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Fed befeuert, EZB dämpft Börse München

18.12.2023 11:35 Uhr - Autor: Robert Ertl  auf twitter

Der Marktbericht der Börse München zu den Aktien- und Anleihemärkten. Bild und Copyright: Bayerische Börse AG.

Die deutschen Aktienbörsen haben in der vergangenen Handelswoche überwiegend zugelegt. Der Deutsche Aktienindex (Dax) präsentierte sich über weite Strecken allerdings eher lustlos und zollte damit seinen jüngsten Gewinnen Tribut. Eine Ausnahme stellte der vergangene Donnerstag dar, als die Kurse in Reaktion auf die Ratssitzung der US-Notenbank Fed erst deutlich anzogen, bevor die Europäische Zentralbank (EZB) mit ihren Ausführungen die Stimmung der Anleger abkühlen ließ. Hintergrund war, dass die Fed deutlich gemacht hatte, über Zinssenkungen im kommenden Jahr zu diskutieren, von Seiten der EZB aber keine derartigen Signale gekommen waren. Zinsänderungen gab es wie erwartet dies- wie jenseits des Atlantiks keine.

Der Dax, der am vergangenen Donnerstag erstmals über die Marke von 17.000 Zählern gestiegen war, beendete die Handelswoche letztlich gegenüber seinem Vorwochenschlussstand weitgehend unverändert bei 16.751,44 Punkten (minus 0,05 Prozent). Der MDax gewann dagegen im Wochenvergleich 1,7 Prozent auf 27.133,80 Zähler. Der TecDax kletterte um 2,4 Prozent auf 3.329,44 Punkte. Der m:access All-Share wiederum gab 1,7 Prozent ab auf 1.398,67 1.375,49 Zähler.

Belastet wurde der Dax unter anderem von den Titeln von Symrise, die auf Wochensicht um 7,5 Prozent abrutschten. Der Duftstoff- und Aromen-Hersteller hatte sich vorsichtiger in Bezug auf die Gewinnmargen geäußert. Der Kurs der Deutschen Telekom büßte 4,2 Prozent ein. Hier drückten Berichte, wonach sich der Bund von Anteilen trennen wolle. Ein Ab und Auf erlebten die Anleger von Zalando, ohne dass es etwas grundsätzlich Neues zu dem Online-Modehändler, der im zu Ende gehenden Jahr bislang zu den schwächsten Dax-Titeln zählt, gegeben hatte. In der vergangenen Woche ging es nun unter dem Strich um 5,6 Prozent nach oben, hier half dem generell als zinssensibel angesehenen Wert auch die Aussicht auf eine perspektivisch weniger straffe Geldpolitik.

Die Kurse an den deutschen Anleihemärkten sind in der vergangenen Woche deutlich gestiegen. Die Signale der Fed in Bezug auf Zinssenkungen im kommenden Jahr sorgten ebenso für Auftrieb bei den Notierungen der Bundespapiere wie einige als schwach eingestufte Konjunkturdaten aus der Eurozone. Dass die EZB eine Debatte über baldige Zinssenkungen verneint hatte, trübte die Stimmung der Anleihe-Anleger nur kurzzeitig. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe ging im Wochenvergleich von 2,27 auf 2,01 Prozent zurück, was den tiefsten Stand seit März bedeutete. Die Umlaufrendite reduzierte sich von 2,25 auf 2,07 Prozent.

Die US-Aktienbörsen haben in der vergangenen Handelswoche Gewinne und neue Rekorde verzeichnet. Die Hoffnung auf ein Ende der straffen Geldpolitik versetzte die Anleger in Kauflaune. Der Dow-Jones-Index überwand am vergangenen Freitag erstmals die Marke von 37.300 Zählern und zog im Wochenvergleich um 2,9 Prozent an auf 37.305,16 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500-Index stieg um 2,5 Prozent auf 4.719,19 Zähler. Der technologielastige Nasdaq-100-Index gewann 3,3 Prozent auf 16.623,45 Punkte, zu seinem bisherigen Rekordhoch fehlten ihm knapp 150 Zähler.

Ausblick

Nach den starken Gewinnen der vergangenen Woche rechnen etliche Beobachter damit, dass es in der aktuellen, letzten vollständigen Handelswoche des Jahres etwas ruhiger werden könnte. Allerdings gehen die Meinungen darüber auseinander, ob die Kurse noch einmal anziehen können, wenn auch in begrenztem Umfang, oder ob es auch aufgrund von Gewinnmitnahmen eher abwärts gehen wird. Wie sich die Märkte in den kommenden Tagen letztlich entwickeln werden, könnte in hohem Maße von Stimmungsfaktoren und damit von Börsenpsychologie abhängen.

Die Stimmung der Anleger erhält dabei aber auch eine ganze Reihe von Impulsen seitens Konjunkturdaten. So werden hierzulande unter anderem das Ifo-Geschäftsklima und das GfK-Verbrauchervertrauen veröffentlicht, aus der Eurozone kommen die Verbraucherpreise und aus den USA das Bruttoinlandsprodukt, das Verbrauchervertrauen, Zahlen zu den persönlichen Einkommen und Ausgaben sowie Daten zum Immobilienmarkt.

Mit Blick auf die Unternehmensseite könnten die Geschäftszahlen der US-Größen Fedex und Nike Einfluss auf hiesige Branchenwerte haben. Daneben könnte wie jedes Jahr zu Jahresende das sogenannte Window Dressing für Bewegung sorgen. Damit sind die Bemühungen professioneller Investoren gemeint, ihre Portfolien besser aussehen zu lassen, was zu Käufen besonders von Werten führt, die sich im Jahresverlauf überdurchschnittlich gut entwickelt haben, wohingegen Titel, die zu den Verlierern des Jahres zählen, abgestoßen werden.

Ausgewählte wichtige Termine der Woche

Montag, 18.12.: Ifo-Geschäftsklimaindex (Deutschland); Immobilienpreisindex der National Association of Home Builders (USA)
Dienstag, 19.12.: Verbraucherpreise in der Eurozone; Verbrauchervertrauen in der Eurozone; Baubeginne und -genehmigungen in den USA
Mittwoch, 20.12.: GfK-Verbrauchervertrauen (Deutschland); Erzeugerpreise in Deutschland; Verbrauchervertrauen in den USA; Verkäufe bestehender Häuser in den USA
Donnerstag, 21.12.: Bruttoinlandsprodukt der USA; Persönliche Konsumausgaben in den USA; Philadelphia Fed Herstellungsindex (USA); Zinssatzentscheidung der chinesischen Notenbank
Freitag, 22.12.: Persönliche Einkommen und Ausgaben in den USA; Verbrauchervertrauen der Universität Michigan (USA); Verkäufe neuer Häuser in den USA

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Bayerischen Börse AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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