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Oben bleiben - Börse München

09.12.2023 08:42 Uhr - Autor: Ulrich Kirstein  auf twitter

Ulrich Kirstein mit der Presseschau der Woche. Bild und Copyright: Bayerische Börse AG.

Endlich ist sie da, die Jahresendrallye. Pünktlich zum Jahresende, wann auch sonst? „Deutscher Leitindex springt auf Rekordhoch“ (Börsen-Zeitung) und „Dax markiert erneut Allzeithoch“ (Börsen-Zeitung einen Tag später). Dafür haben wir keinen Haushalt für 2024. „Haushaltsstreit ohne Ende“ (Handelsblatt). Nun ja, Berlin ist in Sachen Finanzbildung an Schulen auch Schlusslicht (Handelsblatt: „Mehr Finanzbildung im Süden“). Wer kann sich noch an Das bisschen Haushalt von Johanna von Koczian erinnern? Das Lied von 1977 könnte zum Ohrwurm für die Ampel werden, gemeinsam mit Wer soll das bezahlen von Jupp Schmitz aus dem Jahr 1949. Für die weitere Zukunft sieht es auch nicht rosig aus, denn wir vernachlässigen den einzigen Rohstoff, den wir haben: Bildung. „Der neue Pisa-Schock“ (Handelsblatt) resultiert aus einem dramatischen Leistungseinbruch 15jähriger Schüler. Dafür fuhren die Züge ab München wieder. Fuhren! Jetzt stehen sie wieder still, weil die Gewerkschaft es so will. „Wer kann, bleibt heute besser zu Hause“, schreibt die Frankfurter Allgemeine Zeitung, aber das haben wir erst im Büro gelesen. Immerhin, an Weihnachten will die Bahn nicht streiken und nein, die Kinder bekommen keine Eisenbahn zum Fest.

Kaufen. Jetzt. Genial

Focus Money erinnert uns in der aktuellen Ausgabe zumindest mit der seitenfüllenden Headline auf dem Cover, dass es jetzt höchste Zeit für den Erwerb von Weihnachtsgeschenken ist: „Jetzt kaufen!“. Gemeint ist aber eine „170 Prozent Chance mit Nebenwerten“, schließlich verspricht das Heft eine „exklusive MDax-Analyse“, jede Menge Daten inklusive. Börse Online bietet einen Stapel 200-Euro-Scheine auf und lockt mit „bis zu 17% Dividende“. „Hohe Kurs-Chancen. Maximale Sicherheit. Geniale Gewinne“ unterstreichen die Lockungen, denn „mit diesen Top-Aktien kassieren Sie das ganze Jahr“! Einen Cowboy auf einem Bullen präsentiert Der Aktionär, passend betitelt mit „Bullen Reiten: 5 Bullen, 5 heiße Storys, 1 Ziel: Wer macht zuerst 100 Prozent?“ Wir dachten immer, es gehe darum, nicht herunterzufallen?

Streichen

Also so ein Insolvenzverwalter scheint irgendwie eine Mischung aus Oberlehrer und Schwiegermutter zu sein: Jedenfalls macht er einem das Leben nicht leichter. Soll er ja auch nicht. So ist das jetzt René Benko widerfahren, dessen verschachteltes Firmenimperium ins Straucheln geraten ist und in vielen Innenstädten seltsame Ruinen hinterlässt, die nichts weniger als pittoresk sind. Zumindest hat der gerichtlich bestellte Sanierungsverwalter Benko jetzt von einigen seiner Freuden jäh abgeschnitten: „Insolvenzverwalter streicht Benkos Privatjet“, heißt es im Handelsblatt, und nein, wir haben nicht gefragt, in welcher Farbe. Aber auch die Jagd wurde dem Milliardär a.D. gestrichen, immerhin war die Jagd nach Kohle ja einigermaßen erfolglos, und das wohl ausgeuferte Sicherheits- und Eventmanagementpersonal wurde ebenfalls zurechtgeschnitten. Immerhin verballerte Benko im vergangenen Jahr 4,9 Mio. Euro an Reisekosten, heißt es im Handelsblatt weiter. Wir haben es mal umgerechnet: Das sind pro Tag mehr als 13.400 Euro!

Einmal Krise, immer Krise

Die zehn Wörter des Jahres wurden heute von der Gesellschaft für deutsche Sprache verkündet. Sie sollen das politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben in Deutschland besonders bestimmt haben. Wobei sich die besondere Aufmerksamkeit jeweils auf die Nummer eins, das Wort des Jahres, richtet. „Jury kürt ‚Krisenmodus‘ zum ‚Wort des Jahres‘ 2023“, belehrt uns die Augsburger Allgemeine Zeitung. Aus diesem Krisenmodus scheinen wir gar nicht mehr herauszukommen, auch wenn das Bundesverfassungsgericht das angesichts des Haushaltes anders sieht. Auf Platz zwei landet ein Wort, von dem wir lange hofften, es spiele keine große Rolle mehr: „Antisemitismus“. Dahinter: „leseunfähig“! Vielleicht sollten wir doch auf einen Podcast umstellen? Auf dem zehnten Platz landet aus der Welt des Sports, aber eigentlich universell: „Kussskandal“!

Für die Börse würden uns auch noch 10 Wörter des Jahres einfallen: Jahresendrallye. Allzeithoch. Zinswende. Die Glorreichen Sieben. Anleihen. PFOF-Verbot. Resilienz. Abschwung. Künstliche Intelligenz. Krise.

Sieben

Die Glorreichen Sieben waren Treiber nicht nur der US-Technologieaktien in diesem Jahr. Sie rissen Indizes nach oben, die sich ansonsten kaum bewegt hätten. Geprägt wurde der Terminus, wir hatten das schon einmal ausgeführt, vom Titel eines US-Westerns aus dem Jahr 1960. Was auch nicht ganz stimmt, denn dieser Film von John Sturges geht wiederum auf Die sieben Samurai des japanischen Regisseurs Akira Kurosawa aus dem Jahr 1954 zurück. Ein schwarz-weißes Kunstwerk nach Inhalt und Form. Doch genug der Vorrede, die Frankfurter Allgemeine Zeitung hat sich jetzt auf die Suche nach den Glorreichen Sieben jenseits von Japan und den USA gemacht und wurde im Dax fündig. Daniel Mohr pickt sieben Aktien heraus, die seit Ende 2022 mehr als 30 Prozent Gewinn machen und damit den Dax (der in diesem Zeitraum ein Plus von 19 Prozent aufweist) deutlich schlagen. Ob es allerdings 2024 so weiter geht mit diesen sieben, sei unsicher, betont Mohr am Schluss. Nun, bei den Samurai wie bei den Cowboys überlebten am Ende auch nicht alle.

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Bayerischen Börse AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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