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USA: Einzelhandelsumsätze sprechen für eine zögerliche Fed - Nord LB

15.04.2024 16:30 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Die März-Zahlen zur Entwicklung der US-Einzelhandelsumsätze haben wieder positiv überraschen können. Nun kann die US-Notenbank Fed vorerst auf Zeit spielen. Bild und Copyright: Rob Crandall / shutterstock.com.

Der US-Konsument bleibt ganz eindeutig in Spendierlaune. Im Berichtsmonat März zeigt sich nach noch vorläufigen Daten ein Anziehen der Einzelhandelsumsätze um beachtliche 0,7% M/M. Zudem wurden auch die für den Februar ursprünglich gemeldeten Zahlen noch nach oben revidiert. Die privaten Haushalte im Land der unbegrenzten Möglichkeiten bleiben somit eine tragende Säule für die Nachfrage in Nordamerika.

Der genauere Blick auf Details der aktuellen Daten zum Konsumverhalten in den USA zeigt zunächst, dass die Absatzzahlen der Autohäuser erwartungsgemäß nicht zu dieser Entwicklung beigetragen haben. Bei dieser Unterkomponente kam es im März zu einer Abschwächung um immerhin 0,7% M/M. Informationen aus Branchenkreisen hatten allerdings bereits sehr klar in diese Richtung gedeutet. Unter Ausklammerung des Segments Automobile zogen die Einzelhandelsumsätze entsprechend sogar um 1,1% M/M an.

Die Umsatzzahlen an den Tankstellen in den USA legten im Berichtsmonat März um 2,1% M/M zu. Diese Nachricht ist ebenfalls keine große Überraschung. Die aktuellen Angaben zur Entwicklung der Konsumentenpreise hatten nämlich einen spürbaren Anstieg der Kraftstoffpreise signalisiert, was den Absatz der Tankstellen regelrecht aufbläht. Die höheren Benzinpreise verringern aber natürlich finanzielle Spielräume für Konsum an anderen Stellen – oder auch zu anderen Zeitpunkten. In diesem Kontext ist jedoch zu betonen, dass die Einzelhandelsumsätze exklusive Kraftstoff am aktuellen Rand immerhin um 0,6% M/M anziehen konnten, was ohne jeden Zweifel als positive Überraschung zu bezeichnen ist.

Bei den zwei eng mit den Entwicklungen am US-Immobilienmarkt verknüpften Segmenten Möbel und Baumaterialien offenbaren sich im März wieder einmal gegenläufige Entwicklungen. Während erstere Zeitreihe sich weiter abgeschwächt hat, konnten die Umsätze mit Baumaterialien am aktuellen Rand wieder zulegen. In beiden Fällen handelt es sich interessanterweise also nicht um einen Rückpralleffekt.

Die für die BIP-Erhebung relevante Kontrollgruppe der Einzelhandelsumsätze konnte im März deutlich um 1,1% M/M zulegen. Der Konsum der privaten Haushalte bleibt somit ein Faktor, der das Wirtschaftswachstum in den USA nachhaltig zu stützen scheint. Ganz offensichtlich hilft die weiterhin erfreuliche Beschäftigungssituation den US-Verbrauchern. In diesem Umfeld dürfte die Fed zunächst unter keinem großen Handlungsdruck stehen. Das Thema Leitzinssenkungen sollte somit erst im III. Quartal 2024 auf die Agenda der Notenbanker in Washington rücken.

Fazit: Die März-Zahlen zur Entwicklung der US-Einzelhandelsumsätze haben die Märkte wieder positiv überraschen können; nach noch vorläufigen Angaben kam es hier zu einem Anstieg um beachtliche 0,7% M/M. Höhere Benzinpreise haben das Volumen der Umsätze an den Tankstellen zwar erwartungsgemäß aufgebläht, unter Ausklammerung des Kraftstoffs zeigte sich aber immerhin noch ein Zuwachs von erfreulichen 0,6% M/M. In der Summe scheint die weiterhin positive Beschäftigungssituation den privaten Haushalten die finanziellen Mittel zu verschaffen, welche diese benötigen, um auch nach dem Preisanstieg der jüngeren Vergangenheit ihre Konsumpläne realisieren zu können. In diesem Umfeld kann die US-Notenbank vorerst auf Zeit spielen. Wir rechnen weiterhin mit einer ersten Leitzinssenkung im III. Quartal 2024. Das Risiko eines noch längeren Zögerns der Fed steigt aber inzwischen spürbar. Entsprechend sind die Renditen der US-Staatsanleihen mit einer Laufzeit von 10 Jahren direkt nach der Meldung der Zahlen zu den Einzelhandelsumsätzen über die Marke von 4,60% gesprungen.

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Nord LB. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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