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Zurückhaltung nach Neujahr - Börse München

08.01.2024 13:28 Uhr - Autor: Robert Ertl  auf twitter

Der Marktbericht der Börse München zu den Aktien- und Anleihemärkten. Bild und Copyright: Bayerische Börse AG.

Die deutschen Aktienbörsen haben sich zu Ende der vergangenen, ersten Handelswoche des Jahres nach schwankendem Verlauf schwächer präsentiert. Nach den erheblichen Kurssteigerungen der vergangenen Wochen hielten sich die Anleger zurück und realisierten teils Gewinne. Belastet wurden die hiesigen Märkte durch zeitweise schwache Vorgaben ihrer US-Pendants, während Zuwächse an der Wall Street auch hierzulande die Kurse steigen ließen. Die Spekulationen über die weitere Geldpolitik, unverändert einer der wichtigsten Impulsgeber an den Börsen, erhielten unterschiedliche Impulse, so dass sich hier kein einheitlicher Trend erkennen ließ, wenn auch die Erwartungen rascher Zinssenkungen Dämpfer erhielten. So sendete das Protokoll der US-Notenbank Fed zu ihrer vergangenen Ratssitzung zwar Signale, dass der Zinsgipfel wie erwartet erreicht sei, aber auch dahingehend, dass das Zinsniveau länger beibehalten werden könnte als von den Märkten erwartet. Die US-Arbeitsmarktzahlen wurden als stark bewertet, gleichzeitig trübte sich aber die Stimmung im US-Dienstleistungsgewerbe deutlicher als prognostiziert ein. Die Steigerung der Inflationsraten im Euroraum überraschte die Märkte nicht und blieb ohne größere Auswirkungen.

Der Deutsche Aktienindex (Dax) gab im Wochenvergleich um 0,9 Prozent nach auf 16.594,21 Punkte. Der MDax verlor 4,0 Prozent auf 26.057,68 Zähler. Der TecDax fiel um 3,3 Prozent auf 3.226,36 Punkte. Der m:access All-Share reduzierte sich um 0,3 Prozent auf 1.403,86 Zähler.

Die Titel von Zalando, 2023 die größten Verlierer im Dax, wiesen auch in der ersten Handelswoche 2024 mit 11,5 Prozent das größte Minus im Index auf. Die Titel Adidas mussten in der vergangenen Woche ebenfalls Einbußen hinnehmen, und zwar in Höhe von 6,5 Prozent. Hier belasteten vorsichtige Aussagen des britischen Sportmodehändlers JD Sports. Darunter hatte auch der Kurs von Puma zu leiden, der im MDax um 6,8 Prozent nachgab. Die Titel von Evotec rutschten um 16,6 Prozent ab. Auslöser hierfür war die Rücktrittsankündigung des langjährigen Vorstandschefs des Wirkstoffunternehmens.

Die Kurse an den deutschen Anleihemärkten sind in der vergangenen Woche weiter gefallen. Für Druck auf die Notierungen der Bundespapiere sorgten unter anderem Konjunkturdaten, die nach Ansicht von Anlegern Zinssenkungen der großen westlichen Notenbanken wahrscheinlicher machten, wie die eingetrübte Stimmung im US-Dienstleistungssektor. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe zog im Wochenvergleich von 2,02 auf 2,13 Prozent an. Die Umlaufrendite stieg von 2,03 auf 2,18 Prozent.

Die US-Aktienbörsen haben in der vergangenen Handelswoche nachgegeben. Vor allem zwischenzeitlich gedämpfte Hoffnungen auf rasche Zinssenkungen durch die Fed wirkten sich auf die Stimmung an den Märkten aus. Der Dow-Jones-Index ging im Wochenvergleich um 0,6 Prozent zurück auf 37.466,11 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500-Index sank um 1,5 Prozent auf 4.697,24 Zähler. Der technologielastige Nasdaq-100-Index fiel um 3,1 Prozent auf 16.305,98 Punkte.

Ausblick

Hinsichtlich der Entwicklung in der aktuellen Woche an den deutschen Aktienbörsen besteht unter professionellen Beobachtern keine einheitliche Meinung. Zwar messen sie den Kursrückgängen der Vorwoche keine zu große Bedeutung zu, da viele Investoren erst jetzt wieder an die Märkte zurückkehrten. Aber eine Ernüchterung in Bezug auf rasche Zinssenkungen durch die Fed oder die Europäische Zentralbank (EZB), die in der vergangenen Woche zeitweilig zu spüren gewesen sei, könnte sich auch in den kommenden Tagen fortsetzen, so der Tenor.

In welche Richtung die Zinsspekulationen tatsächlich gehen, dürfte unter anderem von den Verbraucherpreisen in den USA abhängen. Allerdings hängen hier die Erwartungen nicht zu hoch, so dass sich das Enttäuschungspotenzial in Grenzen halten dürfte. Die EZB legt das Protokoll ihrer vergangenen Ratssitzung vor, das Hinweise auf die aktuellen Einschätzungen und weiteren Pläne der Notenbanker liefern könnte. Daneben dürften Zahlen zum Zustand der deutschen Industrie sowie zum Verbrauchervertrauen in den USA interessieren.

Auch von Unternehmensseite gibt es wichtige Impulse, in den USA beginnt die Berichtssaison. Die ersten wesentlichen Ergebnisse liefern in den kommenden Tagen die US-Großbanken Bank of America, Citigroup und JPMorgan Chase. Deren Ergebnisse und Ausblicke könnten auch hiesige Branchenwerte bewegen. Aus dem MDax legt wiederum die Redcare Pharmacy (früher Shop Apotheke) einen Zwischenbericht vor. Bei der Onlineapotheke, die im vergangenen Jahr mit Abstand stärkster Indexwert war, dürfte vor allem der Ausblick interessieren. Anleger und Analysten erwarten sich viel durch die Einführung des elektronischen Rezepts.

Ausgewählte wichtige Termine der Woche

Montag, 08.01.: Werkaufträge in Deutschland; Handelsbilanz Deutschlands; Einzelhandelsumsätze in der Eurozone; Geschäftsklima in der Eurozone; Verbrauchervertrauen in der Eurozone
Dienstag, 09.01.: Industrieproduktion in Deutschland; Handelsbilanz der USA
Mittwoch, 10.01.: Verbraucherpreise in China
Donnerstag, 11.01.: Zusammenfassung des Ergebnisses der vergangenen Ratssitzung der Europäischen Zentralbank; Verbraucherpreise in den USA
Freitag, 12.01.: Verbrauchervertrauen der Universität Michigan (USA); Erzeugerpreise in den USA

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Bayerischen Börse AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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