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National-Bank: Warten auf die griechischen Vorschläge und das ECOFIN-Treffen

10.02.2015 09:44 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Die jüngsten Konjunkturdaten aus China schüren die Sorgen, dass sich die wirtschaftliche Entwicklung im Land weiter abkühlt. Der Anstieg der dortigen Verbraucherpreise rutsche im Jahresvergleich im Januar unter die 1%-Marke, und die Erzeugerpreise fielen im Jahresvergleich noch stärker als erwartet. Die niedrigen Energie- und Rohstoffpreise machen sich dort bemerkbar. Dadurch ergibt sich aber immerhin Spielraum, um geldpolitisch gegen eine weitere Abschwächung der wirtschaftlichen Aktivität gegenzusteuern. Ob die chinesische Administration das Instrument tatsächlich nutzen wird, ist jedoch offen. Vermutlich wird man erst einmal die weitere Entwicklung abwarten.

Ähnlich wie gestern dürften die Konjunkturdaten aus den USA und dem Euroraum heute kaum eine Bedeutung haben. Die Blicke richten sich zum einen auf die Ergebnisse der G20-Tagung sowie vor allem die weitere Entwicklung in Griechenland. Dass die Abschlusserklärung des G20-Treffens irgendetwas Verbindliches enthalten wird, ist nicht zu erwarten. Die Teilnehmer werden sich vermutlich darauf verständigt haben, im Falle einer Abschwächung der weltwirtschaftlichen Entwicklung Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Ob die einzelnen Länder dazu auch willens sind, dürfte eher zu bezweifeln sein. Allerdings ist eines recht deutlich geworden. Die USA werden es allein dauerhaft nicht schaffen, die Weltwirtschaft am Laufen zu halten. Dazu bedarf es Impulse aus anderen Regionen und ob man sich damit zufrieden geben wird, dass der Euroraum weniger bremst, darf ebenfalls bezweifelt werden.

Ansonsten steht Griechenland weiterhin ganz oben auf der Tagesordnung. Morgen sollten zumindest konkrete Vorschläge der griechischen Regierung und nicht das bekannte Stückwerk auf dem Tisch liegen, über die die Finanzminister der Eurogruppe diskutieren können. Ob es Fortschritte geben wird, ist jedoch zu bezweifeln. Auch wenn es wohl hinter den Kulissen Bewegung zu geben scheint, dürften die zentralen Forderungen neue Unterstützung ohne zusätzliche Auflagen und Überprüfung kaum fallen gelassen werden. Sollte das tatsächlich in dieser Form vorgelegt werden, wird das auf keine Akzeptanz der ECOFIN treffen. Und ein Grexit wird von Tag zu Tag wahrscheinlicher.

Insgesamt sollte der Bund Future kaum verändert in den Tag starten. Die Geldmarktemission von Belgien sollte sich ebenso problemlos platzieren lassen wie die Bonds der Niederlande und Österreichs sowie der Linker aus Deutschland. Am Abend könnte es im Zuge der beginnenden US-Wochenrefinanzierung zu etwas Druck auf die Notierungen kommen. Der Bund Future dürfte sich im Tagesverlauf zwischen 158,20 und 159,50 bewegen. Die seit Tagen anhaltende Abkoppelungsbewegung von den US-Renditen, die besonders gut am Freitag nach dem US-Arbeitsmarktbericht zu beobachten war, sollte weiter anhalten. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries sollte zwischen 1,85 und 2,02%
liegen.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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