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National-Bank: Schweizer Nationalbank sorgt für Erschütterungen

16.01.2015 09:02 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Ohne Vorwarnung sorgte die SNB gestern für Erschütterungen an den Finanzmärkten, deren Auswirkungen auch in den kommenden Tagen noch zu spüren sein werden. Obwohl die SNB in den letzten Tagen immer wieder betont hatte, die Währungsuntergrenze gegen den Euro zu halten, gab sie sie gestern Vormittag auf. Um die Marktreaktionen etwas abzufedern, wurde der Leitzins weiter in den negativen Bereich geschleust. Nichtsdestotrotz wertete der Schweizer Franken massiv auf, und zwar nicht nur gegen den Euro. Zugleich fielen die Renditen der Schweizer Staatsanleihen. Erst ab etwa zehn Jahren Laufzeit werfen sie noch eine positive Rendite ab. Die Folgen dieser Maßnahme dürften für die Schweizer Wirtschaft tiefgreifend sein, denn rezessive und deflationäre Tendenzen werden sich kaum vermeiden lassen. Allerdings hat sich die Schweiz der Wirkung eines Staatsanleiheankaufprogramms durch die EZB entzogen. Im weiteren Handelsverlauf wurde deutlich, dass vor allem US-Treasuries als sicherer Hafen angesehen werden, denn in den USA gingen die Renditen massiv zurück.

Aufgrund dieser Entwicklung gerieten Konjunkturdaten gestern in den Hintergrund, obwohl es gerade in den USA einige bemerkenswerte Entwicklungen gab. Die Kernrate der Erzeugerpreise stieg deutlich an; auf Jahresbasis stand gestern sogar die zwei vor dem Komma. Der Philli Fed-Indikator brach überraschenderweise ein, und die Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung stiegen deutlich an. Dementsprechend sollte man heute den Verbraucherpreisdaten aus den USA, insbesondere der Kernrate, erhebliche Aufmerksamkeit schenken. Sollte es eine ähnliche Überraschung wie bei den Erzeugerpreisen geben, dürfte die Leitzinsdiskussion neue Nahrung erhalten. In diesem Zusammenhang sind die Reden der US-Notenbanker zu beachten. Konkrete, weitere Hinweise auf den Zeitplan der Fed für die erste Leitzinserhöhung wird man jedoch nicht finden. Außerdem stehen US-Kapazitätsauslastung und Industrieproduktion sowie der Indikator der Uni Michigan zur Veröffentlichung an. Letzterer sollte aufgrund der guten Situation der US-Verbraucher wieder deutlich zugelegt haben.

Die europäischen Konjunkturdaten werden kaum Beachtung finden. Vielmehr wird die Spekulation über den geldpolitischen Kurs der EZB weiter ins Kraut schießen: Wird das Staatsanleihekaufprogramm bereits am 22.1. beschlossen oder nicht?

Aufgrund der Vorgaben aus Asien dürfte der Bund Future fest in den Handelstag starten. Er sollte sich zwischen 156,50 und 158,40 bewegen. Gegen Abend kann es durchaus zu deutlichen Gewinnmitnahmen nach der Rallye der vergangenen Tage kommen. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries sollte zwischen 1,65 und 1,87% liegen.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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