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Licht und Schatten - Börse München

26.02.2024 11:01 Uhr - Autor: Ulrich Kirstein  auf twitter

Ulrich Kirstein von der Börse München wirft einen Blick Entwicklungen an den deutschen und internationalen Aktien- und Anleihemärkten. Bild und Copyright: Bayerische Börse AG.

Die deutschen Aktienbörsen haben sich in der vergangenen Woche recht unterschiedlich entwickelt. Während der Deutsche Aktienindex (Dax) am vergangenen Freitag im Verlauf bei rund 17.443 Punkten ein neues Rekordhoch markierte und zwar darunter, aber mit einen klaren Wochenplus schloss, büßten andere Indizes ein. Für gute Stimmung sorgte in der vergangenen Woche der Bericht des US-Halbleiterkonzerns Nvidia, der wie kaum ein anderes Unternehmen derzeit für die Euphorie um das Thema Künstliche Intelligenz (KI) steht. Die am Mittwoch nach Börsenschluss vorgelegten Zahlen hatten die Erwartungen deutlich übertroffen und brachten dem bis dahin eher ruhigen Handel am Donnerstag einen erheblichen Schwung. Am Freitag waren dann allerdings auch kritische Stimmen zu hören, die darauf verwiesen, dass KI derzeit zwar große Begeisterung hervorriefe, allerdings für viele Unternehmen noch keine nachhaltigen fundamentalen Vorteile bringe. Während der Dax seinen Rekordkurs fortsetzen konnte, rutschten andere Indizes ins Minus.

Der Dax legte im Wochenvergleich um 1,8 Prozent auf 17.419,33 Punkte zu. Der MDax sank dagegen um 0,6 Prozent auf 25.999,48 Zähler. Der TecDax reduzierte sich um 0,4 Prozent auf 3.394,36 Punkte. Der m:access All-Share gab 1,9 Prozent ab auf 1.336,24 Zähler.

Zu den großen Wochengewinnern im Dax zählten Automobiltitel. Ein Grund hierfür war die Ankündigung von Mercedes Benz, künftig regulär nicht nur wie bisher rund 40 Prozent des Nettogewinns als Dividende ausschütten zu wollen, sondern in bestimmten Fällen zusätzlich eigene Aktien zurückzukaufen. Die Titel von Mercedes Benz stiegen auf Wochensicht um 6,4 Prozent, die von Volkswagen um 3,8 Prozent. Bei der Porsche Holding belief sich das Kursplus auf 3,2 Prozent, bei BMW auf 2,5 Prozent. Unterschiedlich wie die Indizes war die Wochenbilanz der bekannten Rüstungs-Titel. Während es bei Rheinmetall im Dax um 4,9 Prozent nach oben ging und neue Rekordmarken erreicht wurden, büßten Hensoldt im MDax 7,1 Prozent ein. Nach Angaben von Marktbeobachtern hatten die Anleger beim Ausblick mehr erwartet und realisierten die merklichen Gewinne der vergangenen Wochen.

Die deutschen Anleihemärkte haben in der vergangenen Woche erneut keinen einheitlichen Trend gezeigt. Hauptthema blieben die Erwartungen an die weitere Geldpolitik. Allerdings gab es sowohl von Seiten der Konjunkturdaten als auch aus den Reihen der Notenbanker unterschiedliche Signale, die die Spekulationen über einen Beginn von Zinssenkungen erschwerten. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe, die am vergangenen Donnerstag kurzzeitig auf 2,5 Prozent und damit ihren höchsten Stand seit drei Monaten gestiegen war, ging letztlich im Wochenvergleich von 2,39 auf 2,37 Prozent zurück. Die Umlaufrendite wiederum zog von 2,42 auf 2,51 Prozent an.

Die Anleger an den US-Aktienbörsen haben in der vergangenen Handelswoche ihre gute Stimmung wiedergefunden und den wichtigsten Indizes zu neuen Rekorden verholfen. Auslöser waren auch hier die starken Zahlen von Nvidia, der Kurs des Unternehmens selbst erklomm ebenfalls ein neues Rekordhoch. Am vergangenen Freitag erreichte der Halbleiterkonzern im Verlauf als viertes Unternehmen weltweit die Marke von zwei Billionen US-Dollar Börsenwert. Der Dow-Jones-Index gewann im Wochenvergleich 1,3 Prozent auf 39.131,53 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500-Index legte um 1,7 Prozent zu auf 5.088,80 Zähler. Der technologielastige Nasdaq-100-Index stieg um 1,4 Prozent auf 17.937,61 Punkte. Alle drei Indizes markierten am Freitag neue Höchststände.

Ausblick

Erneut will sich das Gros der professionellen Beobachter nicht festlegen, wie es in den kommenden Tagen an den deutschen Aktienbörsen weitergehen könnte. Nach den jüngsten Rekordständen beim Dax können sich zwar zunehmend mehr Beobachter eine Korrektur vorstellen, allerdings glauben auch diese, dass temporäre Kursrücksetzer von etlichen Anlegern zum Einstieg genutzt werden könnten. Dennoch setzen sich die schon zu Ende der vergangenen Woche zu vernehmenden Mahnungen fort, die Euphorie um das Thema KI bedeute aktuell kein echtes Fundament und die Lage an den deutschen Aktienmärkten habe sich von der wirtschaftlichen Realität doch stark entfernt.

Zu letzterer kommen in dieser Woche einige neue Daten, darunter die Einkaufsmanagerindizes. Zudem dürften die Verbraucherpreise für Deutschland und die Eurozone im Fokus stehen, hier richtet sich das Augenmerk auf die mögliche Bedeutung für die Europäische Zentralbank. Aus den USA wiederum dürfte der ISM-Index besondere Beachtung finden, einerseits im Hinblick auf die Stärke der US-Wirtschaft, andererseits in Bezug auf die mögliche Auswirkung auf die weitere Geldpolitik. Allerdings scheinen sich aktuell etliche Marktteilnehmer mit einem späteren Beginn von Zinssenkungen zu arrangieren, weswegen die Bedeutung kurzfristig abnehmen könnte.

Eine andere Seite des Realitätschecks für die deutsche Wirtschaft bietet der Fortgang der Berichtssaison. Während diese in den USA zu Ende geht – zumindest was die Veröffentlichungen der großen und richtungsweisenden Unternehmen betrifft –, legen hierzulande aus dem Dax Beiersdorf, Covestro, Daimler Truck, MTU, Münchener Rück und Volkswagen Zahlen und Ausblicke vor. Auch aus der zweiten und dritten Börsenreihe kommen Berichte.

Ausgewählte wichtige Termine der Woche

Dienstag, 27.02.: GfK-Verbrauchervertrauen (Deutschland); Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter in den USA; Dallas Fed Herstellungsindex (USA)
Mittwoch, 28.02.: Geschäftsklima in der Eurozone; Verbrauchervertrauen in der Eurozone; Bruttoinlandsprodukt der USA; Persönliche Einkommen und Konsumausgaben in den USA
Donnerstag, 29.02.: Verbraucherpreise in Deutschland; Einzelhandelsumsätze in Deutschland; Arbeitslosenzahlen für Deutschland; Chicagoer Einkaufsmanagerindex (USA)
Freitag, 01.03.: Einkaufsmanagerindizes für Deutschland und die Eurozone; Verbraucherpreise in der Eurozone; ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe in den USA; Verbrauchervertrauen der Universität Michigan (USA); Inflationserwartungen der Verbraucher in den USA; Bericht der US-Notenbank zur Geldpolitik; Gesamte Fahrzeugverkäufe in den USA

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Bayerischen Börse AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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