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USA: Zinsen, US-Dollar steigen, DAX fällt nach Zuwächsen im ISM PMI - Nord LB

02.10.2023 17:38 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

USA: Der ISM PMI Manufacturing hat sich im September deutlicher als erwartet verbessert. Bild und Copyright: autsawin uttisin / shutterstock.com.

Auf die Konjunkturentwicklung in den USA blicken die internationalen Finanzmärkte weiterhin mit ganz besonders großem Interesse. Schließlich bestimmt diese – neben den Bewegungen an der Inflationsfront – die weitere geldpolitische Ausrichtung der Federal Reserve. Vor allem in der Industrie hatten sich in der letzten Zeit einige deutlichere Bremsspuren gezeigt. Insofern standen die heutigen aktuellen Zahlen zur Entwicklung des ISM PMI Manufacturing stark im Fokus.

Ein Hauch von Besserung ist nun aus diesem Sektor erkennbar: Im September ist dieser Stimmungsindikator deutlicher als erwartet auf 49,0 Punkte gestiegen. Damit offenbart die Zeitreihe aber auch weiterhin ein Überwiegen der negativen Rückmeldungen von den befragten Einkaufsmanagern aus der US-Industrie. Nach mechanistischer Definition zeigt sich somit – trotz einer inzwischen etwas höheren Dynamik – noch immer eine leicht rückläufige ökonomische Aktivität bei den befragten Firmen. Seit genau einem Jahr notiert der Indikator nicht mehr über der Marke von 50 Punkten – andererseits war er zuletzt im November 2022 so hoch wie jetzt. Ähnliche Signale lieferte der kurz zuvor Veröffentlichte S&P PMI.

Der Blick auf die Details der aktuellen Angaben zum ISM PMI Manufacturing offenbart, dass sich auch die Produktionskomponente am aktuellen Rand auf 52,5 nach 50,0 Zähler verbessern konnte. Damit wird nun tatsächlich eine Zunahme des von der US-Industrie tatsächlich realisierten Outputs signalisiert.

Ebenfalls konnte im September der Sub-Index Aufträge zulegen. Die Zeitreihe stieg immerhin auf 49,2 nach 46,9 Punkte. Folglich rückt die magische Marke von 50 Zählern nun wieder etwas stärker in das Blickfeld. Die befragten Einkaufsmanager aus den US-Industrieunternehmen sehen offenkundig eine weniger düstere Entwicklung ihrer Auftragslage als zuvor. Ähnliches gilt für die Exportaufträge.

Die Arbeitsmarktkomponente des ISM PMI Manufacturing konnte sich ebenfalls verbessern und auf 51,2 nach 48,5 Zähler steigen. Damit wird nun sogar ein leichter Trend hin zu einem Beschäftigungsaufbau in der US-Industrie angezeigt. Es handelt sich um eine konjunkturell gesehen positive Nachricht.

Einzig die Preiskomponente des ISM PMI Manufacturing ging im Berichtsmonat September zurück. Mit nun erreichten 43,8 nach 48,4 Punkten werden von dieser Zeitreihe inzwischen sogar deutlicher fallende Einkaufspreise signalisiert. Für das kritische Thema Inflation ist dies eine sicherlich gute Nachricht. In diesem Zusammenhang muss aber sicherlich der Ölpreis genau im Auge behalten werden.

Weiterhin haben die Firmen mit einer erhöhten Unsicherheit und mit Sorgen bezüglich der weiteren Konjunkturentwicklung in den USA zu kämpfen. Zudem ist auf die nochmals deutlich höheren Zinsen und auf die jüngsten Maßnahmen der Fed hinzuweisen. In jedem Fall ist festzuhalten, dass die deutlich restriktiver ausgerichtet US-Geldpolitik mehr und mehr eine Gefahr für die die Stimmung der Unternehmen in den Vereinigten Staaten darstellt – insofern überrascht der etwas verbesserte ISM PMI durchaus.

Fazit: Der ISM PMI Manufacturing hat sich im September deutlicher als erwartet verbessert. Mit den erreichten 49,0 nach 47,6 Punkten notiert die Zeitreihe zwar noch unterhalb von 50 Zählern, aber immerhin kommt nach und nach die „magische“ Marke wieder in Sichtweite. Positiv überraschen konnten auch die Zuwächse beim Output, der Produktion, der Auftragseingänge und der Beschäftigung. Möglicherweise könnte der drohende Streik in der US-Automobilwirtschaft geholfen haben, da sich einige Unternehmen offenbar auf dieses Problem durch ein Hochfahren der Produktion vorbereitet haben. Ein weiteres Problem, welches perspektivisch auch nicht hilft, ist die höchst restriktiv angelegte Geldpolitik der Federal Reserve mit mittlerweile deutlich höheren Kreditzinsen für Unternehmen, Verbraucher und Staat. Wenngleich die ISM Preiskomponente fiel, lassen die Ergebnisse des ISM insgesamt die Zinserwartungen wieder steigen. So überrascht es kaum, dass Zinsen und der US-Dollar steigen, wohingegen der DAX deutlich fällt.

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Nord LB. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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