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National-Bank: Heute Mittag hat das Warten ein Ende

22.01.2015 09:19 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Heute Mittag hat das Warten auf und das Raten über den weiteren geldpolitischen Kurs der EZB ein Ende. Wahrscheinlich wird Mario Draghi auf der Pressekonferenz viel zu erklären haben. Dass gestern Gerüchte die Runde machten, nach denen das Ankaufprogramm monatlich 50 Mrd. Euro umfassen und bis 2016 laufen solle, wird er ebenfalls erklären müssen, sollte sich das als richtig herausstellen. Die verhaltenen Marktreaktionen sowie die deutlichen Kursverluste bei europäischen Staatsanleihen machten deutlich, dass die Marktteilnehmer nur noch schwer positiv zu überraschen sind. Immerhin würde die EZB nach diesen Gerüchten vermutlich beginnend im März insgesamt 1.100 Mrd. Euro Liquidität in die Märkte pumpen. Und das müsste ja noch immer nicht das Ende sein. Wahrscheinlich wird die EZB sich an die Argumentation der Fed anlehnen und das gesamte Anleiheankaufprogramm datenabhängig machen. Führt es beizeiten zu dem gewünschten Anziehen der Konsumentenpreise in Richtung 2%-Marke, wird die EZB das Programm wieder drosseln oder einstellen. Bleibt das Ziel in weiter Ferne, so wird man das Volumen vermutlich erhöhen. Einen Endzeitpunkt sollte man allenfalls als groben Orientierungspunkt nehmen und auf keinen Fall überbewerten. Viel spannender wird die Beantwortung der Frage nach der konkreten Ausgestaltung. Eine Antwort wird es dazu erst nach der Wahl in Griechenland und dem Verlauf der dortigen Regierungsbildung geben: Werden griechische Staatsanleihen einbezogen oder nicht? Derzeit ist es aufgrund der dortigen politischen Gegebenheiten unwahrscheinlich.

Die Konjunkturdaten werden heute kaum Beachtung finden. Anders als bei der Emission der deutschen Bundesobligation gestern, die aufgrund des Renditeniveaus alles andere als gut aufgenommen wurde, werden sich die französischen Emissionen heute vergleichsweise problemlos unter die Investoren bringen lassen.

Nach der EZB-Entscheidung dürften auch andere Themen wieder in den Vordergrund rücken: Die jüngste Eskalation in der Ukraine und die gestern mit ermutigenden Ergebnissen verlaufene Viererkonferenz zu diesem Thema sollten wieder stärker wahrgenommen werden. Außerdem wird die Entscheidung der Bank of Canada, den Leitzins zu senken, sicher noch weiter diskutiert werden. Möglicherweise wird dadurch ein weiteres Kapitel im Abwertungswettlauf eingeschlagen. Das könnte durchaus nicht ohne Rückwirkungen auf die weiteren Entwicklungen in den USA sein.

Der Bund Future dürfte nach einer etwas leichteren Eröffnung bis zur Bekanntgabe der Ergebnisse der Tagung des EZB-Rats auf der Stelle treten. Erst danach und im Zuge der Pressekonferenz wird es Bewegung geben. Im Tagesverlauf dürfte er sich zwischen 155,75 und 157,50 bewegen. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries sollte zwischen 1,82 und 1,95 liegen.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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