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Weberbank – Konjunktur: Stimmung in Europa hellt sich auf

06.02.2015 13:15 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Nachdem in den ersten Wochen des noch jungen Jahres die Notenbanker aus Europa die Schlagzeilen beherrschten, ist der Fokus zuletzt wieder etwas in Richtung Politik gerückt. Mit dem Wahlsieg der linksradikalen SYRIZA in Griechenland ist die europäische Verschuldungskrise wieder zum Thema geworden. Anders als noch vor drei Jahren behandelt der Kapitalmarkt die Gefahr eines möglichen Staatsbankrotts oder gar des Euro-Austritts Griechenlands allerdings isoliert. Außerhalb Griechenlands haben sich die Kapitalmärkte der restlichen Peripherieländer seit den Wahlen sehr stabil gehalten. Dies ist natürlich positiv zu werten und zeigt, dass die Maßnahmen von Seiten einzelner EU-Institutionen, aber auch einzelner Mitgliedsstaaten in den vergangenen Jahren Vertrauen geschaffen haben. Zuletzt veröffentlichte Frühindikatoren zum Konjunkturverlauf zeigen zudem, dass sich die Stimmung in der europäischen Wirtschaft deutlich verbessert. Aber auch die Daten aus der Realwirtschaft lassen aufhorchen: Angetrieben von einer sukzessiven Verbesserung am Arbeitsmarkt und niedriger Preisentwicklung sind die Einzelhandelsumsätze in der Eurozone deutlich angezogen. Aus der deutschen Industrie wurden starke Auftragseingänge vermeldet, und selbst die Europäische Union hat vor kurzem die Wachstumsprognose der Eurozone für dieses und das kommende Jahr nach oben revidiert.

Renten: Inflationserwartungen im Fokus
Unter normalen Umständen hätte der deutsche Rentenmarkt bei solch positiven Wirtschaftsdaten stärker unter Druck geraten müssen. Doch mit einer kaufbereiten Europäischen Zentralbank (EZB) im Rücken und Inflationszahlen nahe historischer Tiefststände konnten sich deutsche Bundesanleihen weiterhin stabil halten, so dass mittlerweile bis zu 6-jährige Anleihen negative Renditen ausweisen. Die Entwicklung am Rentenmarkt sollte in den kommenden Monaten weiterhin stark von den Inflationserwartungen beeinflusst werden. Diese orientieren sich aktuell maßgeblich an den niedrigen Energiepreisen, sind aber auch abhängig von der Überzeugung der Marktteilnehmer, dass das Anleihekaufprogramm der EZB erfolgreich ist. Ziel der Zentralbank ist es, eine negative Preisspirale zu verhindern. Kann der massive Ankauf von europäischen Anleihen tatsächlich deflationäre Tendenzen verhindern? Diese Frage können auch wir an dieser Stelle nicht befriedigend beantworten, geben allerdings einen leichten Hoffnungsschimmer für die zweite Jahreshälfte. Denn ab diesem Zeitpunkt sollte der Druck auf die Jahresveränderungsrate der Inflation durch die Energiepreise deutlich abnehmen und somit rein rechnerisch zu einem Anstieg der Preise führen. Das hört sich einfach an. Tatsächlich ist das nur möglich, wenn sich die Energiepreise stabilisieren oder sogar steigen. Dementsprechend stellen wir uns die nicht ganz ernst gemeinte Frage, warum die EZB nicht gleich massiv Ölkontrakte kauft anstelle von Staatsanleihen mit teilweise negativen Renditen… Für den Anleger ergibt sich in diesem schwierigen Rentenmarktumfeld natürlich auch die Investitionsfrage. Wir empfehlen weiterhin, nach Alternativen zu klassischen Rentenanlagen zu suchen. Hierzu gehören insbesondere variabel verzinste Unternehmensanleihen, Anleihen aus den Schwellenländern sowie Wandelanleihen, die von der Entwicklung der Aktienmärkte abhängig sind.

Aktien: Gewinnmitnahmen bei US-Aktien
An den Aktienmärkten sehen wir mittelfristig weiterhin Chancen für steigende Kurse, trotz neuer Höchststände im deutschen Leitindex DAX. Unseren Optimismus entnehmen wir unter anderem aus unserem positiven Konjunkturbild. Europäische Unternehmen profitieren von den niedrigen Energiepreisen, und für Exporteure lohnt sich in der Regel die anhaltende Euro-Schwäche zusätzlich, da sie allein durch den Wechselkurs-Effekt eine positive Margenentwicklung erzielen können. In der noch jungen Bilanzsaison haben tatsächlich auch schon die ersten internationalen Konzerne von zusätzlichen Gewinnen in Millionenhöhe allein durch diesen Effekt berichtet. Auch Marktanalysten steigern sukzessive ihre Gewinnausblicke, insbesondere für deutsche Unternehmen. Weitere stützende Faktoren entnehmen wir der Charttechnik und der Bewertung. Mit dem Durchbrechen markanter Chartmarken in einzelnen europäischen Indizes, wie zum Beispiel im DAX oder STOXX 50, wird die langfristige Aufwärtsbewegung deutlich unterstützt. Trotz dieser positiven Marktentwicklung sehen wir europäische Aktienindizes als fair bewertet an. Unser deutliches Übergewicht in US-Aktien haben wir zuletzt reduziert und dabei Gewinne realisiert. Der rapide Anstieg des US-Dollars drückt die Umsatz- und Gewinnaussichten der US-Unternehmen, und gleichzeitig sind die Bewertungen unattraktiver gegenüber europäischen Titeln. Im Vergleich zum Vorjahr deutet sich dementsprechend ein Favoritenwechsel zu Gunsten der europäischen Aktienmärkte an.

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Weberbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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