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FORTEC Elektronik: „Der Startschuss für ‚Strong Together 2030‘ ist gefallen“

28.03.2024 07:59 Uhr - Autor: Johannes Stoffels  auf twitter

FORTEC-Vorstandsvorsitzende Sandra Maile und ihr Vorstandskollege (COO) Ulrich Ermel. Bild und Copyright: FORTEC Elektronik.

FORTEC Elektronik hat seinen Halbjahresbericht vorgelegt – trotz des herausfordernden Umfelds liegt der Elektronik-Spezialist in den ersten sechs Monaten 2023/24 ergebnisseitig etwa auf Vorjahresniveau. Die EBIT-Marge kann leicht auf 9,6 Prozent verbessert werden. Mit zusätzlichen Vertriebsmaßnahmen wollen die Oberbayern die derzeit fehlende Marktdynamik ausgleichen und mit einer neuen Unternehmensstrategie mittelfristig zusätzliche Potenziale erschließen.

Im Interview mit der Redaktion von 4investors.de sprechen die Vorstandsvorsitzende Sandra Maile und ihr Vorstandskollege (COO) Ulrich Ermel über die neue Strategie „Strong Together 2030“, die Fortschritte des Projekts „FORTEC ONE“ und die weitere Internationalisierung: „Wir haben derzeit mehrere konkrete Ansätze kurz vor ‚Go-Live‘, die auf organisches und anorganisches Wachstum einzahlen werden.“


4investors: Frau Maile, das Geschäftsjahr 2022/23 war nach Ihren Aussagen auf der Hauptversammlung ein Jahr mit viel „Licht und Schatten“. Wie würden Sie 2023/24 bisher umschreiben?

Maile:
Das laufende Geschäftsjahr 2023/2024 ist wechselhaft, herausfordernd mit regional spezifischen Einflüssen. Wir entwickeln und setzen unsere Strategie weiter erfolgreich um, allerdings in einer Wirtschaft im Standby-Modus. Vor diesem Hintergrund sind wir mit der im ersten Halbjahr erreichten Annäherung der Ergebnisse an das vergangene Rekordjahr und der Steigerung der operativen Marge auf 9,6 Prozent durchaus zufrieden.

4investors: Der Auftragsbestand zum 31. Dezember 2023 lag mit 68,0 Millionen Euro deutlich unter dem Vorjahreswert von 83,0 Millionen Euro. Mit welchen Erwartungen gehen sie in den weiteren Jahresverlauf?

Maile:
Seit Januar spüren wir einen positiven Trend, aber es fehlt die Dynamik, die erforderlich wäre. Wir arbeiten weiterhin an den im zweiten Quartal eingeleiteten kurzfristigen, vertrieblichen Maßnahmen, um unsere Ziele für das laufende Geschäftsjahr zu erreichen, allerdings gibt es externe Faktoren, die wir nicht beeinflussen können. Entsprechend gehen wir mit gemischten Gefühlen in unser viertes Quartal 2023/2024. Die nächsten acht bis zehn Wochen werden für uns entscheidend sein.

4investors: Bei unserem letzten Interview im April 2023 hatten wir uns unter anderem über die ersten Umsetzungsschritte beim Projekt „FORTEC ONE“ unterhalten, mit dem Sie einen einheitlichen Marktauftritt des Konzerns forcieren. Welche Fortschritte gab es bei „FORTEC ONE“ in der Zwischenzeit?

Maile:
Neben dem einheitlichen Markenauftritt seit dem 1. Juli 2023 sind inzwischen FORTEC United Kingdom, FORTEC Switzerland und FORTEC Czech Republic auch rechtlich umbenannt. FORTEC Power und FORTEC Integrated in Deutschland werden noch bis Ende März folgen. In den nächsten Monaten ist nun sowohl die rechtliche Namensänderung in Deutschland als auch das neue Branding in den USA geplant.

4investors: Wann wird das Projekt voraussichtlich abgeschlossen sein und welche Erwartungen haben Sie daran?

Maile:
Die Entwicklung zum „Branded House“ sollte bis zu unserem Jubiläumsjahr 2024/2025 abgeschlossen sein. Es ist nicht nur eine optische Anpassung, sondern auch ein wichtiger Schritt, um als Team noch weiter zusammenzuwachsen. Mit einem gemeinsamen Branding zeigen wir nicht nur nach außen, dass wir zu einer starken Gruppe gehören, die global agiert, sondern stärken auch das Wir-Gefühl und die Identifikation mit unserem Unternehmen.

4investors: Herr Ermel, Sie sind seit dem 1. März 2023 als Vorstand (COO) an Bord. Was konnten Sie in dieser Zeit bereits bewegen?

Ermel:
Neben der wirklich professionellen und freundschaftlichen Einarbeitung in alle Themen, war es mir bereits nach kürzester Zeit möglich, bei unseren größten Kunden neue Aufträge sowie Anschlussaufträge zu erwirken. Der kontinuierliche Ausbau in digitale Vertriebskanäle ist mit Online-Tools und weiteren Absatzkanälen eingeschlagen worden und wir starten bereits jetzt die Skalierung. Der Aufbau unseres neuen Entwicklungsstandortes in Kairo ist im April 2024 ebenfalls abgeschlossen. Wir konnten weitere Partnerschaften bei Kunden und Lieferanten ausbauen und haben ein an die aktuellen Marktanforderungen angepasstes Einkaufsmaßnahmen-Paket umgesetzt. Last but not least haben wir unsere neue Unternehmensstrategie „Strong Together 2030“ verabschiedet und sind bereits in der Umsetzung.

