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National-Bank: Regierungsbildung in Griechenland erfolgt schneller als es zu erwarten war

27.01.2015 08:57 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Der Wahlausgang in Griechenland hat die Kapitalmärkte weitgehend kalt gelassen. Die Akteure scheinen davon auszugehen, dass der Euroraum mit allen Auswirkungen der Wahl fertig werden wird. Immerhin stand die neue Regierungskoalition bereits weniger als 24 Stunden nach Schließung der Wahllokale. Das legt den Schluss nahe, dass die beiden Parteiführer sich bereits vor der Wahl auf eine Koalition geeinigt hatten. Das ist dann aber auch schon die einzig gute Nachricht: Beide Koalitionspartner eint, dass sie einen Schuldenschnitt sowie ein Ende des "Spardiktats" durchsetzen wollen. Ob sich die neue griechische Regierung damit durchsetzen kann, ist völlig offen. In Brüssel signalisierte man bereits Gesprächsbereitschaft. Von einem Schuldenschnitt will man dort aber nichts wissen. Außerdem stellt sich weiterhin die Frage, was im Rest des Eurolandes passieren wird, wenn man Griechenland nachgibt. Von durchgreifenden Reformen auf den Güter- und Arbeitsmärkten, wie sie Mario Draghi am 22. Januar gefordert hat, sind die meisten Länder noch sehr weit entfernt. Kommt man als Kommission Griechenland entgegen, so werden auch andere Länder dieses Entgegenkommen zu Recht einfordern. Am Ende steht dann die Manifestierung des Ist-Zustandes mit wenigen Wachstumskräften und einem anhaltenden deficit spending. Man darf gespannt sein, wie sich die EZB in diesem Umfeld positionieren wird. Und eine Frage muss ja auch noch geklärt werden: Wie soll die Lastenverteilung aussehen? Insgesamt dürfte das Wahlergebnis in Griechenland weit mehr Bedeutung für die künftige Richtung des Euroraums haben, als es bislang klar wurde. Der Euroraum ist zurück in den Schlagzeilen.

In den USA dagegen sieht es weiterhin nach der Verfestigung des Aufschwungs aus. Das dürften heute die Daten zu den Auftragseingängen langlebiger Wirtschaftsgüter, zum Immobilienmarkt und das Verbrauchervertrauen des Conference Boards bestätigen. Dementsprechend richten sich die Blicke auf die heute beginnenden Tagung des FOMC und die morgige Abschlusserklärung. Es ist durchaus denkbar, dass die US-Notenbanker den aktuellen Entwicklungen in ihrem Statement Rechnung tragen werden und die Tonart etwas mehr in Richtung Leitzinsanhebung ändern.

Der Bund Future sollte wenig verändert in den Tag starten. Im weiteren Tagesverlauf dürfte er zwischen 156,75 und 158,80 schwanken. Die Geldmarktemissionen von Spanien stellen ebenso wenig ein Problem für die Aufnahmefähigkeit des Marktes dar wie die ultralange Laufzeit aus den Niederlanden, die mit einer Laufzeit bis 2047 jedoch nicht unter das EZB-Ankaufprogramm fällt oder die Emissionen aus Italien. Aufgrund des Schneesturms in den USA dürfte die Handelsaktivität am heutigen Nachmittag unterdurchschnittlich ausfallen. Selbst das US-Treasury berücksichtigt das schlechte Wetter. So wurde eine T-Bill-Emission vorgezogen, die Wochenrefi hat ihren Startpunkt nun am Mittwoch und nicht heute. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries sollte zwischen 1,74 und 1,88% liegen.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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