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USA: Der ISM Services PMI präsentiert sich klar freundlicher - Nord LB

06.09.2023 17:26 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Pixels Hunter / shutterstock.com.

Der wichtige Dienstleistungssektor der US-Wirtschaft hat bisher positive Impulse für die Konjunktur in Nordamerika liefern können. Nun beginnen einige Marktteilnehmer aber, sich zunehmend auch Sorgen um die Service-Unternehmen in den Vereinigten Staaten zu machen. Der von der Federal Reserve Bank of Philadelphia erhobene Non-Manufacturing Outlook Index präsentierte sich im August beispielsweise deutlich schwächer und notiert am aktuellen Rand bei nur noch -13,1 Zählern. Damit ist dieser wichtige regionale Stimmungsindikator für den Dienstleistungssektor inzwischen sogar auf einen negativen Wert gefallen, was signalisiert, dass von den Befragungsteilnehmern mehr pessimistische als optimistische Rückmeldungen gegeben worden sind. Mit Blick auf die gesamten USA ist allerdings festzuhalten, dass die vor wenigen Minuten über die Ticker laufendenden Zahlen zum ISM Services PMI im Berichtsmonat August einen Anstieg dieser Zeitreihe anzeigen. Mit nun erreichten 54,5 Punkten kann sich dieser Einkaufsmanagerindex in der Tat sogar weiter von der „magischen“ Marke bei 50 Zählern entfernen, die nach mechanistischer Interpretation als Expansionsgrenze gilt.

Der genauere Blick auf die Details der heute gemeldeten Zahlen zum ISM Services PMI zeigt zunächst, dass sich der Sub-Index „Business Activity“ im August leicht verbessern konnte. Mit 57,3 Punkten wird ein klares Zulegen des von den befragten Firmen tatsächlich realisierten Outputs signalisiert.

Bei der leicht in die Zukunft blickendenden Auftragskomponente des ISM Services PMI offenbart sich am aktuellen Rand sogar eine deutliche Verbesserung. Dieser Sub-Index konnte auf beachtliche 57,5 Punkte anziehen. Die befragten Dienstleistungsunternehmen diagnostizieren folglich eine klar verbesserte Auftragslage.

Die Arbeitsmarktkomponente des ISM Services PMI konnte ebenfalls in signifikantem Umfang zulegen. Mit 54,7 Zählern wird für August ein klar höherer Personalbedarf bei den befragten Firmen angezeigt. Diese Nachricht passt sehr gut zur Stärke des Sub-Indexes Produktion.

Auch die Preiskomponente des wichtigen Einkaufsmanagerindexes für die Service-Firmen in den USA legte weiter zu. Diese Zeitreihe notiert inzwischen bei 58,9 Zählern. Folglich sehen sich die Dienstleistungsunternehmen mit deutlich steigenden Einkaufspreisen konfrontiert.

Die verbalen Rückmeldungen aus dem Service-Segment der US-Wirtschaft liefern auch weiterhin kein ganz klares Bild der Lage an der makroökonomischen Preisfront. Einige Firmen weisen auf höhere Preise von Vorprodukten hin. Gleichzeitig scheinen manche Unternehmen interessanterweise erste Entlastungstendenzen bei der Entwicklung der Personalkosten zu sehen.

Fazit: Der ISM Services PMI konnte im August überraschend auf 54,5 Punkte zulegen. Dabei präsentiert sich die Auftragskomponente erfreulicherweise inzwischen wieder sehr stark. Zudem haben sich Fingerzeige in Richtung eines signifikanten Personalaufbaus der Service-Firmen in den USA ergeben. Weiterhin scheinen die Einkaufspreise der befragten Unternehmen klar zu steigen. Das Service-Segment der Wirtschaft der Vereinigten Staaten blickt mittlerweile wieder mit einem bemerkenswert ausgeprägten Optimismus auf die ökonomische Situation in den USA. Regionale Umfragen hatten nicht unbedingt in diese Richtung gedeutet. Die höheren Zinsen dürften aber wohl zunehmend zu einem Problem für die teilweise stark verschuldeten privaten Haushalte werden, was den Konsum perspektivisch belasten müsste. Eine entsprechende Entwicklung muss dann auch Konsequenzen für die US-Dienstleistungsunternehmen haben.

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Nord LB. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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