Orsted: Ein deutlicher Vertrauensverlust

Die Aktien von Orsted sind gestern massiv unter Druck geraten. Von rund 46 Euro fiel das Papier bis auf unter 34 Euro. Grund sind Abschreibungen auf das US-Offshore-Windportfolio im Volumen von 28,4 Milliarden DKK.

Eigentlich sollten 16 Milliarden DKK abgeschrieben werden, das war bereits bekannt. Höhere Zinsen und gescheiterte Verhandlungen mit Behörden sorgten jedoch für die höhere Abschreibung. Orsted macht einen harten Schnitt, die Entwicklung der Projekte Ocean-Wind 1 und 2, die eine Kapazität von 2,25 GW haben, wird eingestellt. Vermutlich werden dadurch im vierten Quartal weitere Abschreibungen über 8 Milliarden DKK bis 11 Milliarden DKK folgen.

Orsted will nun die Kosten reduzieren, Investitionen priorisieren und Joint Ventures bilden, um die Kapitalstruktur zu verbessern. An eine Kapitalerhöhung denkt man derzeit aber offensichtlich nicht, auch soll es keine Dividendenkürzung geben.

Die Analysten der DZ Bank bestätigen die Halteempfehlung für die Aktien von Orsted (WKN: A0NBLH, ISIN: DK0060094928, Chart, News). Das Kursziel sinkt von 460,00 DKK auf 265,00 DKK.

Für das laufende Jahr erwarten die Analysten einen Verlust je Aktie von 49,95 DKK (alt: +13,56 DKK). 2024 soll es ein Plus von 18,08 DKK (alt: 22,60 DKK) geben.

Die Abschreibungen sowie die Aufgabe von Projekten erzeugen aus Sicht der Analysten einen Vertrauensverlust. Der Status als Wachstumswert könnte in Frage gestellt werden. Die Risiken sind aus Sicht der Analysten aufgrund des deutlichen Kursrückgangs aber eingepreist.

Die Aktien von Orsted gewinnen am Morgen auf Tradegate 3,9 Prozent auf 35,16 Euro. In Kopenhagen legt die Aktie 3,8 Prozent auf 262,00 DKK zu.