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National-Bank: Planspiele zu Griechenland

07.01.2015 08:21 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Neuen Medienberichten zu Folge wird das Verlassen des Euroraums durch Griechenland im Kanzleramt durchgespielt. Die mediale Aufmerksamkeit, die dieser Analyse zukommt, ist jedoch übertrieben. Zum einen dürfte man auf bereits vorhandene Analysen zurückgreifen, die während der Hochphase der europäischen Schuldenkrise angestellt worden sind und nun vermutlich auf die aktuelle Situation angepasst werden. Zum anderen wäre es grob fahrlässig, keine solche Auswirkungsanalyse zu betreiben. Schließlich sollte man auf alles vorbereitet sein, auch wenn es dann nicht so kommt. Zugleich muss jedem bewusst sein, dass man nur unterschiedliche Szenarien entwickeln kann. Die vermutlich heute noch durch die Welt geisternden Thesen und Gerüchte zu so einem Planspiel sollten also nicht überbewertet werden. Die Griechen haben es schließlich selbst in der Hand, wie es dort weitergehen soll.

Ansonsten wurden gestern aus den USA eher etwas schwächere Konjunkturdaten gemeldet. Der Rückgang des ISM für das Dienstleistungsgewerbe sollte nicht zu stark bewertet werden. Die Zeichen stehen weiterhin auf Expansion. Die Auftragseingänge bereiten dagegen schon etwas mehr Sorge, denn sie sind seit einigen Monaten rückläufig. Es scheint so, als ob die Unternehmen noch nicht so richtig investieren wollen. Das dürfte die US-Notenbank sicher genau beobachten. Dafür gab es gute Nachrichten von den endgültigen Markit Einkaufsmanagerindizes für Dezember. Zum Jahresende scheint die Zuversicht mit einer Ausnahme wieder zuzunehmen. Die Ausnahme ist Italien. Die unter die 50 Punkte Marke gefallene Werte sollten ein Weckruf an die italienische Regierung sein. Ob er ankommt, bleibt anzuwarten. Aus Frankreich gab es gestern die üblichen Forderungen an Deutschland, mehr für das Wachstum zu tun. Allerdings wartet man beim Blick auf das Land ebenfalls vergeblich auf Reformen.

Auch heute dürften die Konjunkturdaten Beachtung finden. Da die Deutschen in Kauflaune waren, sollte die Einzelhandelsumsätze recht deutlich angezogen sein. Die Arbeitslosigkeit dürfte weiter auf dem Rückzug sein, was für den Euroraum leider nicht gilt. Die Preisdaten dürften in Richtung negativen Bereich gehen. Doch ist das vor allem energiepreisbedingt. Nichtsdestotrotz wird es die üblichen Forderungen an die EZB geben. Am Nachmittag sollte der ADP ebenso betrachtet werden wie das Protokoll der letzten FOMC-Tagung. In letzterem sollten sich Hinweise darauf finden lassen, dass die erste Leitzinserhöhung in nicht allzu ferner Zukunft erfolgen wird.

Der Bund Future dürfte erneut behauptet in Tag starten. Die 2016er Bund dürfte heute trotz negativer Rendite ganz passabel aufgenommen werden; Griechenland wird dagegen deutlich mehr bieten müssen, um ihre 6 Monats-Schätze an die Investoren zu bringen. Der Bund Future sollte sich zwischen 156,45 und 157,80 bewegen. Das FOMC-Protokoll könnte am Abend durchaus Gewinnmitnahmen auslösen. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries sollte zwischen 1,95 und 2,10% liegen.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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