernebene zu berücksichtigen, die zum Bilanzstichtag aufgrund von Sondereffekten deutlich höher als im Vorjahr ausgeprägt war. Im laufenden Geschäftsjahr konnte die Bestandshöhe jedoch bereits um über 0,9 Millionen Euro gegen den Bilanzstichtag reduziert werden, mit einem entsprechend positiven Effekt auf den Cashflow.

www.4investors.de: Die Aktie von EUROGRAPHICS ist seit Anfang Dezember 2014 im m:access der Börse München notiert. Was hat sich seitdem für das Unternehmen verändert? Werden Sie am Markt bzw. im operativen Geschäft anders wahrgenommen?

Gürster:
Wir werden auf unsere Notierung angesprochen – und dies durchweg mit einem positiven Hintergrund. Es ist aber nicht so, dass sich unser Marktstanding in dieser kurzen Zeit verändert hätte. Da achten unsere Kunden und Marktpartner doch noch viel mehr auf unsere operative Leistungsbilanz und unsere funktionierenden Sortimente – und das ist auch gut so.

www.4investors.de: Die Marktkapitalisierung und der Streubesitz der Aktie sind sehr gering, der m:access ist eher ein Nischenmarkt. Viele kleinere Unternehmen haben sich zuletzt von der Börse zurückgezogen, weil die Notierung den Aufwand nicht mehr rechtfertigte. Warum geht EUROGRAPHICS den anderen Weg?

Gürster:
Für uns eröffnen sich über die Börsennotierung ganz neue Möglichkeiten für unseren künftigen Finanzierungsmix. Die Gründe für unser Listing liegen nicht in einem aktuellen Kapitalbedarf, vielmehr wollen wir bereits jetzt die Voraussetzung schaffen, um zu einem späteren Zeitpunkt unser verstärktes internationales Wachstum, vor allem in den europäischen Märkten, sowie unseren Einstieg in neue Segmente, wie das Objektgeschäft, schnell und wirkungsvoll finanzieren zu können. Zusätzlich ist es für uns wichtig, unsere Aktien möglicherweise auch als Akquisitionswährung einsetzen zu können. Denn in unserem Markt ist derzeit einiges in Bewegung und diese Entwicklung möchten wir durchaus aktiv mitgestalten.

www.4investors.de: Ist über den kurzfristigen Zeitrahmen hinaus ein Segmentwechsel geplant?

Gürster:
Nein, wir planen zurzeit keinen Segmentwechsel. Für die Notierung im m:access haben wir uns ganz bewusst entschieden, da dieses Segment ideal auf die Bedürfnisse mittelständischer Unternehmen wie uns zugeschnitten ist.

www.4investors.de: Wenn Sie die Börsennotiz bzw. die Aktie auch als Argument für Übernahmen in dem stark fragmentierten Markt nutzen und zugleich Wettbewerber vom Markt drängen wollen: In welche Richtungen halten Sie die Augen für Zukäufe offen und welchen Marktanteil wollen Sie in Europas Kernmärkten erreichen?

Gürster:
Sprechen wir zunächst über unseren Marktanteil: In unserem speziellen Marktsegment sind wir mit einem Marktanteil von rund 9,3 Prozent in den europäischen Kernmärkten – sprich Deutschland, Österreich, Frankreich und Italien – der Marktführer. Allerdings ist der Markt für Wanddekorationen zurzeit noch sehr stark fragmentiert. In Deutschland, Italien und Frankreich hat bereits ein gewisser Konsolidierungsprozess auf der Herstellerebene begonnen, den wir so auch im restlichen Markt erwarten. Und hier wollen wir natürlich durch Akquisitionen mitmischen und unseren Marktanteil langfristig gesehen auf bis zu 20 Prozent steigern. Interessant für Übernahmen wären Unternehmen, die unser Produktportfolio sinnvoll ergänzen und/oder die Marke EUROGRAPHICS in neuen regionalen Zielmärkten platzieren könnten.

www.4investors.de: Wenn sie das internationale Geschäft weiter ausbauen wollen: Welche konkreten Projekte stehen hier auf der Agenda?

Gürster:
Zusätzlich zu einer Vertiefung der Zusammenarbeit mit bestehenden internationalen Handelskunden wollen wir natürlich auch neue Kunden in neuen regionalen Märkten gewinnen. Dazu beitragen soll unter anderem der bereits erfolgte Markteintritt von EUROGRAPHICS in Spanien und Italien durch die Zusammenarbeit mit regionalen Kooperationspartnern. Eine weitere Maßnahme wird der Roll-Out mit internationalen DIY´s werden. In Deutschland arbeiten wir schon seit vielen Jahren sehr erfolgreich mit den DIY´s zusammen – dieses Konzept wird nun auch sukzessive auf den europäischen Markt übertragen.

www.4investors.de: Das Online-Geschäft über Ihren eigenen Shop und Versandhandelspartner macht bei ihnen rund ein Zehntel des Volumens aus. In welche Dimensionen soll die Onlinesparte in den kommenden Jahren wachsen und was planen Sie, um dies zu erreichen?

Gürster:
Unseren Online-Shop sehen wir als zusätzlichen Service für den Endkunden und als eine Art Marktanalysetool für uns. Durch die Verkäufe über unseren Online-Shop können wir direkt auswerten, welche Motive besonders gut gehen und wie der Markt zum Beispiel auf neue Kollektionen reagiert. Diese Ergebnisse sind essentiell für unsere interne Produktentwicklung. Der Vertrieb unserer Produkte über unsere Handelspartner, zum Beispiel im Möbelhandel und im DIY, liefert nur teilweise ein derartiges Feedback und auch nur mit zeitlicher Verzögerung. Unser Online-Shop ist daher ein wichtiges Tool für uns, wir haben aber nicht vor, diesen als tragende Umsatzgröße auszubauen.

www.4investors.de: Welchen Investitionsbedarf sehen Sie für ihre diversen Expansionspläne und wie soll dies finanziert werden?

Gürster:
Das geplante anorganische Wachstum durch Akquisitionen sowie der weitere Ausbau der Logistik und des Produktionsstandortes Tschechien in den Bereichen Digitaldruck und Automatisierung sind für uns die erforderlichen nächsten Schritte, um die Versorgung bestehender und neuer Kunden sowie die Marktpositionierung unseres Unternehmens auszubauen. Ziel hierbei ist, den entstehenden Investitionsbedarf über eine Kapitalerhöhung abzubilden.

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