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Börse am Morgen, u.a. Telefónica, VW - Traton, Gaspreis und Lokführer-Streik - Nord LB

23.01.2024 07:57 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Börsen-Ausblick und Marktbericht: Die Nachrichten des Tages. Bild und Copyright: Igor Link / shutterstock.com.

Der angekündigte GDL-Streik besitzt das Potenzial für die dt. Wirtschaft einen Milliardenschaden zu verursachen. Laut Konjunkturchef des arbeitgebernahen Instituts der dt. Wirtschaft (IW Köln) kostet ein eintägiger bundesweiter Bahnstreik rd. EUR 100 Mio. an Wirtschaftsleistung. Bei mehreren Streiktagen steigen die Kosten aber nicht mehr linear, sondern multiplizieren sich. Die GDL plant ab Mittwoch mit einer Dauer von sechs Tagen den längsten Streik in der Geschichte der Deutschen Bahn. Der bislang längste Streik dauerte im Jahr 2015 fünf Tage. Die dt. Wirtschaft befindet sich bereits in einer Rezession. Der GDL-Streik ist für die wirtschaftliche Entwicklung nicht besonders förderlich.

Tagesausblick

Heute stehen aktuellen Angaben zu verschiedenen Stimmungsindikatoren im Fokus der Anleger. Konkret gesprochen geht es vor allem um die Januar-Daten zum Verbrauchervertrauen für Euroland und um den Richmond-Fed-Index aus den USA. Nach dem starken Einbruch der Zahlen zum Empire State Manufacturing Survey blicken die Marktteilnehmer nun wohl sogar mit besonderem Interesse auf den Indikator der Richmond Fed. Dieser ist eindeutig weniger volatil als die Zeitreihe aus New York!

Vanguard, der zweitgrößte Vermögensverwalter der Welt, kauft verstärkt Euro-Staatsanleihen aus der Peripherie. Ursächlich für den Risikoappetit ist die Einschätzung, dass einhergehend mit einer zukünftigen Entspannung bei Inflation und Zinsen verstärkt Gelder nach Griechenland, Italien, Portugal und Spanien fließen werden. Der Risikoaufschlag, den Anleger bei italienischen Anleihen gegenüber deutschen Bunds fordern, ist zum Wochenbeginn auf den niedrigsten Wert seit fast zwei Jahren gefallen. Noch vor wenigen Monaten (Ende Oktober) lag dieser Spread bei über 200 Basispunkten. Im gestrigen Montagshandel verringerte sich der Aufschlag auf „nur noch“ 152 Basispunkte.

In der Woche der EZB-Sitzung sind auch Aktien weiter gefragt. Fallende Renditen machen Aktien wieder attraktiver. Nachdem der S&P 500 in der letzten Woche auf einen neuen Höchstwert gestiegen war, setzte sich die positive Stimmung an den Börsen fort. DAX +0,77%; MDAX +1,24%; TecDAX +1,12%, Dow Jones +0,37%; S&P 500 +0,22%; Nasdaq Comp. +0,32%.

Unternehmen

Telefónica hat seine deutsche O2-Beteiligung von 71,8% auf 93,1% erhöht. 13,4% wurden am Markt zugekauft, 7,9% konnten durch das Übernahmeangebot eingeworben werden. Damit haben die Spanier seit Dezember EUR 1,48 Mrd. für Telefónica- Deutschland-Aktien ausgegeben. Für Telefónica Deutschland bedeutet dies aber auch ein Ende im MDAX, da hier ein Streubesitz von mindestens zehn Prozent als Voraussetzung für eine Mitgliedschaft ist.

Die Volkswagen-Tochter Traton hat im Jahr 2023 ein neues Nutzfahrzeug-Absatz Rekordhoch erreicht. Mit 338.200 verkauften Fahrzeugen stieg der Absatz sogar zweistellig (plus 11% ggü. 2022). Direkter Konkurrent Daimler Truck konnte seine Auslieferungen lediglich um 1% steigern (das selbstgesteckte Absatzziel von 5% wurde deutlich verfehlt). Beim Ausblick ist Traton verhaltend optimistisch. Höhere Finanzierungskosten sowie die zunehmende Unsicherheit über die wirtschaftliche Entwicklung wirken nachfragedämpfend. Zwar sei das Auftragsbuch so gut gefüllt, dass die Produktion bis ins zweite Halbjahr ausgelastet sei, dennoch ist der Auftragseingang um ein Fünftel auf knapp 265.000 Fahrzeuge zurückgegangen. Die Bestellungen für Lkw sanken sogar um 23%.

Devisen und Rohstoffe

Die Devisenhändler warten gespannt auf die erste EZB-Sitzung im neuen Jahr und erhoffen sich am Donnerstag nähere Informationen über den Zeitpunkt möglicher Zinssenkungen. Der EUR/USD kämpfte im Tagesverlauf mit der 1,09-Marke und schloss den Handel bei 1,0881 (-0,15%).

Die Ölmärkte starteten zurückhaltend in die Woche. Zwar wurde auf dem größten libyschen Ölfeld die Förderung wieder aufgenommen, Ölhändler gehen aber von länger anhaltenden Schiffsverkehr Disruptionen im Roten Meer und dem Suez-Kanal aus.

Trotz arktischer Kaltfront in Europa, Ukraine-Krieg sowie längeren Lieferzeiten der LNG-Tanker haben die europäischen Gas-Futures seit Jahresanfang schon 16% nachgegeben. In dieser Gemengelage ist die kränkelnde deutsche Industrie (normalerweise gashungrig) derzeit kein Preistreiber.

Gold tendierte zum Beginn der Woche leicht schwächer.

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Nord LB. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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