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Bank J. Safra Sarasin: Turbulenter Start ins Jahr für die Anleihen

03.02.2015 09:35 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Der Start ins neue Jahr war von den Zentralbanken geprägt – beispielsweise von der Europäischen Zentralbank (EZB). Deren Vorsitzender Mario Draghi hat die Märkte nicht enttäuscht und an der Januar-Sitzung bekanntgegeben zum September 2016 insgesamt 1.100 Mrd. an Wertpapieren aufzukaufen – größtenteils Staatsanleihen. Dieses Quantitative Easing war dann auch der dominante Treiber für die Renditeentwicklung im Januar. 10-jährige deutsche Renditen sind bis auf ein Niveau von 0,3% gefallen. Peripherieanleihen profitierten auch, nur die griechischen Anleihen widersetzen sich diesem Trend. Der Wahlsieg der linkspopulistischen Partei Syriza führte zu erneuten Spekulationen über ein Ausscheiden Griechenlands aus der Währungsunion und in der Folge zu einem Anstieg der griechischen Renditen. In der kurzen Frist dürfte die Aussicht auf eine starke Bilanzausweitung der EZB die Renditen von Euroland-Anleihen weiterhin auf rekordtiefem Niveau halten. Wenn aber im Verlaufe des Jahres eine starke Aufhellung der Euro-Konjunktur sichtbar wird, sollten deutsche Renditen wieder ansteigen.

Nicht nur Mario Draghi hat die Kapitalmärkte bewegt, auch seinem Schweizer Pendant Thomas Jordan gelang dies. Schweizer Anleihen wurden vom Entscheid der Schweizerischen Nationalbank (SNB) die Franken-Untergrenze aufzuheben, massiv beeinflusst. Die SNB senkte gleichzeitig den Leitzins auf -0,75% und verankerte damit die Zinskurve tief im negativen Bereich. Die starke Aufwertung des Schweizer Frankens nach der Aufhebung der Untergrenze trieb gar 10-jährige Renditen unter die Nullgrenze. Das kurze Ende der Zinskurve dürfte auch mittelfristig im tiefen negativen Bereich verweilen, da der stark überwertete Franken der SNB nicht erlaubt, die Leitzinsen in diesem Jahr wieder anzuheben. 10-jährige Renditen sollten hingegen wieder in den positiven Bereich steigen. Ein Anstieg der deutschen Renditen zieht in der Regel auch die Schweizer Renditen nach.

Schwache Detailhandelszahlen im Dezember, der starke US-Dollar und der unsichere weltwirtschaftliche Ausblick lassen den Markt im Moment darauf spekulieren, dass der erste Zinsschritt des Fed erst im nächsten Jahr auf dem Programm steht. Die Januar-Sitzung der Notenbank Fed brachte kaum neue Erkenntnisse, aber es zeichnet sich ab, dass Janet Yellen bei einem allfälligen Zinsschritt auch das internationale Umfeld stärker beachten möchte. Das führte zu markant tieferen US-Renditen. Trotz der zum Teil enttäuschenden Makro-Zahlen bisher, stehen die Chancen einer robusten US-Wirtschaft im ersten Halbjahr weiterhin gut. Somit ist ein erster Zinsschritt des Fed bereits Mitte Jahr weiterhin nicht vom Tisch. Damit verbunden wären höhere Renditen.

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Bank Sarasin. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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