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Börse am Morgen: Lanxess, Staatsanleihen, Ölpreis, Konjunkturdaten - Nord LB

07.11.2023 07:46 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Die Ölpreise legten dagegen zum Wochenstart zu. Bild und Copyright: Avigator Fortuner / shutterstock.com.

China meldet erstmals einen Abfluss ausländischer Direktinvestitionen. Von Juli bis September wiesen sie ein Defizit von 11,8 Mrd. USD (rund 11 Mrd. EUR) auf, wie die Devisenaufsicht mitteilte. Dies ist das erste Quartalsminus seit Erfassung der Daten 1998 durch die Behörde. "Ein Teil der Schwäche bei den ausländischen Direktinvestitionen in China könnte darauf zurückzuführen sein, dass multinationale Unternehmen ihre Gewinne ins Heimatland zurückholen", äußerten Analysten. Daran dürfte sich so schnell nichts ändern, da die Zinsen in der Volksrepublik noch längere Zeit niedrig, die in vielen westlichen Industrienationen dagegen hoch bleiben sollten.

Trotz Überraschung keine Trendwende in Sicht: Die krisengeschüttelte deutsche Industrie zeigt Anzeichen einer Stabilisierung. Ihre Aufträge wuchsen im September den 2. Monat in Folge, wenn auch nur um 0,2% im Vergleich zum August. Das ist v.a. Großaufträgen und der gestiegenen Nachfrage aus dem Ausland zu verdanken, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Ökonomen hatten mit einem Rückgang um 1,0% gerechnet. Allerdings wurde das Wachstum im August nachträglich deutlich nach unten korrigiert - von 3,9% auf nur noch 1,9%. "Die ungewöhnlich hohe Revision im August 2023 ist auf fehlerhaft gemeldete Daten im Bereich Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen zurückzuführen", hieß es.

Die deutsche Wirtschaft steckt weiter zwischen Flaute und Rezession fest. Der Einkaufsmanagerindex für die Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - fiel im Oktober um 0,5 Zähler auf 45,9 Punkte. Er blieb damit deutlich unter der Wachstumsschwelle von 50 Zählern und signalisiert das 4. Mal in Folge eine schrumpfende Wirtschaftstätigkeit, wie der Finanzdienstleister S&P Global zu den Ergebnissen seiner monatlichen Unternehmensumfrage mitteilte.

Die Stornierungswelle im deutschen Wohnungsbau hat im Oktober einen neuen Höchststand erreicht. 22,2% der Unternehmen klagten über gestrichene Projekte - ein Rekordhoch, wie das Ifo- Institut mitteilte. Im September waren es noch 21,4%.

Tagesausblick

Den gestrigen Auftragseingängen für Deutschland folgt heute die Industrieproduktion für den Berichtsmonat September. Wir gehen von einem monatlichen Rückgang von 0,4% M/M aus, was die Jahresrate auf -3,1% treiben wird. Die europäischen Produzentenpreise werden ein Monatsminus und damit auch einen massiven, zweistelligen Rückgang in der Jahresrate aufweisen – vor allem energiepreisbedingt. Die Handelsbilanzzahlen aus den USA am Nachmittag interessieren dann kaum noch: Sie sind bereits als vorläufige Daten bekannt, und zudem liegt das BIP-Wachstum für das III. Quartal schon vor.

Renten- und Aktienmärkte

Der Run auf deutsche Staatsanleihen und US Treasuries nahm erneut ab, im Gegenzug stiegen die Renditen. Doch auch wenn die Inflationsaussichten Zinssenkungen im nächsten Jahr zuließen, sei nach wie vor Vorsicht geboten, mahnen Experten.

Der deutsche Aktienmarkt hielt gestern kurz inne. Die Berichtssaison machte zu Wochenbeginn eine Pause und auch von der Konjunktur kamen kaum wichtige Daten. Es ging leicht bergab. DAX -0,35%; MDAX -0,91%; TecDAX -0,47%.

Ähnliches Bild an der Wall Street: Nach der jüngsten Rally kam es auch dort zu einer Atempause. Allerdings notierten die Vorzeichen weiter im positiven Bereich. Mit Spannung warten Anleger auf eine Reihe von Kommentaren von Entscheidungsträgern im Wochenverlauf, um daraus weitere Rückschlüsse auf den künftigen Kurs der US-Notenbank zu ziehen. Dow +0,10%; S&P 500 +0,18%; Nasdaq Comp. +0,30%.

Unternehmen

Der Spezialchemiekonzern Lanxess leidet unter anhaltend schwacher Nachfrage und muss erneut seine Jahresziele senken. Für 2023 wird nun ein bereinigter operativer Gewinn von 500 bis 550 Mio. EUR erwartet. Zusätzlich belasten ein beginnender Lagerabbau bei Kunden der Agrarindustrie sowie eine lieferantenbedingte Produktionseinschränkung in der Geschäftseinheit Flavors & Fragrances. Der Vorstand will daher die Dividende für das Geschäftsjahr 2023 auf 0,10 (Vorjahr: 1,05) EUR je Aktie kürzen.

Devisen und Rohstoffe

Die jüngsten Konjunkturdaten lieferten kaum Impulse, somit zeigte sich der EUR gestern wenig verändert.

Die Ölpreise legten dagegen zum Wochenstart zu. Unterstützung kam von der Aussicht auf ein anhaltend knappes Angebot (Saudi- Arabien und Russland begrenzen ihre Produktion) und vom zuletzt schwächeren USD.

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Nord LB. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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