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Börse am Morgen: Apple, Amazon, Alphabet, Signa - Nord LB

10.01.2024 09:51 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

An der Wall Street kam es zu Gewinnmitnahmen. Bild und Copyright: Bart Sadowski / shutterstock.com.

Laut einer Untersuchung von EZB-Volkswirten bremsen kräftige Zinserhöhungen den Sektor Industrie stets deutlicher aus als das Dienstleistungsgewerbe. In einem empirischen Modell (Daten Q1/99 bis Q2/23) sei dieser Zusammenhang nachgewiesen worden. „Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass sich geldpolitische Schocks auf das Verarbeitende Gewerbe fast doppelt so stark und etwa zwei Quartale schneller als auf den Dienstleistungssektor auswirken“. Die derzeitige Straffung begann im Juli 2022 und mündete (bisher) im September 2023 nach einer Serie von 10 Zinserhöhungen. Gemäß den EZB-Ökonomen haben sich die negativen Auswirkungen des geldpolitischen Straffungskurses im ersten Halbjahr weiter 2023 verstärkt. Dem Modell zufolge werden sich die geldpolitischen Effekte auch in HJ 2 2023, insbesondere aufgrund der verzögerten Reaktion des Dienstleistungssektors, spürbar entfalten.

In dem immer noch anhaltenden Zinserhöhungszyklus deutet sich indes immer mehr an, dass die deutsche Wirtschaft auch im vierten Quartal schrumpft. Der Lkw-Verkehr verzeichnete im Dezember nämlich den größten Einbruch seit dem Beginn der Corona- Pandemie. Laut Statistischem Bundesamt brach die Fahrleistung mautpflichtiger Lastkraftwagen (mit mindestens vier Achsen) auf Bundesautobahnen fast zweistellig ein (um 9,5% im Vorjahresmonatsvergleich). Der Lkw-Verkehr ist ein Konjunkturfrühindikator. Bereits in Q3 sankt das BIP um 0,1%. Eine technische Rezession wird immer wahrscheinlicher.

Tagesausblick

Heute werden kaum wirklich wichtige Konjunkturdaten gemeldet. Die Marktteilnehmer könnten zwar zumindest mit einem Auge auf die USA blicken, wo die wöchentlich erhobenen Zahlen zu den MBA-Hypothekenanträgen und die Angaben zur Entwicklung der Großhandelsumsätze im Berichtsmonat November gemeldet werden, dennoch dürften aktuell vor allem Reden von Notenbanker in den Fokus rücken. Zunächst spricht der EZB-Vizepräsident de Guindos bei einer Veranstaltung in Madrid. Dann partizipiert die Zentralbankerin Schnabel an einer Veranstaltung mit Q&A-Teil auf dem Kurznachrichtendienst X. Außerdem äußert sich abends noch Williams, der Präsident der NY Fed, der eine Rede in White Plains hält. Williams spricht zum Wirtschaftsausblick 2024 und ist dafür bekannt, dass er wortgewandt die Märkte in Bewegung versetzen kann.

Renten- und Aktienmärkte

Europäische Börsen litten am gestrigen Tage unter schwachen Konjunkturdaten und wieder aufflammenden Rezessionsängsten. Die Stimmung vermieste der erneute Rückgang der Industrieproduktion in Deutschland (6. Rückgang in Folge). Auch an der Wall Street kam es zu Gewinnmitnahmen, insbesondere bei Wachstumswerten. Noch zuvor hatten die US-Technologieriesen Apple, Amazon und Alphabet den Nasdaq zum größten Tagesgewinn seit November katapultiert. DAX -0,17%; MDAX +0,03%; TecDAX +0,24%, Dow Jones -0,42%; S&P 500 -0,15%; Nasdaq Comp. +0,09%.

Die Renditestrukturkurve deutscher Bunds bleibt invers und hat sich seit Jahresbeginn um bis zu 20 Basispunkte (2Y, 4Y) parallel nach oben verschoben. Die Renditeanstiege seit Jahresbeginn verlangsamen sich aber. Der Bond Primärmarkt erfuhr gestern den lebhaftesten Tag des neuen Jahres.

Unternehmen

Die erste Tochter der Signa-Gruppe ist offiziell in Konkurs. Während bisher noch bei anderen Firmen der Gruppe Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung laufen (bspw. Signa Prime), hat die Signa Real Estate Management ein Konkursverfahren beantragt. Eine Fortführung des Unternehmens sei nicht geplant.

Energie und Rohstoffe

Der Windkraftanteil an der gesamten dt. Stromerzeugung nimmt zu. In den ersten drei Quartalen 2023 entfiel erstmals mehr als ein Viertel des eingespeisten Stroms auf Windkraft. Zwischen Januar- September 23 wurden rd. 89,9 Mio. MWh in das dt. Netz gespeist. Dies korrespondiert mit einer Zunahme von 25% ggü. dem gleichen Zeitraum 2018. Nur im Jahr 2020 lag die Netzeinspeisung von Windkraftanlagen (WKA) noch höher. Bemerkenswert dabei ist die Tatsache, dass die Anzahl von WKAs binnen fünf Jahren lediglich um 3% gestiegen ist, sich die die Nennleistung aber um 16% erhöhen konnte (Grund: Repowering von Altanlagen).

Für die deutschen LNG-Terminals konnte ein Dienstleister gefunden werden. Klaipedos Nafta aus Litauen übernimmt das Terminal- Management. Klaipedos Nafta ist kein Unbekannter. Die Firma betreibt bereits Anlande- und Umwandlungsstellen in Brunsbüttel und Wilhelmshaven.

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Nord LB. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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