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Börse am Morgen, u.a. Aurubis, EZB, US-Regionalbanken und Vattenfall - Nord LB

07.02.2024 08:44 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Börsen-Ausblick und Marktbericht: Die Nachrichten des Tages. Bild und Copyright: Igor Link / shutterstock.com.

Einer EZB-Umfrage zufolge erwarten die Verbraucher in der Euro-Zone kurzfristig eine geringere Inflation. Im Median antizipieren sie innerhalb der nächsten 12 Monate eine Teuerungsrate von 3,2%. Noch in 11/23 wurden 3,5% vorausgesagt. Für die nächsten 3 Jahre erwartet man eine Teuerung von 2,5%. Die Ergebnisse der EZB-Umfrage sind Wasser auf die Mühlen von Spaniens Notenbankchef Hernández de Cos. Laut de Cos wird der nächste geldpolit. Schritt eine Zinssenkung sein: „Es ist bereits sehr wichtig für die europ. Bürger zu wissen, …, dass der nächste Schritt eine Senkung sein wird“.

Trotz Schaltjahr und einem zusätzlichen Arbeitstag im Februar wird es für die deutsche Wirtschaft keinen konjunkturellen Rückenwind geben. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, gibt es in 2024 bundesweit durchschn. 248,8 Arbeitstage. Aufgrund von unglücklich verteilten Feiertagen fallen in 2024 0,6 Arbeitstage weniger an (als 2023). Zur Information – es gilt folgende Faustregel: Ein zusätzlicher Arbeitstag bedeutet im Schnitt einen Anstieg des BIP um etwa 0,1 Prozentpunkte.

Tagesausblick

Nach den jüngsten Anmerkungen von Fed-Chef Jerome Powell, die den globalen Rentenmarkt offenkundig doch nachhaltiger in Bewegung versetzt haben, bleiben Reden von US-Notenbankern ganz eindeutig im Fokus der Finanzmärkte. Heute wird in diesem Kontext wohl vor allem auf die Worte von Tom Barkin, dem Präsidenten der Richmond Fed, zu achten sein, der einen Vortrag beim Economic Club of Washington hält und sich zu Fragen der zukünftigen Entwicklung der US-Wirtschaft äußern wird. Daneben sollte noch auf die Zahlen zur deutschen Industrieproduktion und zur US-Handelsbilanz zu achten sein.

Renten- und Aktienmärkte

Der seit letztem Freitag anhaltende Ausverkauf bei amerik. Staatsanleihen fand am Dienstag ein Ende. Wiederaufflammende Sorgen über die Gesundheit von US-Regionalbanken wirkten nachfrageunterstützend bei Safe Haven Assets. Innerhalb von zwei Handelstagen legten die Renditen 10-jähriger US-Treasuries nunmehr zuerst um 28 Basispunkte (Bp) zu (dies korrespondiert mit der stärksten Bewegung innerhalb von 2 Tagen seit Juni 2022); gestern ging es dann 6 Bp retour. Während europ. Benchmark Anleihen den Renditeanstieg bis einschließlich Montag im Tandem zu ihren amerik. Pendants imitierten, kam es auch hier zu einer Richtungsumkehr. Auslöser waren unerwartet starke Auftragszuwächse in der dt. Industrie (größter Zuwachs seit 3,5 Jahren). Marktbeobachter hatten mit einer Stagnation gerechnet. Der dt. Leitindex übersprang im Tagesverlauf dann sogar die 17.000er-Marke und schloss auf einem neuen Rekordhoch. Nachdem zum Wochenstart die Börse in Shanghai auf ein Fünf-Jahres-Tief gefallen war, zeigen sich hier auch verstärkte Bemühungen der Regierung den Kursverfall zu stoppen.

Unternehmen

Der schwedische Energiekonzern Vattenfall musste in Q4 2023 einen Gewinnrückgang verkraften. Das bereinigte Betriebsergebnis fiel auf SEK 4,5 Mrd. (EUR 392 Mio.). Auslöser sind Angabe gemäß niedrigere Strom-Großhandelspreise. Durchschnittlich wurden EUR 42 pro MWh erlöst (ggü. EUR 55 vor Jahresfrist).

Rückläufige Metallpreise sowie die Nachwehen des millionenschweren Betrugsfalls lasten auf dem Gewinn von Aurubis. Der Vorsteuergewinn in Q1 (Oktober - Dezember) sank auf EUR 111 Mio. Für das GJ 2023/24 strebt der Kupferverarbeiter einen Gewinn von EUR 380 bis 480 Mio. an (Vorjahr EUR 349 Mio.).

Devisen und Rohstoffe

Am Dienstag hielt der Greenback ggü. der europäischen Gemeinschaftswährung erst einmal inne. Devisenhändler spekulieren darüber, ob sogar die EZB ggf. den geldpolitischen Wechsel einläuten wird. Auch eine gleichzeitige erste Zinssenkung beider großen Notenbanken im Sommer wird diskutiert.

Die europ. Getreidepreise sind weiter im freien Fall. Ursächlich hierfür sind neben einem schwachen internationalen Markt die Importe aus der Ukraine sowie ein niedriger Inlandsverbrauch. Und auch vor der neuen Ernte sieht es nicht besser aus. Die Vorräte in den Lägern sind noch relativ groß und müssen vermarktet werden. An der MATIF hatten die Weizenpreise mit EUR 210,75 je Tonne erst in der letzten Woche einen neuen Tiefpunkt erreicht.

Dem bisher milden Winter geschuldet sinkt in Europa das Risiko einer Gasmangellage. Ggü. dem 5-Jahresdurchschnitt von 56% sind die Erdgasspeicher mit 69% auskömmlich gefüllt. Derzeit wird TTF unterhalb von EUR 29 pro MWh gehandelt. Sollte es zu keinem exogenen Angebotsschock kommen, sind zum Ende der Heizperiode weitere Abwärtsbewegungen nicht ausgeschlossen.

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Nord LB. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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