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Internationale Geschäfte bergen Transaktionsrisiken: Währungsabsicherung wird immer wichtiger - iBanFirst

31.08.2023 09:24 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Besart Shala, Country-Manager bei iBanFirst. Bild und Copyright: iBanFirst.

Weltweit beneidet man uns um unseren Mittelstand – eine einmalige Struktur von Millionen kleiner und mittelgroßer Unternehmen (KMUs), die sich trotz Konzernen und Ketten behaupten. Doch so wie für die deutsche Wirtschaft insgesamt, haben sich auch hier die Konjunkturaussichten eingetrübt. Zudem sind die Umsätze rückläufig, so das Kernergebnis der aktuellen Konjunkturumfrage des Mittelstandsverbundes, der 230.000 Unternehmen vertritt.

Mehr als 16 Prozent der Befragten sprechen demnach von einem schlechten wirtschaftlichen Status Quo im 2. Quartal. Im 1. Quartal waren es nur 8,8 Prozent. Daneben meldeten 49 Prozent der Umfrageteilnehmer für das 2. Quartal einen Umsatzrückgang – fast 20 Prozentpunkte mehr als im Vorquartal. Kein Wunder, dass auch die Zukunftsaussichten darunter leiden: Fast 44 Prozent der befragten Mittelständler gehen für den weiteren Verlauf des Jahres ebenfalls von sinkenden Umsätzen aus, deutlich mehr als in den vorherigen drei Monaten. „Die Konjunktur-Aussichten sind in vielen Branchen gedämpft. Jetzt heißt es wachsam sein und wirklich alles auf den Prüfstand stellen, was den geschäftlichen Erfolg im Mittelstand hemmt“, sagte Ludwig Veltmann, Hauptgeschäftsführer des Mittelstandsverbunds. Neben dem Einfluss der Politik betrifft das auch die Hausaufgaben, die die Unternehmen selbst machen müssen – etwa wenn sie mit Fremdwährungen hantieren.

International unterwegs

Der deutsche Mittelstand bildet das berühmte Rückgrat unserer Volkswirtschaft. Viele der Unternehmen, etwa Metallbaufirmen, Händler oder Reiseveranstalter, sind international unterwegs – wo die Konjunktur lauter brummt als hierzulande, allerdings auch andere Risiken lauern. Hierzu gehören vor allem die finanziellen Transaktionen, die je nach Vertrag meist über eine Fremdwährung laufen. Am beliebtesten ist dabei bekanntlich der Dollar. Indes ist sein Kurs seit jeher starken Schwankungen unterworfen. Innerhalb eines Jahres hat der Greenback gegenüber dem Euro um acht Prozent verloren. Schlecht für jene, die einem Dollareingang entgegensehen, wie etwa die exportorientierten Firmen. Profitiert haben jene, die in Dollar zahlen müssen, weil sie Produkte und Dienstleistungen im Ausland eingekauft haben.

Währungsabsicherungen dringend empfohlen

Eine abermalige Dollarabwertung ist zu erwarten. Vieles spricht für einen weiteren starken Euro, zumal derzeit viel Kapital aus dem Dollarraum in die Eurozone fließt. Trotzdem bleibt das alte Problem bestehen: Man weiß trotz aller Prognosefertigkeiten vorher nicht genau, wohin sich der Dollar entwickelt. Also sollten sich alle Unternehmen, für die es relevant ist, über Finanzinstrumente absichern. Dies gilt auch für andere Währungen; etwa wenn ein Reiseveranstalter seine südafrikanischen Dienstleister vor Ort in Rand bezahlt oder für jene Importeure, die den chinesischen Lieferanten in Yuan/Renminbi vergüten – was allein aus Kostengründen anzuraten ist, weil das Risiko sonst auf den Preis draufgeschlagen wird. Der Yuan dürfte zwar ebenfalls weiter abgewertet werden, weil mitten in einer Konjunkturdelle China seine Exporteure unterstützen möchte. Doch auf die einsamen Entscheidungen der chinesischen Partei- und Staatsführung würde niemand gern wetten.

Besonders in einer Zeit, in der es gerade der deutsche Mittelstand mit einer Vielzahl von Krisen und Risiken zu tun hat, kann daher ein Wagnisfaktor ausgeschlossen werden: die Transaktionen. Währungsabsicherungen sind also dringend zu empfehlen, egal wo und wie man außerhalb des Euroraums Geschäfte macht.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Besart Shala, Country-Manager bei iBanFirst. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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