Börse am Morgen, u.a. Deutsche Börse, Nordex, Diamondback Energy, Bitcoin - Nord LB

Laut Ifo-Institut verbessert die dt. Industrie ihre Lieferketten stetig, um das Risiko von Ausfällen und Abhängigkeiten zu minimieren. Dabei werden nicht nur Vorräte aufgestockt, sondern es wird teilweise auch wieder mehr selbst produziert. Branchenspezifisch heißt dies Folgendes: 80% der Unternehmen aus der Elektronikindustrie erhöhten ihre Bezugsquellen, gefolgt vom Maschinenbau (71%), dem Papiergewerbe (37%) und den Herstellern von Druckerzeugnissen (28%). In der Automobilbranche setzen viele Konzerne hingegen auf eine erhöhte Fertigungstiefe: Hier haben 34% der Firmen damit begonnen, Vorprodukte in Eigenleistung herzustellen. Zuvor wurden diese noch von unabhängigen Zulieferern bezogen.

Dt. Gewerbeimmobilienpreise fallen weiter im Rekordtempo. Im Vorjahresquartalsvergleich (Q4/2022) beträgt das Minus 12,1% (basierend auf dem Immobilienpreisindex des Verbands dt. Pfandbriefbanken (vdp)). Im Vergleich zu Q3/2023 liegt der Rückgang bei 4,9%. Auch bei den Wohnimmobilienpreisen geht es weiter bergab. 6,1% Rückgang ggü. Q4/2022. vdp-Hauptgeschäftsführer Jens Tolckmitt warnt: „Eine Trendwende bei den Immobilienpreisen ist noch nicht absehbar. Auch 2024 wird vorerst schwierig bleiben.“

Tagesausblick

Heute werden auf beiden Seiten des Atlantiks wieder spannende Wirtschaftsdaten gemeldet. Zunächst sollte auf die Februar-Zahlen zu den Stimmungsindikatoren des ZEW in Mannheim zu blicken sein. Vor allem die aktuellen Angaben zur Entwicklung der Konjunkturerwartungen in Deutschland dürfte die Märkte interessieren. Dieser wichtige vorlaufende Indikator konnte im Januar leicht auf 15,2 Punkte zulegen. Daneben sollte auch auf die neuen CPI-Daten aus den USA zu achten sein. Grundsätzlich dürfte der Trend hin zu einer Entspannung an der makroökomischen Preisfront anhalten; in diesem Kontext müssen am aktuellen Rand vor allem die Mieten genau im Auge behalten werden.

Renten- und Aktienmärkte

Am Montag herrschte größtenteils impulsloser Handel an den weltweiten Börsen. Die chinesische Stock Exchange bleibt aufgrund der Feierlichkeiten zum Neujahr für eine ganze Woche geschlossen. Mehrere asiatische Handelsplätze (Japan, Singapur, Südkorea und Taiwan) eröffneten erst heute wieder. Bei Aktienkursen nahe ihrer Allzeithochs blicken Investoren gespannt auf die am Nachmittag zu berichtenden US-Januar-Inflationszahlen. Gestern hielten zu Beginn der Woche die Börsianer lieber ihr Pulver trocken. Getreu dem Sprichwort „Never fight the Fed“ ist ein Einfaches abwarten das Gebot der Stunde. Entsprechend verhalten starteten US-Treasuries. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen sank am Montag um 1bp auf 4,17%. Deutsche Bunds notierten bei 2,36% (-2bp). Der DAX robbte sich zum Handelsschluss an sein Allzeithoch heran. DAX +0,65%; MDAX +1,42%; TecDAX +0,43%, Dow Jones +0,33%; S&P 500 -0,09%; Nasdaq Comp. -0,30%.

Unternehmen

Der Windturbinenbauer Nordex ist voraussichtlich wieder zurück in der Gewinnzone. Nach einem Verlust von EUR 244 Mio. steigt das EBITDA im Jahr 2023 (basierend auf vorläufigen Berechnungen) auf EUR 2 Mio. Die finalen Geschäftszahlen werden am 29.02.2024 veröffentlicht. Mit einem Auftragseingang i.H. v. 7,4GW konnten Marktanteile hinzugewonnen werden (2022: 6,3GW). Nordex betrachtet das 2023 als Übergangsjahr und „als Schritt in die richtige Richtung“. Die Nachfrage nach Windturbinen hat sich Konzernangaben zufolge in HJ2 2023 beschleunigt.

Der Schweizer Krypto-Broker Crypto Finance darf zukünftig auch seine Dienste in Deutschland anbieten. Crypto Finance gehört zur Deutschen Börse. Die Bafin erteilte der Crypto Finance Deutschland GmbH insgesamt vier Lizenzen für die Abwicklung, den Handel & die Verwahrung digitaler Vermögenswerte in Deutschland.

Der US-Energiebranche steht ein Milliarden-Deal bevor. Der Schiefergas-Produzent Diamondback Energy plant die Übernahme des Konkurrenten Endeavor Energy Partners. Durch den Kauf würde der drittgrößte Produzent im Permian Becken entstehen (Süden der USA – New Mexico und Texas). Noch größer sind hier nur Exxon und Chevron.

Devisen und Rohstoffe

Bitcoin springt auf den höchsten Stand seit Dezember 2021. Die Kryptowährung verteuert sich um rd. 4% auf USD 49.398 und handelte overnight sogar schon über USD 50.000.

Die Ölpreise verlangsamten gestern ihre Rally. Seit letzter Woche schlägt ein beachtlicher Zuwachs von 5,1% (Brent) zu Buche.

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