4investors: Welche Themen stehen in den nächsten Quartalen auf Ihrer Agenda ganz oben?

Ermel:
Neben dem weiteren Ausbau unserer Entwicklungskompetenzen und -ressourcen werden wir unsere Strategie „Strong Together 2030“ mit hohem Nachdruck verfolgen. Hier stehen aktuell der weitere Ausbau unseres digitalen „Footprints“ sowie der Online-Absatzmärkte, aber auch gezielte Vertriebsaktionen im Fokus. Des Weiteren werden wir unsere Fertigungsstandorte entsprechend für neue Anforderungen aufrüsten.

Parallel arbeiten wir am Auf- und Ausbau eines Application-Engineering-Teams, um die technische Unterstützung für unsere Kunden auf ein neues Level zu heben . Neue Technologien werden derzeit mit Hochdruck in der Organisation eingeführt und stehen bald unseren Kunden zur Verfügung.

4investors: Ein anderes Thema unseres letzten Gesprächs war die weitere Internationalisierung und die ausländischen Standorte von FORTEC. Was hat sich hier in der Zwischenzeit getan? Was gibt es Neues an Ihrem bereits angesprochenen Standort in Kairo?

Ermel:
Wir sind ab April in Kairo zu 100 Prozent operativ und seit Januar dieses Jahres bereits mit 50 Prozent Kapazität live. Wir überprüfen kontinuierlich unseren Markteinstieg in neue Regionen und orientieren uns an den sich stetig verkomplizierenden Bedingungen am Weltmarkt. Wir folgen unseren Kunden sowie deren Herausforderungen und haben derzeit mehrere konkrete Ansätze kurz vor „Go-Live“, die auf organisches und anorganisches Wachstum einzahlen werden.

4investors: Frau Maile, Stichwort Akquisitionen: Welche Kriterien müssten erfüllt sein, damit Sie zugreifen?

Maile:
Wir interessieren uns in erster Linie für Geschäftsmodelle von Herstellern von industriellen und anspruchsvollen Stromversorgungen oder Embedded PCs mit deutlichen Differenzierungsmerkmalen gegenüber asiatischen Wettbewerbern. Auch vorgelagerte und parallele Lieferketten könnten von Interesse sein.

Unseren strategischen Fokus setzen wir dabei auf einen hohen Anteil an kundenspezifischen bzw. eigenen Lösungen sowie auf hochwertige und langfristige Designs im gehobenen Preissegment. Wichtig ist uns auch, dass wir die vorhandene Vertriebsstruktur nutzen können. Wenn wir dann noch unsere Internationalisierung und geopolitische Resilienz vorantreiben bzw. stärken können, wäre es ein perfekter Match.

4investors: Sie haben die Dividende je Aktie zuletzt von 0,70 Euro auf 0,85 Euro angehoben. Wird sich dieser Trend in den kommenden Jahren fortsetzen?

Maile:
FORTEC hat sich einen Ruf als stabiler Dividendenzahler erworben, auf diesem Weg werden wir voranschreiten. Die Dividende von 0,85 Euro pro Aktie stellt bei grundsätzlich gleichbleibender Ausschüttungsquote eine weitere Erhöhung der Dividende und damit eine entsprechend nachhaltige Partizipation der Aktionäre an den Erträgen der Gesellschaft dar. Uns ist wichtig, unsere Aktionäre am Geschäftserfolg durch nachhaltige und nach Möglichkeit dann auch steigende Dividenden zu beteiligen. Ebenso wichtig ist die Thesaurierung des Gewinnvortrags, die eine gute Finanzausstattung der Gesellschaft als Basis für die weitere positive Entwicklung unserer FORTEC sicherstellt.

4investors: Seit Herbst 2023 hat FORTEC mit der JotWe GmbH einen neuen Großaktionär. Wie macht sich das bei Ihnen bemerkbar?

Maile:
Wir sind froh, dass wir mit der Unternehmerfamilie Wiegand wieder einen langfristig orientierten Ankeraktionär an Bord haben, mit dem wir unsere strategische Ausrichtung erfolgreich fortsetzen und unser Unternehmenswachstum weiter vorantreiben können. Somit profitieren Investoren weiterhin bei FORTEC von einem großen Anteil am Streubesitz und einer strategisch und langfristig orientierten Aktionärsbasis.

4investors: Welche Schlagzeile würden Sie in fünf Jahren gerne über FORTEC lesen?

Maile:
Die Strategie ‚Strong Together 2030‘ war ein voller Erfolg!“

Ermel: „Der Systemlieferant FORTEC hat erneut einen Großauftrag erhalten und ist kurz davor, Weltmarktführer im Bereich Medizintechnik zu werden.“

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