Börse am Morgen: U.a. mit Apple, Daimler Truck, US-Arbeitsmarkt, Ölpreis - Nord LB

Die Beschäftigungssituation in den USA präsentiert sich im April nicht mehr ganz so erfreulich, was in der Summe aber kaum überrascht. Es wurden „nur“ 175.000 neue Stellen geschaffen und die Arbeitslosenquote ist marginal auf einen Wert von 3,9% angestiegen. Vor allem die weitgehende Abwesenheit der staatlichen Stellen als neuer Arbeitgeber ist bemerkenswert. Auch die Lohnentwicklung konnte nicht positiv überraschen. Von einer Trendwende kann sicherlich noch nicht gesprochen werden. Die Bäume wachsen aber nicht mehr in den Himmel. Ohne wirklich nachhaltig positive Nachrichten zur Beschäftigungssituation in den Vereinigten Staaten wird das FOMC ab dem 2. Halbjahr 2024 die Fed Funds Target Rate vorsichtig reduzieren können. Dann dürften sich nämlich schon wieder klarere Beruhigungstendenzen auf der makroökonomischen Preisfront in den USA zeigen.

Nach Ergebnissen der Agrarstrukturerhebung 2023 waren von März 2022 bis Februar 2023 in Deutschland rund 876 Tsd. Arbeitskräfte in der Landwirtschaft beschäftigt. Dies waren 7% oder 62 Tsd. weniger als bei der Zählung 2020. Zurückzuführen ist die Entwicklung auf einen starken Rückgang der Zahl der Saisonarbeitskräfte um 12% bzw. 32 Tsd. sowie der Familienarbeitskräfte um 8% bzw. 36 Tsd. Personen. Die Zahl der ständigen Arbeitskräfte stieg dagegen um 3% bzw. 5.900 Personen. Die Zahl landwirtschaftlicher Betriebe ging im gleichen Zeitraum um 3% oder 7.800 auf 255 Tsd. Betriebe zurück., womit die durchschnittliche Zahl der Arbeitskräfte pro Betrieb von 3,6 auf 3,4 sank.

Nach Angaben von Eurostat waren im März 11,1 Mio. Menschen in der Euro-Zone arbeitslos. Dies waren rund 100 Tsd. weniger als im Februar und 51 Tsd. weniger als ein Jahr zuvor. Das BIP im Euro-Raum klettert in Q1 2024 um 0,3% im Vergleich zu Q4 2023, nachdem es in den beiden Vorquartalen jeweils um 0,1% geschrumpft war.

Der Auftragseingang im Maschinen- und Anlagenbau blieb im März mit real minus 17% nochmals deutlich unter dem Vorjahreswert. Allerdings erkennt der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) hierin Anzeichen einer Entspannung. Zum einen wurde im März 2023 das höchste Ordervolumen des gesamten Jahres verbucht, zum anderen ließe sich bei genauer Analyse der Monatswerte erkennen, dass die Auslandsbestellungen ihre Talsohle erreicht haben. Außerdem deutete sich bei den Inlandsbestellungen einen Seitwärtsbewegung an.

Wochenausblick

Nach der turbulenten vergangenen Woche stehen am aktuellen Rand weltweit nicht sonderlich viele wichtige Wirtschaftsdaten zur Veröffentlichung an. Ein Highlight sollte in jedem Fall die Zinsentscheidung der Bank of England sein. Hier ist noch nicht mit konkreten Handlungen der britischen Geldpolitiker zu rechnen. Das Thema Leitzinssenkungen dürfte aber nach und nach immer stärker auf die Agenda der Notenbanker in London rücken; daher sollte man die Zahl der Gegenstimmen bei der aktuellen Zinsentscheidung bereits sehr genau im Auge behalten!

Renten- und Aktienmärkte

Die Anleihemärkte in Europa und den USA reagierten mit Kursverlusten auf schwache US-Konjunkturdaten.

Die verhältnismäßig schwachen US-Jobdaten ließen dagegen die Hoffnungen auf Zinssenkungen wieder verstärkt aufflammen. Dies und ein Kurssprung bei Apple sorgte für positive Stimmung an den Aktienmärkten auf beiden Seiten des Atlantiks. DAX +0,59%; MDAX +0,18%; TecDAX +0,81%; Dow Jones +1,18%; S&P 500 +1,26%; Nasdaq Comp. +1,99%.

Unternehmen

Nach fünf Umsatzrückgängen in sechs Quartalen sieht Apple die Talsohle erreicht. Ein robustes Dienstleistungsgeschäft, Verkaufserfolge bei neuen Laptop-Modellen sowie neue Funktionen mit künstlicher Intelligenz, die sukzessive auf den Markt kommen sollen, stimmen das Management zuversichtlich. Dieses unterstrich den Optimismus durch die Ankündigung eines Aktienrückkaufprogramms im Volumen von USD 110 Mrd. – mithin das größte der Firmengeschichte.

Daimler Truck fuhr trotz eines spürbaren Absatzminus in Q1 stabile Ergebnisse ein. Insbes. in Europa und Asien präsentierte sich das Geschäft schwach, wohingegen Nordamerika stark wuchs.

Devisen und Rohstoffe

Der EUR konnte ggü. dem USD leicht zulegen. In der letzten Woche gab es eine Reihe positiver Konjunkturdaten aus Europa.

Hoffnungen auf eine Entspannung im Gaza-Konflikt sorgten bei den Ölpreisen für eine Fortsetzung der Talfahrt. Im Wochenverlauf gaben diese um rund USD 5 je Barrel nach.

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