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National-Bank: Griechenland und Ölpreis lösen „risk off-” Modus aus

06.01.2015 08:42 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Heute Morgen gab es immerhin positive Nachrichten aus China: Die HSBC Einkaufsmanagerindizes für Dezember haben sich über der Marke von 50 Punkten stabilisiert. Die Sorgen vor einem stärkeren Wachstumsrückgang im Land im laufenden Jahr könnten sich als übertrieben erweisen. Auf die Aktienmärkte in Asien hatte das jedoch wenig Einfluss. Dort wurde der „risk off-” Modus aus Europa und den USA nachvollzogen. Bemerkenswert bei der gestrigen Entwicklung ist jedoch, dass die Renditen der US-Treasuries teils deutlich zurückgingen, während es Bunds gerade einmal schafften, in etwa auf dem Schluss vom Freitag aus dem Handel zu gehen. Üblicherweise sind aber bei Fluchbewegungen in sichere Anlagealternativen neben US-Treasuries auch Bundesanleihen gefragt. Dass es gestern anders lief, ist möglicherweise auf die Erwartung einer Fortsetzung der Abwertung des Euro gegen den US-Dollar zurückzuführen, die Marktkonsens ist. Vielleicht haben all die Investoren, die keine Währungsrestriktionen haben, statt auf Euro gleich auf den US-Dollar gesetzt. Außerdem darf man nicht unterschätzen, dass eine erneute schwere Krise mit einem potenziellen Zahlungsausfall Griechenlands indirekte und direkte Auswirkungen auf die Haushalte der einzelnen Euroländer hätte. Deutschland als wirtschaftlich stärkstes Land hätte einen großen Anteil zu tragen. Insgesamt wurde vielen Marktteilnehmern gestern bewusst, dass eine Verschärfung der Probleme in Griechenland doch nicht so ganz spurlos am Rest des Euroraums vorbeigehen würde, wie man (die Politik) das immer wieder betont.

Erwartungsgemäß schwach fiel der deutsche Preisauftrieb aus. Allerdings ist das vor allem auf die Energiepreise zurückzuführen, die gestern weiter auf Tauchstation gingen. Daraus jetzt noch mehr Handlungsbedarf für die EZB ableiten zu wollen, ist wenig angemessen. Selbst wenn die Preise im Jahresvergleich rückläufig sein sollte, was bei der Entwicklung der Energiepreise am aktuellen Rand durchaus zu erwarten ist, sollte das "eigentlich" keine Reaktionen seitens der Notenbank auslösen, da es sich um temporäre Effekte handelt. Viel mehr Sorge sollte es der EZB bereits, dass die Investitionszurückhaltung der Unternehmen in Europa durch die jüngste Debatte um Griechenland noch ausgeprägter wird, weil das durchaus wieder Rückwirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung in der eigenen Region haben könnte. Das Nachfrageproblem würde dann verschärft.

Von den endgültigen Werten der Markit Einkaufsmanagerindizes für verschiedene Euroländer für Dezember wird es abgesehen von einigen Peripherieländern vergeblich keine positiven Überraschungen geben. Ansonsten ist am Nachmittag sicher der ISM für das Dienstleistungsgewerbe von Interesse. Er sollte in etwas auf dem Vormonatsniveau ausfallen; die Preiskomponente dürfte kräftig zurückgegangen sein. Die US-Auftragseingänge dürften wenig Überraschendes bieten.

Der Bund Future dürfte behauptet in den Tag starten und sich dann zwischen 155,85 und 157,00 bewegen. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries sollte zwischen 1,98 und 2,12% liegen.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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